Im Rahmen des 38. Moskauer Filmfestivals
Buch, Regie, Ausstattung, Kamera: Ulrike Ottinger
1979, 107 Min.
Sie, eine Frau von hoher Schönheit, von antiker Würde und raphaelischem Ebenmaß, eine Frau, geschaffen wie keine andere, Medea, Madonna, Beatrice, Iphigenie, Aspasia zu sein, beschloß an einem sonnigen Wintertag La Rotonda zu verlassen.
Sie löste ein Ticket aller – jamais retour – Berlin Tegel. Sie wollte ihre Vergangenheit vergessen, vielmehr verlassen, wie ein abbruchreifes Haus. Sie wollte sich mit allen ihren Kräften auf eine Sache konzentrieren, ihre Sache; endlich ihrer Bestimmung zu leben, war ihr alleiniger Wunsch.
Berlin, eine Stadt, in der sie völlig fremd war, schien ihr der rechte Ort, ungestört ihrer Passion zu leben. Ihre Passion war zu trinken – leben um zu trinken – trinkend leben – das Leben einer Trinkerin. Jetzt war also der Zeitpunkt gekommen, alles zu verwirklichen.
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