Nürnberger Empfehlungen
Neue Einflüsse auf die kindliche Lernumgebung

Nürnberger Empfehlungen: Kindliche Lernumgebung © Goethe-Institut

Kinder leben heute in einer höchst vernetzten Umgebung. Globale Prozesse und neue Kommunikationstechnologien führen zu einem veränderten Umgang mit Sprache, auch beim Kind. Der Alltag ist vielerorts schon bei ganz kleinen Kindern medial [1] und zunehmend multikulturell und multilingual geprägt. Die kulturelle und sprachliche Vielfalt unserer Welt kommt nicht nur in Kindergarten und Schule, sondern auch bereits vorab in der Familie und in der unmittelbaren Nachbarschaft des Kindes zum Ausdruck.

Kinder erfahren Mehrsprachigkeit heute eher als Normalität und spüren, dass Sprachenlernen nützlich ist.

Zur Erleichterung der gegenseitigen Verständigung und zum Erhalt der sprachlichen und kulturellen Vielfalt in Europa fordert die Europäische Union für alle Bürgerinnen und Bürger, neben ihrer Muttersprache auch Kenntnisse in weiteren Sprachen [2]. Diese Forderung soll umgesetzt werden, indem allen Lernern in der Europäischen Union bereits während der Pflichtschulzeit ermöglicht wird, mindestens zwei moderne Fremdsprachen zu erlernen [3]. So ist in den meisten Ländern der Europäischen Union Fremdsprachenlernen zum verpflichtenden Angebot in der Grundschule [4] geworden.
 

Empfehlung:

Das frühe Fremdsprachenlernen sollte immer im Blick behalten, dass Kinder unabhängig von regionalen und lokalen Besonderheiten, die die Lernangebote prägen, entsprechend ihrer persönlichen Umgebung und ihrer individuellen Entwicklung reagieren und lernen.


Quellenangaben
[1] Vgl. Spanhel (2009)
[2] Vgl. Europarat (2001)
[3] Vgl. ebd. Empfehlung 1383 (1998), KOM (2003), KOM (2005)
[4] Vgl. Eurydice (2001, 2005) und Legutke (2009), S.496 ff.