Virtuelle Diskussion Counter-Memories: Veka Duncan & Elianna Kan | Mexiko

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Fr, 15.01.2021 –
Mo, 31.05.2021

Online

Die Dialogserie Counter-Memories setzt sich mit einer Reihe von internationalen Denkmälern und Erinnerungsorten auseinander, deren symbolische Bedeutung viel über unser Verhältnis zur Geschichte verrät. Die Goethe-Institute in Nordamerika, das Goethe Pop Up Kansas City, das Thomas Mann House und die Onassis Foundation LA bringen Künstler*Innen, Aktivist*Innen und Intellektuelle in virtuellen Gesprächen zum Thema Erinnerungskultur zusammen, die in Videoclips um historische Zeugnisse, Bilder und Videos ergänzt. 
 
Über den Erinnerungsort
In dieser Folge diskutieren die Kunsthistorikerin Veka Duncan und die Übersetzerin und Autorin Elianna Kan über den Stadtteil Tlatelolco in Mexiko-Stadt. Dort wurde im –Gedenken an die Opfer des schweren Erdbebens 1985 von den Anwohner*innen eine Sonnenuhr auf den Trümmern des ehemaligen Gebäudes Nuevo Leon errichtet. Die Geschichte von Mexiko-Stadt und insbesondere von Tlatelolco gleicht einem Palimpsest: Historische Ereignisse haben ihre Spuren hinterlassen, die wiederum von weiteren Ereignissen überdeckt, jedoch nie ganz ausgelöscht wurden. Hier befindet sich beispielsweise die archäologische Stätte der Tlatelolcas, ein Stamm der Mexica. Ihre Stadt wurde seinerzeit von den spanischen Eroberern geplündert und zerstört. Tlatelolco war und ist ein bedeutender Ort für Demonstrationen und Versammlungen sozialer Bewegungen und wurde insbesondere durch das Massaker an den Student*innen am 2. Oktober 1968 geprägt. Vor diesen historischen Kulissen sind durch Gemeinschaftsprojekte und Nachbarschaftsinitiativen Orte des kollektiven Erinnerns und Gedenkens entstanden wie Gemeinschaftsgärten und die Sonnenuhr. Das Gespräch zwischen Veka Duncan und Elianna Kan dreht sich ausgehend von Tlatelolco um das kollektive Gedächtnis, die Aneignung des öffentlichen Raums und das öffentliche Gedenken jenseits staatlicher Intervention.

 
Veka Duncan © privat Veka Duncan hat einen Abschluss in Kunstgeschichte von der Universidad Iberoamericana und widmet sich derzeit der Kulturvermittlung und -verbreitung. Seit 2018 moderiert sie zusammen mit Héctor de Mauleón die Fernsehsendung El Foco von adn 40, die sich mit der Geschichte von Mexiko-Stadt befasst. Sie ist Kolumnistin für die Kulturbeilage der Zeitung La Razón und der Zeitschrift Este País und schreibt Artikel für Nexos. Sie hat Programme gestaltet wie Espresso Doble von El Financiero Bloomberg, Dispara, Margot, Dispara von MVS Radio und El Mañanero en Aire Libre, moderiert von Brozo. Vor Kurzem eröffnete sie einen YouTube-Kanal, für den sie die Feature Die Geschichte der Dinge und Die Grundlagen der Kunst produziert und moderiert. Sie ist die Autorin des Buches Cara o Cruz. Lazaro Cardenas, erschienen im Verlag Taurus. Zudem hat sie an mehr als einem Dutzend Büchern als Forscherin, Herausgeberin und Übersetzerin sowie in Kurator*innenteams verschiedener Ausstellungen in Mexiko und international mitgewirkt.
 
Elianna Kan Photo Elianna Kan ist Übersetzerin, Literaturagentin, Autorin und Interviewerin. Ihre Laufbahn im Verlagswesen begann bei Picador und als leitende Redakteurin bei The American Reader. Hier verantwortete sie unter anderem ein monatliches Portfolio von zu übersetzender Literatur. Kan arbeitet in Mexiko und New York als Literaturagentin und engagiert sich insbesondere für die Übersetzung lateinamerikanischer Autor*innen und ihre internationale Bekanntmachung. Ihr großes Interesse an Sprache, Erinnerung, interkultureller Kommunikation und Theater hat sie dazu geführt, eine lange Liste an Schriftsteller*innen und Theatermacher*innen im Auftrag von The Paris Review, BOMB Magazine und The Believer zu interviewen, unter anderem Philip Levine, Alejandro Jodorowsky, Mary-Louise Parker, Jorie Graham, Annie Baker und Cecilia Vicuña. Kan unterrichtet Kreatives Schreiben und Literarische Übersetzung an der Columbia University.
 
Counter-Memories ist eine Kooperation zwischen den Goethe-Instituten Nordamerika, der Onassis Foundation Los Angeles und dem Thomas Mann House in Zusammenarbeit mit dem Projekt Gestaltung der Vergangenheit.
 

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