Filmvorführung German Cinema Now! Ayşe Polats „Die Erbin“

Standbild „Die Erbin“ © Ayşe Polat

Mi, 16.09.2020

17:00 Uhr – 23:00 Uhr

Online

Die monatliche Goethe Pop Up Filmreihe fördert künstlerische Arbeiten, die die Vielfalt von Stimmen und Erfahrungen verstärken und öffentliche Dialoge anregen.

Die Filmreihe findet in Partnerschaft mit dem Northwest Film Forum Seattle statt. 

Die Filmvorführung findet in diesem Monat online statt. Wir bitten um Registrierung vorab und ermutigen zu einer kleinen Spende. Der Erlös der Tickets unterstützt das Northwest Film Forum.

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Deutschland, Türkei | 2013 | 72 Min.

"Ein paar Jahre nach meinem Tod hat sie begonnen, einen Roman über mich zu schreiben. Sie sah sich stundenlang meine Fotos an und bemühte sich, mein Schweigen in ihre Sprache zu übersetzen. Aber es hat nicht funktioniert. Orte und Gesichter gingen ineinander über, veränderten sich, wechselten sich ab. Damals und jetzt, hier und dort. Alles, Seite an Seite. In der Hoffnung, das Durcheinander aufzulösen um schreiben zu können, beschloss sie, hierher zu kommen. Nach Damal, meinem Zuhause, das ich liebte, und dem Ort ihrer Kindheit... Sie beobachtete das Dorf mit meinen Augen und sah mich in den Gesichtern der Fremden. Sie versuchte, sich an den Tag zu erinnern, an dem alles begonnen hat."

In ein kleines türkisches Bergdorf kehrt Hülya aus Deutschland zurück, um einen Roman über ihren verstorbenen Vater zu schreiben. Während sie beobachtet, bekommt sie nicht immer ein gleichermaßen positives Bild von ihrem Vater und den dramatischen Ereignissen, die sein und ihr Leben geprägt haben. Verwirrende Erinnerungen kommen zum Vorschein. Gleichzeitig vermischen sich Gegenwart und Vergangenheit, Realität und Phantasie zunehmend. Die Natur, einmal idyllisch und dann gnadenlos, bildet den atmosphärischen Rahmen für diese Reflexion über den Wert von Familienbanden, Liebe und Ehre. 


Über die Filmemacherin: 
 
Ayşe Polat
 ist eine international anerkannte Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Filmproduzentin. Polat wurde in Malatya in der Türkei geboren und lebt seit ihrem achten Lebensjahr in Deutschland. Sie studierte Germanistik, Philosophie und Kulturwissenschaften in Berlin und Bremen und drehte während ihres Studiums als Autodidaktin Filme. Sie begann ihre Karriere in den 1990er Jahren mit einer Reihe erfolgreicher Kurzfilme.

Ihr erster Spielfilm, Auslandstournee, wurde 1999 veröffentlicht. Der Film wurde auf Festivals in Karlsbad und Tokio gezeigt und in Ankara mit dem Talentpreis für junge Regisseure ausgezeichnet. Ihr zweiter Film, En Garde(2004), eröffnete das Internationale Filmfestival von Locarno und wurde als Bester Film und Beste Schauspielerin ausgezeichnet. Bei einigen ihrer Filme - wie Luks Glück (2010), Die Erbin (2013) und dem Dokumentarfilm Die Anderen (2015) - fungierte sie ebenfalls als Koproduzentin.

Im Jahr 2006 inszenierte Polat auch ihr erstes Theaterstück "Otobüs" am Berliner Theater Hebbel am Ufer. 

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