Ausstellung Ausstellung zum 80. Jahrestag der Deportation der Wolgadeutschen „Sasha Bauer“

Kärtchen mit Namen der repressierten Wolgadeutschen © Sasha Bauer

Fr, 24.09.2021 –
Mi, 24.11.2021

Landeskundemuseum in Engels

Mit Unterstützung des Goethe-Instituts wird im Landeskundemuseum in Engels eine Ausstellung der Fotokünstlerin Sasha Bauer zum 80. Jahrestag der Deportation der Wolgadeutschen gezeigt.

Die Autorin der Ausstellung, Sasha Bauer, spricht in ihrem gleichnamigen Projekt nicht nur die Geschichte ihres Großvaters und ihrer Familie an, sondern die Geschichte des Volkes der Wolgadeutschen. Die konzeptionellen Bestandteile der Arbeit können ohne einen kurzen historischen Rückblick und ohne eine Reise in das Dorf Scherbatowka nicht erfasst werden. Seit der Mitte des 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts existierte dort nicht nur die geschlossene ehemalige Deutsche Gemeinschaft, es war auch der Ort, wo Saschas Verwandten lebten. Die historische Verortung der Wolgadeutschen ist eines der wichtigsten sinnstiftenden Elemente des Projektes.

Die Wiederherstellung der Spuren einer zerstörten, abgerissenen Vergangenheit kann uns helfen, unsere Identität zu bestimmen. In der „Gedenkzeit“ sucht Sasha ihre Identität durch die Rekonstruktion ihrer kulturellen Herkunft. Sie arbeitet dafür mit Metaphern, historischen Bildern, Dokumenten sowie Archiven und initiiert eine „rituelle“ Reise in das Dorf Scherbatowka und installiert dort „Denkmäler“. Auf diese Weise schafft sie einen Ort der Erinnerung — einen besonderen Raum, der eine viel tiefere Dimension aufweist als die in den Gedenkstätten gespiegelte Darstellung der Vergangenheit.

Im Jahr 2021 erreichte das Projekt „Sasha Bauer“ den 3. Platz beim internationalen professionellen Fotowettbewerb Sony World Photography Awards in der Kategorie Creative.

Zur Eröffnung der Ausstellung präsentiert Sasha auch das Autorenbuch des Projekts „Sasha Bauer“, das sie selbst in limitierter Auflage gemacht und veröffentlicht hat.

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