Martin Walser im Video-Interview
„Ich beurteile einen Übersetzer nach seinen Fragen“

Im Frühjahr 2015 erschien Martin Walsers Roman „Ein springender Brunnen“ in der Übersetzung von David Dollenmayer in den USA. Der Schriftsteller spricht im Video-Interview über die Zusammenarbeit mit den Übersetzern seiner Werke, über die Wahrnehmung seiner Romane im Ausland und über seinen Umgang mit der Vergangenheit und dem Alter.


Transkript: Interview Martin Walser (pdf)

Martin Walsers Roman Ein springender Brunnen wurde 1998 in Deutschland veröffentlicht. Walser schildert darin die Kindheit und Jugend des anfangs fünfjährigen Jungen Johann. Die Handlung setzt 1932 im schwäbischen Dorf Wasserburg am Bodensee, dem Geburtsort Walsers, ein. Der Roman beschreibt authentisch die Lebensumstände zur Zeit des Nationalsozialismus und des beginnenden Zweiten Weltkriegs in dem Bodensee-Dorf.

Kritiker warfen Walser vor, dass er die Verfolgung und Ermordung von Juden durch die Nationalsozialisten in seinem Roman nicht erwähnt. Es entstand eine öffentliche Debatte um die Frage der Verharmlosung nationalsozialistischer Verbrechen und Walsers Erzählperspektive des unwissenden, unbelasteten Kindes und Jugendlichen.