Diskussion Sonntagsgespräche
- Agnieszka Holland

wolne niedziele © Goethe-Institut Krakau

So, 19.04.2020 –
Sa, 02.05.2020

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Über Macht und Solidarität, das Bedürfnis nach Utopie, das ausklingende Patriarchat, den Generationenwechsel und auch darüber, ob Janina Duszejko polnische Umweltministerin werden könnte -  Agnieszka Holland im Gespräch mit Tomasz Kireńczuk. 

"Wir sind an einem Punkt angelangt, wo es uns droht, dass wir als Menschengemeinschaft unsere grundlegenden Verpflichtungen außer Acht lassen. Wenn die Regierungen der einzelnen Staaten es nicht schaffen, irgendetwas in Form einer breiteren Solidarität  hervorzubringen, dann wird es ihre moralische Bankrotterklärung bedeuten. Was nachher Geltung erlangt, wird eine Mischung aus Autoritarismus, Totalitarismus und Sozialdarwinismus sein [...]. Wir müssen ein völlig neues Wertesystem entwickeln, wo die menschliche Nähe ganz wichtig ist, all das, was uns auf andere Menschen öffnet. Wir sollen damit aufhören, uns immer wieder zu beweisen, dass wir besser als andere Menschen sind und diese anderen Menschen unter Kontrolle bekommen sollten. Das mag naiv und simpel klingen, aber ich glaube, dass wir sonst zugrunde gehen.. [...] Fürsorge statt Macht."
 


ÜBER DAS PROJEKT

In einer Welt der Konflikte, die zunehmend auf Polarisierung anstatt auf gegenseitiges Verständnis ausgerichtet ist, wird es immer schwieriger, einen Raum für den freien Austausch von Meinungen zu finden, einen Raum, der auf dem Akzeptieren des Anderen und einem wirklichen Interesse an dem Gegenüber, seinen Ansichten, Überzeugungen und Bedürfnissen, basiert. „Sonntagsgespräche“ ist ein gemeinsames Projekt des Goethe-Instituts und des Teatr Nowy Proxima: eine Veranstaltungsreihe, an der bedeutende deutsche und polnische Intellektuelle teilnehmen und die sich mit den wichtigsten Aspekten unseres gesellschaftlichen und politischen Lebens auseinandersetzt. Wir wollten mit der Veranstaltungsreihe „Sonntagsgespräche“ einen Raum für einen freien und offenen Gedankenaustausch, ein Aufeinandertreffen unterschiedlicher Meinungen und gegenseitige Inspiration schaffen. Als wir unsere Veranstaltungsreihe ins Leben riefen, setzten wir uns gemeinsam mit unseren Gästen und unseren Zuhörern an einen Tisch und diskutierten miteinander: Über die Kirche. Über unsere Umwelt. Über Vielfalt. Über den Körper. In einer Situation, in der sich unser soziales Leben – sowohl im Kleinen als auch im Großen – maßgeblich verändert hat, verlagern wir uns Projekt ins Internet. Wir wollen mit unseren Gästen über unsere Ängste diskutieren und darüber, wie die Erfahrung der Pandemie und der sozialen Isolation unser Bewusstsein verändert und neue Modelle sozialer Koexistenz hervorgebracht hat. Aufzeichnungen dieser Gespräche werden jeden Sonntag auf den Facebook- und Internetseiten des Goethe-Instituts und des Teatr Nowy Proxima erscheinen. Wir wollen die Ursprünge unserer Ängste untersuchen und uns dabei unterschiedlichen Bereichen unseres Lebens zuwenden: der Kultur, der Politik und den Medien. Indem wir uns bewusst machen, auf welche Weise gesellschaftliche Ängste erzeugt und geschürt werden, wollen wir eine Antwort auf die Frage finden, wie wir diese Ängste überwinden können.
 
Die in den Interviews geäußerten Meinungen geben ausschließlich die persönliche Auffassung der Interviewten wieder, und stellen nicht notwendigerweise den Standpunkt des Goethe-Instituts oder des Teatr Nowy Proxima dar.

 

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