Podiumsgespräch Der Krieg von hinten: Gespräch und Lesung mit dem ukrainischen Schriftsteller Andrij Ljubka

Gespräch und Lesung mit Andrij Ljubka

Krieg bedeutet Frontlinien, Schlachten und Tod, aber auch das Leben viele Kilometer entfernt von der Front — Alltag, Routine und neue Realitäten. Das neue Buch "Der Krieg von hinten" von Andrij Ljubka, einem ukrainischen Dichter, Romanautor und Übersetzer, der sich nach der russischen Invasion in die Ukraine als Freiwilliger bei den ukrainischen Streitkräften meldete, beleuchtet den Krieg von der Rückseite, vom Hinterland, von Reisen an die Front, von Freiwilligenarbeit und den täglichen Herausforderungen des zivilen Lebens. Das Buch ist reich an Details, fesselnden Geschichten und Beschreibungen realer Abenteuer und vermittelt ein umfassendes Bild des Lebens in der Ukraine während des Krieges. Es erzählt von einem Schriftsteller, der sich plötzlich als Freiwilliger für die Lieferung von Jeeps an die ukrainische Armee engagierte. In den zwei Jahren des großen Krieges gegen die Ukraine reiste der Autor mehr als dreißig Mal in die Frontgebiete im Osten und Süden der Ukraine, um humanitäre Hilfe zu leisten. Er bewies mit seinem eigenen Beispiel, dass Literatur den Menschen konkret helfen kann, und zeigte, dass ein Schriftsteller in turbulenten Zeiten Menschen um sich scharen und ihnen wirksam helfen kann: Andrij Ljubka hat es zusammen mit fürsorglichen Ukrainerinnen und Ukrainern, die sein ehrenamtliches Engagement unterstützen, bereits geschafft, 250 Fahrzeuge für die ukrainischen Streitkräfte zu kaufen und persönlich zu liefern, die den ukrainischen Soldaten an der Front täglich helfen. Während des Gesprächs mit Andrij Ljubka werden wir versuchen, den Krieg in der Ukraine mit den Augen eines Schriftstellers und Freiwilligen besser zu verstehen. Die Moderation des Gesprächs übernimmt Evgenia Lopata, Kulturträgerin und Leiterin der Literaturkorporation Meridian Czernowitz (Ukraine).

Mitbeteiligte

  • Andrij Ljubka geboren 1987 in Riga (Lettland). Er wuchs in Transkarpatien auf und lebt in Uschhorod. Lyriker, Prosaschriftsteller, Essayist, Übersetzer. Auf sein lyrisches Debüt Visim misjaciv shysofreniyi (2007, Acht Monate Schizophrenie) folgten viele weitere Gedichtbände. Außerdem schreibt er Kurzgeschichten und Romane. Sein erster Roman Karbid (2015) war für den Preis „Buch des Jahres“, verliehen von der BBC Ukraine, nominiert. Die polnische Übersetzung kam 2017 in die engere Auswahl für den Angelus Central-European Literary
    Award. Andrij Ljubka wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt, er selbst übersetzt Lyrik und Prosa aus dem Polnischen, Englischen, Serbischen und Kroatischen ins Ukrainische. Regelmäßig veröffentlicht er kulturpolitische Kolumnen in diversen Zeitungen und Magazinen, etwa in der Ukraine und in Polen. Außerdem kuratiert er verschiedene nationale und internationale Literatur- und Lyrikfestivals. Seit seiner Studienzeit ist Andrij Ljubka politisch aktiv, er nahm an den Maidan-Protesten teil, schreibt über die politischen Ereignisse in der Ukraine und unterstützt seit 2022 die ukrainischen Streitkräfte.
  • Evgeniia Lopata ist Kulturträgerin, Verlegerin. Leiterin des Festivals und der internationalen Projekten von MERIDIAN CZERNOWITZ, Chefredakteurin des Verlags „Meridian Czernowitz“ (seit 2013 bis heute).

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