Fotografieausstellung Anna Sofie Hartmann: „I wish I could tell you how I feel“

Wollinerstrasse 2009 © Anna Sofie Hartmann

Do, 10.03.2022 –
So, 08.05.2022

Goethe Pop Up Seattle

Während Seattle von seinem langen Winterschlaf erwacht, präsentiert Goethe Pop Up Seattle I wish I could tell you how I feel, die erste Galerieausstellung der dänisch-deutschen Künstlerin Anna Sofie Hartmann vom 10. März bis zum 5. Mai 2022. Die Künstlerin wird für die Installation und Vernissage vor Ort sein und die Ausstellung feiert ihre Premiere mit einem Künstlerinnengespräch am 10. März um 19 Uhr als Teil des Capitol Hill Art Walk.

Für Hartmann, die vor allem als Filmemacherin bekannt ist, gehören die Fotografie, das Schreiben, und das Filmemachen allesamt zu einer künstlerischen Praxis. In dieser Ausstellung setzt sie sich mit dem Erzählen, das für ihr Werk und Leben von zentraler Bedeutung ist, auseinander, und spricht den Moment an, indem die Erfahrung sich durch die Sprache verwandelt. Die Ausstellung zeigt Bilder von Betten in denen die Künstlerin übernachtet hat, von Berlin über Baltimore bis Breslau/Wroclaw. Über mehr als 15 Jahre wachsen diese Fotos zu einer Art Archiv—von Ort, Zeit und den Spuren von vergangenen Ichs. Sie erweitert dieses Archiv, indem sie diese Bilder einer Auswahl elliptischer, intimer Texte gegenüberstellt.

In der Ausstellung wird aus der Paarung von Texten und Bildern eine Art „protonarratives“ Format, das die Zuschauer*innen zu aktiver Teilnahme in der Zusammensetzung der Narrativen ermutigt. Die Fotografien werden in verschiedenen Größen gedruckt, und ohne Glas oder Rahmen ausgestellt. Neben den Bildern stehen Hartmanns Texte auf Postkarten den Besucher*innen zur Verfügung. Ein Videoelement, mit Forschungsbildern aus Hartmanns Filmen Limbo (2014) und Giraffe (2019) zeigt wie zentral die Fotografie für ihre Filmpraxis ist.

I wish I could tell you how I feel entwirft ein künstlerisches Selbstporträt worin das sichtbare Ich entfernt oder abstrahiert wurde. Die Künstlerin ist nicht selber im Bett, sondern vor der Kamera oder über dem Schreibblock oder eben die, die auf Betten schaut. Hartmann beschäftigt sich mit der Kraft des Orts, um höchst spezifische und verschlungene Komplexe des Gefühls und der Stimmung zu schaffen und lädt eine(n) dazu ein, am Versuch, den Verlust dieser Zustände gegenzusteuern, teilzunehmen.

Anna Sofie Hartmann © Anna Sofie Hartmann Über die Künstlerin:
Anna Sofie Hartmann wurde in Nakskov, Dänemark, geboren und studierte Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). Ihr Abschlussfilm Limbo feierte seine Premiere 2014 auf dem San Sebastián International Film Festival und wurde auf zahlreichen Festivals präsentiert, wie z.B. in Rotterdam, South by South West (SXSW) und Copenhagen PIX, wo der Film hoch gelobt und in Folge für den Discovery Award 2015 der Europäischen Filmakademie nominiert wurde.  Ihr zweiter Spielfilm Giraffe (2019), produziert von Komplizen Film und koproduziert von Profile Pictures, wurde beim Locarno Film Festival uraufgeführt und unter anderem am San Sebastian IFF, Mar del Plata IFF, Thessaloniki IFF, CPH PIX und der Viennale gezeigt, wo er den FIPRESCI-Preis erhielt.Sie ist Stipendiatin des Nordisk Film Fondet, des Lolland Kommunes Kunstlegat, der Studienstiftung des deutschen Volkes, des Arts Council of Denmark und der Villa Aurora. Sie lebt in Berlin.

 
Ein Filmprogramm mit Anna Sofie Hartmanns Film Limbo und ausgewählten Kurzfilmen wird am 11. März im Northwest Film Forum in Zusammenarbeit mit den Instituten für Germanistik und Skandinavistik der University of Washington gezeigt. Ihr Film Giraffe wird vom 25. Februar bis 5. März im Rahmen des Virtual Nordic Light’s Film Festival des National Nordic Museum gezeigt.

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