Arendt 50

Im Jahr 2025 jährt sich der Todestag von Hannah Arendt zum 50. Mal. Dieses Jubiläum ist eine gute Gelegenheit, an diese Philosophin zu erinnern und ihr Werk neu zu beleben. Hannah Arendt gilt bis heute als eine der herausragenden Denkerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie beschäftigte sich mit Themen, die auch in der heutigen Gesellschaft hochaktuell sind und viel Stoff für vielfältige Diskussionen bieten.

Die Themen des Projekts umfassen einerseits Arendts Auseinandersetzung mit dem Bösen sowie ihre Analyse der Frage, warum im Grunde sehr begabte Menschen gravierende Fehler in der politischen Urteilsbildung begehen. Andererseits stehen Überlegungen aus ihrem philosophischen Hauptwerk „Vita activa“ im Fokus, in dem sie eine Theorie politischen Handelns entwickelt – also die Frage behandelt, wie eine aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger am öffentlichen Leben aussehen sollte. Auch ihre Theorie des Totalitarismus, wenngleich heute mitunter umstritten, ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert aktuell.

Mehrdimensionale Annäherungen an eine der bedeutendsten Intellektuellen (sog. „public intellectual“) des 20. Jahrhunderts – sie selbst verstand sich nämlich nicht als Philosophin – werden wir gemeinsam mit unseren Partnern, Mini teater, dem Kultur- und Kongresszentrum Cankarjev dom und der Philosophischen Fakultät der Universität Ljubljana, auf unterschiedliche Weise und mithilfe verschiedener Medien und Formate umsetzen:

• Buchpräsentation: 24.04. – Gespräch über das Buch „Briefe 1925–1975 und andere Zeugnisse“, erschienen in einer Ko-Herausgabe des Verlags der Philosophischen Fakultät und des Goethe-Instituts, in Cankarjev dom – Klub CD.
• Filmporträt: 07.05. – „Hannah Arendt“, ein Film der Regisseurin Margarethe von Trotta mit Barbara Sukowa in der Hauptrolle, in der Slowenischen Kinemathek.
• Bühnendarstellung: 24.05. – Theaterstück „Hannah Arendt: Der (un)menschliche Zustand“ in Mini Teater.
• Diskursive Präsentation: „Hannah-Arendt-Tage“ im November in Cankarjev dom.

Über Hannah Arendt

Hannah Arendt (1906–1975) war eine deutsch-amerikanische politische Theoretikerin und Publizistin. Geboren in Linden bei Hannover und aufgewachsen in Königsberg, studierte sie Philosophie unter anderem bei Martin Heidegger und promovierte bei Karl Jaspers. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten floh sie 1933 zunächst nach Frankreich und emigrierte 1941 in die USA.

Arendt wurde bekannt durch ihre scharfsinnige Analyse totalitärer Herrschaft, insbesondere in ihrem Werk Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft (1951). Weitere zentrale Werke sind Vita activa oder Vom tätigen Leben (1958) und Eichmann in Jerusalem (1963), in dem sie den Begriff der „Banalität des Bösen“ prägte.

Ihr Denken kreiste um Fragen von Macht, Freiheit, Verantwortung und Urteilsvermögen – stets mit dem Anspruch, politisches Handeln und menschliches Zusammenleben zu verstehen. Hannah Arendt gilt als eine der einflussreichsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts.