Lesung & Gespräch Martin Mosebach

Martin Mosebach © K.Pauls Martin Mosebach © K.Pauls

11.05.15
18.30 Uhr

Goethe-Institut New York

Die in Deutschland gefeierten Romane des Georg-Büchner-Preisträgers, Martin Mosebach, waren in der Vergangenheit nicht in englischer Übersetzung erhältlich. In den USA ist der Schriftsteller vorrangig für seine kontroversen Essays zur Katholischen Kirche und der Wiedereinführung der lateinischen Liturgie bekannt (The Heresy of Formlessness, 2006). Anlässlich der englischsprachigen Veröffentlichung seines Romans Was davor geschah (Seagull Books, Kalkutta 2014) ist der Autor im Gespräch mit dem New Yorker Editor und Schriftsteller Eric Banks.

Deutsche Kritiker haben den Roman als den ersten großen Gesellschaftsroman des 21. Jahrhunderts gefeiert, Was davor geschah ist das heutige Pendent zu Goethes' Wahlverwandtschaften. Das Buch eröffnet mit einem jungen Paar in einem Augenblick der äußersten Intimität. Dann wird die junger Frau ernster und stellt ihrem Liebhaber die Frage, die schon den Keim der Eifersucht enthält: Wie war das eigentlich mit dir, bevor wir uns kannten? Die Antwort wird zu einem ganzen Roman, einem Gespinst aus Wahrheit und Dichtung, einem wahren Lügenpalast, errichtet aus soliden Bausteinen von Wirklichkeit. Das gutbürgerliche Frankfurt ist die phantastische Bühne dieses schwebenden, grotesken Gesellschaftstheaters, erfüllt von Intrigen, Sex, Betrug, exotischen Vögeln, und entlegenen Orten. In ironischen, konzentrierten Szenen zeichnet Mosebach schwer durchschaubare Menschen in einem nur scheinbar leicht zu durchschauenden Milieu; zugleich die Wechselspiele des Zufalls, der stärker wirkt, als es die glücklich oder unglücklich Handelnden glauben möchten.

Der Roman Was davor geschah wurde von dem 2011 Gutekunst Preisträger, Kári Driscoll, ins Englische übersetzt und vom Goethe-Institut Indien finanziert. Das Buch ist als Download auf der Webseite der Goethe-Institut OnLeihe erhältlich.

Martin Mosebach, 1951 geboren, lebt in Frankfurt am Main. Neben dem Büchner-Preis von 2007, wurde er unter anderem mit dem Heinrich-von-Kleist Preis (2002) und dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung (2013) ausgezeichnet. Mosebachs Werke erscheinen bei Hanser, zuletzt Als das Reisen noch geholfen hat (2011) und Das Blutbuchenfest (2014). Mosebach ist Mitglied des P.E.N. Club Deutschland.

Eric Banks ist Direktor des New York Institute for the Humanities und ehemaliger Chefredakteur der Kunstzeitschrift Artforum. 2003 hat Banks das Bookforum wieder ins Leben gerufen, das er bis 2008 herausgab. Zwischen 2011 und 2013 war er Vorsitzender des National Book Critics Circle und Mitglied des NBBC Vorstands.


Pressestimmen

„In Was davor geschah  präsentiert Mosebach einen Reichtum an intellektuellen und sinnlichen Vergnügen: Gesellschaftssatire in seiner besten Form“ (World Literature Today)

„Mosebachs Stil ist blumig, durchwebt von beißendem Humor.“ (Publishers Weekly)

 

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