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Reisen
Die ungewöhnlichsten Weihnachtsmärkte Deutschlands

Christmas Garden Berlin
© Christmas Garden Berlin

Von Ksenia Safronowa

Einen Monat vor Weihnachten eröffnen in den deutschen Städten Märkte mit Glühwein, Würstchen und gerösteten Kastanien. Wer allerdings schon keine Lust mehr hat, über die traditionellen Märkte zu schlendern, sollte sich schleunigst zu diesen Alternativen aufmachen.

Der teuerste

Einer der teuersten Weihnachtsmärkte Berlins befindet sich im Botanischen Garten (Königin-Luise-Straße 6–8). Allein der Eintritt in den „Christmas Garden“ kostet zwischen 15 und 19 Euro – aber es lohnt sich! Am besten kommt man erst nach 17 Uhr hierher, damit man die Lichtinstallationen bestaunen kann. Abends werden auf dem Gelände des Gartens nämlich mehr als anderthalb Millionen Lämpchen angeknipst. Die Stromversorgung hierfür stammt aus erneuerbaren Energien.
Also zieht euch warm an und ladet eure Handy-Akkus: Denn man ist buchstäblich versucht, an jedem Baum ein Foto zu machen. Nach einem langen Spaziergang kann man etwas Heißes und Hochprozentiges trinken oder sich in das Restaurant des Botanischen Gartens setzen. Ähnliche Märkte mit Lichtinstallationen gibt es noch in Stuttgart und Dresden. Im Unterschied zu anderen Weihnachtsmärkten schließt der „Christmas Garden“ in Berlin später, nämlich erst am 6. Januar, also nach Weihnachten und Neujahr.
Holzmarkt © Ksenia Safronowa

Der hippeste und gemütlichste

Es ist kein Geheimnis, dass ein Spaziergang über den Weihnachtsmarkt schlecht mit Sparen in Einklang zu bringen ist, denn die Preise für Essen und Trinken sind überall ziemlich hoch, und in einigen Fällen muss man sogar noch Eintritt zahlen. Aber nicht so auf dem Holz-Weihnachtsmarkt „Heissa Holzmarkt“ an der Spree in Berlin.
Die Organisatorinnen und Organisatoren sind gegen die Kommerzialisierung von Weihnachtsmärkten, mit anderen Worten: Die Preise sind hier wirklich erschwinglicher, und die Atmosphäre ist nett. An den Abenden legt ein DJ auf, hiesige Designer/-innen verkaufen ihre Arbeiten, die Besucher/-innen essen Crêpes oder trinken ihren Glühwein direkt am Spreeufer.

Für Fans der asiatischen Küche

Sind Weihnachten und Asien miteinander vereinbar? Aber klar doch! Anstelle von Würstchen und Lebkuchen werden auf dem „Asiatischen Weihnachtsmarkt“ (Schleusenufer 3 und Luckenwalder Straße 3) in Berlin Sushi-Burger, Waffeln mit Mate-Tee und Tintenfisch-Bällchen verkauft. Und dazu trinkt man natürlich Sake.
Während ihr noch zu erfassen versucht, was für Gerichte da gerade vor euren Augen zubereitet werden oder schon der Schärfe wegen weint, werden auf der Bühne Kung-Fu-Griffe gezeigt, und es tanzen Drachen. Wir raten allen, die Sushi und die asiatische Kultur lieben, sich diesen Basar nicht entgehen zu lassen – der nur für wenige Tage im November und Dezember geöffnet ist.
Asiatischer Markt © Ksenia Safronowa

Für die Unverkrampftesten

Die mutigsten und neugierigsten Reisenden können zum Berliner „Naughty Xmas Market“ gehen, auf dem Latexkostüme, Sexspielzeuge und thematisch ähnliche Handelswaren verkauft werden. Und zwar an mehr als 50 Kiosken!
Geöffnet sind diese an nur wenigen Tagen im Dezember. Abends treten hier Burlesque-Tänzerinnen auf, geben Workshops, organisieren Diskussionen oder tanzen einfach zwischen den Weihnachtsfeuern. Einen ähnlichen Markt gibt es auch in Köln: „Heavenue Cologne“ (Hahnenstraße 57), der im Unterschied zu seinem Hauptstadt-Gegenspieler ab Ende November und bis Weihnachten geöffnet ist.

Die geheimnisvollsten und schmackhaftesten

Wer nicht in langen Schlangen für Glühwein und Süßes anstehen möchte, sollte in Köln zur Weihnachtsbar „Barracuda“ (Bismarckstraße 44) gehen: An einem Fensterchen im ersten Stock eines Wohnhauses wird euch einer der leckersten Glühweine der Stadt eingeschenkt. Die kompakte Bar ist jeden Tag ab acht Uhr abends in Betrieb. Oder eine andere Möglichkeit: Probiert den Glühwein bei örtlichen Winzern in der Markthalle Belgisches Viertel (Maastrichter Str. 45). Hier werden einige Male pro Woche Verköstigungen von Alkohol und Jagdwürstchen veranstaltet. Achtet übrigens beim Glühweinkauf darauf, dass dieser als „Winzerglühwein“ gekennzeichnet ist. Das bedeutet nämlich, dass das Getränk von einem Weinbauern kommt.

Dieser Artikel ist in Kooperation mit der russischen Redaktion der Deutschen Welle entstanden. Im Rahmen der gemeinsamen Reise-Rubrik werden wir regelmäßig darüber berichten, was man in Deutschland besuchen soll und wie man sich dabei nicht als typischer Tourist empfindet.

 

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