Reading & Discussion EMPIRES FACING EACH OTHER: LITTLE GOLDEN AMERICA

Ilya Ilf, No Title, 1935 Ilya Ilf, No Title, 1935

13.10.15
19.00 Uhr

Goethe-Institut New York

Ilya Ilf, No Title, 1935

Im Jahre 1935, am Zenit des stalinistischen Terrors und der Großen Depression, schickte die russische Zeitung Prawda das Satireduo Ilja Ilf und Jewgeni Petrow auf eine vierwöchige Reise durch die USA. Ihr Reisebericht, bekannt unter dem russischen Titel Eingeschossiges Amerika (Одноэтажная Америка) und der englischen Übersetzung Little Golden America, ist eine faszinierende Kollage aus Wörtern und Bildern, die die Spannungen zwischen der UdSSR und den USA während des aufkommenden Faschismus in Europa porträtiert.
 
80 Jahre später reist die Berliner Schriftstellerin Felicitas Hoppe, Autorin des Vorworts zu der deutschen Übersetzung von Little Golden America (Eingeschossiges Amerika, Die Andere Bibliothek, 2011), gemeinsam mit den bildenden Künstlern Alexej Meschtschanow und Jana Müller entlang der ursprünglichen Route des russischen Duos. Ihr Ziel ist es, die Verhältnisse zwischen Ost und West von unterschiedlichen künstlerischen Perspektiven und im Lichte aktueller politischer Entwicklungen neu zu beleuchten. Hoppe, Meschtschanow und Müller sprechen an sieben Goethe-Instituten in der Region Nordamerika über ihre Reise und das Buch Little Golden America. In New York – ihrem letzten Halt – liest Hoppe aus dem Buch und ihren Reisenotizen. Ihr Vortrag wird visuell mit Reisefotografien untermalt. Die anschließende Diskussion wird von der in Weißrussland geborenen, und in New York lebenden, Kuratorin und Kunstkritikerin Olga Kopenkina moderiert, die mit den Büchern von Ilf und Petrow aufgewachsen ist.

Das Projekt Empires Facing Each Other wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Goethe-Institute Nordamerika, der Villa Aurora (Berlin/Los Angeles) und Frau Professorin Ulrike Rainer (Dartmouth College, New Hampshire), die die Reise organisierte.


Felicitas Hoppe (geboren 1960 in Hameln, Deutschland) lebt und arbeitet in Berlin. Sie schreibt Romane, Kinderbücher und Essays und kooperiert regelmäßig mit bildenden Künstlern und Musikern. Derzeit übersetzt sie die gesammelten Schriften des US-amerikanischen Kinderbuchautors Dr. Seuss ins Deutsche. Ihre Bücher werden vom S. Fischer Verlag herausgegeben und wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, unter anderem dem Georg Büchner Preis 2014 und dem Erich Kästner Literaturpreis 2015.
 
Alexej Meschtschanow (geboren 1973 in Kiew, Ukraine) zog 1984 nach Leipzig, wo er von 1997-2008 Malerei bei Timm Rautert an der Hochschule für Grafik und Buchkunst studierte. Seitdem hat er sich von der Malerei abgewandt und der experimentellen Bildhauerei gewidmet. Zu seinen Auszeichnungen und Residenzen zählt eine Künstlerresidenz in der Villa Aurora, Los Angeles, mit Felicitas Hoppe. Meschtschanow lebt in Berlin.
 
Die in Berlin lebende Künstlerin Jana Müller (geboren 1977 in Halle/Saale, Deutschland) studierte Photographie und Bildende Kunst an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst. Ihre Arbeit befasst sich mit Fragen der Erinnerung sowie mit narrativen und filmischen Formen und umspannt dabei die Medien der Photographie, Installation und fiktionalen Narration.  Sie erhielt zahlreiche Stipendien und nahm an Kunstprojekten in Deutschland, Venedig, Istanbul, Wien und Banja Luka teil.
 
Olga Kopenkina, geboren in Weißrussland, ist eine in New York lebende Kuratorin und Kunstkritikerin sowie Assistent Professor an der NYU Steinhardt School for Arts and Art Professions. Zu den von ihr kuratierten Ausstellungen zählen Lenin: Icebreaker Revisited, Austrian Cultural Forum New York (2014-2015); Sound of Silence: Art during Dictatorship, EFA Project Space (2012); und Russia: Significant Other, Anna Akhmatova Museum (2006). Sie publiziert regelmäßig in Zeitschriften wie Art Journal, ArtMargins und Modern Painters.



 

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