Charlotte J. Rauth

Charlotte & Jo @ BIC © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Bangalore

Nach meinem Bachelorstudium (English-Speaking Cultures und Medien- und Kommunikationswissenschaften) bin ich in den Master Transcultural Studies getan, ohne dies wirklich zu tun, da ich stattdessen ein Praktikum im Cultural Departement des Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Bangalore (Schreibweise und Leerzeichen wichtig ;)) gemacht habe. 

Neele-Praktikum 1 © Neele Kuder Das Praktikum
Meine Praktikumszeit vom 26. September bis zum 21. Dezember 2022 habe ich mir mit Marina und Fabian geteilt. Wir sind die ersten Praktikant*innen seit Beginn der COVID-19 Pandemie gewesen und wurden vom Team sowie darüber hinaus dem Institut sehr herzlich empfangen.

Das Praktikum ist sehr einnehmend - durch Events auch abends und an Wochenenden - erlaubt aber unglaublich viele Einblicke, besondere Erfahrungen und viel zu lernen. Das meiste, was zunächst überfordernd oder viel wirkt, legt sich mit der Zeit etwas (also nicht verzweifeln). Alles in allem ist aber eher viel zu tun als zu wenig (zumindest während der Residency, dazu später mehr), so dass das Praktikum nie langweilig wird. Hierzu, auch wenn es (mir) anfangs - oder auch generell - schwerfällt viele Fragen zu stellen, habe ich gelernt, dass eigentlich alle Fragen willkommen sind. Uns wurde auf Augenhöhe begegnet, wir waren Teil sämtlicher Meetings (auch hier nochmal „frag!“ :)), unsere Gedanken und auch Kritikpunkte wurden stets mit einbezogen, so dass wir wirklich Teil des Teams waren. 

Neele-Praktikum 2 © Neele Kuder Die Residency
Während unseres Praktikums hat die bangaloREsidency stattgefunden (16. Oktober bis 21. Dezember 2022), deswegen haben wir neben den alltäglicheren Aufgaben des Cultural Departments (z.B. Organisation, Koordination und Durchführung verschiedener Veranstaltungen, Kommunikation mit Partner*innen-Organisationen, Künstler*innen und internationalen Ansprechpartner*innen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) vor allem in der Betreuung der Künstler*innen und Organisation bzw. Durchführung der Residency unterstützt. Alle Praktikant*innen sind nach Auswahl untereinander Buddys von ein paar Künstler*innen. Diese werden entsprechend intensiver von den Buddys betreut - was nicht bedeutet dass wir uns einander nicht unterstützen. Die Residency startet mit einer Ankommenswoche, in der Künstler*innen und Team einander, sowie die lokale Kunstszene und ein paar Sights kennenlernen. Sie schließt mit einem öffentlichen Event, dem Spot on bangalorREsidents, in dem die Künstler*innen sich und ihr Projekt vorstellen ab. Danach geht es in die „Arbeitszeit“ der Künstler*innen, sodass es etwas ruhiger wird. Eine unserer Aufgaben war die Residency zu bebildern und in eigenen Formaten auf sämtlichen Social Media Kanälen zu teilen. Wir haben unter anderem zum Beispiel einen Instagram-Take Over und Mini-Interviews im Reel-Format gemacht. Außerdem ist während der Residency die Kommunikation mit Künstler*innen und deren Hosts recht intensiv und ermöglicht viele spannende Einblicke. Darüber hinaus lernt man durch die Orientierungswoche am Anfang der Residency und die verschiedenen Standorte der Partner*innen die Stadt und Bangalores Kulturszene kennen. Bereits während der Residency finden Veranstaltungen von und mit Residencykünstler*innen statt, unter anderem auch DJ Sets, spätestens zum Ende der Residencyzeit wird diese aber mit Progress Showings der Künstler*innen und ihrer Arbeit abgeschlossen. Neben der Koordination dieser, fand ich es sehr besonders, die Entwicklung und Ergebnisse der Residency vor mir zu sehen.

Sonstiges
Uns wurden vom Institut Sim-Karten mit Internet-Flat gestellt. Hierum muss sich also nicht gekümmert werden. Ich kann aus persönlicher Erfahrung die Bewerbung auf ein Stipendium beim DAAD empfehlen.

Letztlich, das Institut liegt in Indiranagar und es macht auf jeden Fall Sinn, sich etwas in der Nähe zu suchen. Das zahlt sich, wenn auch zunächst etwas teurer, zeitlich, auf Dauer auch finanziell, und hinsichtlich des Verkehrs (vor allem nach langen Arbeitstagen) sehr aus. Wir haben anfangs etwas entfernter gewohnt und unsere Wohnung über airbnb gefunden, was so weit gut lief und ich außer die Entfernung weiter empfehlen würde.