Videokonferenz Heimat

Edgar Reitz © Edgar Reitz Filmproduktions GmbH

Sa, 12.09.15
16.00 Uhr

Goethe-Institut New York

Edgar Reitz im Gespräch mit Johannes von Moltke

Im Rahmen der Präsentation seiner Arbeit bei Anthology Film Archives (8. bis 17. September) spricht Filmlegende Edgar Reitz mit Filmwissenschaftler Johannes von Moltke über sein Lebenswerk, insbesondere über seine monumentale Heimat-Filmreihe, das Genre des Heimatfilms sowie über den Begriff von „Heimat“ in der heutigen Popkultur.

Bitte beachten Sie, dass Edgar Reitz im Zuge eines Lufthansa-Streiks nicht wie geplant nach New York reisen konnte und das angekündigte Gespräch mit Johannes von Moltke deswegen über Skype führen wird. Für dadurch entstehende Unannehmlichkeiten entschuldigen wir uns.

Edgar Reitz, geboren 1932 in Hunsrück, ist ein deutscher Filmemacher und Autor. Sein Studium der Germanistik, Publizistik und Theaterwissenschaft absolvierte er in München. Seit Mitte der 1950er Jahre veröffentlichte er literarische Arbeiten und beschäftigte sich mit der Avantgarde in Musik, Literatur, der bildenden Kunst und Film. Ab 1957 arbeitete er als Kameramann und Regisseur von Industrie- und Dokumentarfilmen. Reitz ist Mitglied der „Oberhausener Gruppe“, die 1962 den deutschen Autorenfilm hervorbrachte, und gemeinsam mit Alexander Kluge und Detten Schleiermacher Gründer des Instituts für Filmgestaltung – die erste Filmschule der Bundesrepublik Deutschland – an der Hochschule für Gestaltung in Ulm. Sein erster Spielfilm Mahlzeiten (Buch, Regie, Produktion), der 1967 bei den Filmfestspielen in Venedig ausgezeichnet wurde, gehört zu den Debütfilmen, die Ende der 1960er Jahren den Begriff „Junger Deutscher Film“ prägten. Neben zahlreichen Veröffentlichungen über Filmtheorie, Filmästhetik und Fragen der Zukunft der Filmkunst in Zeitschriften und Büchern, folgten weitere Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilme, die internationale Beachtung fanden und vielfach ausgezeichnet wurden. Seine wohl bekannteste Arbeit ist die Heimat-Trilogie, die sich aus 31 abendfüllenden Einzelfilmen zu einem Jahrhundertepos zusammensetzt und mit über 54 Stunden Spieldauer zu den umfangreichsten erzählerischen Filmwerken der Filmgeschichte zählt. Seine 2013 erschienene Vorgeschichte zur Heimat-Triologie, Die andere Heimat: Chronik einer Sehnsucht, wird jetzt zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten gezeigt. 
 
Johannes von Moltke ist Filmwissenschaftler und Professor für Deutsch und Screen Arts and Cultures an der University of Michigan, Ann Arbor. Er erhielt seinen PhD von der Duke University und unterrichtete an der Universität Hildesheim. Sein Forschungs- und Lehrschwerpunkt liegt beim Film sowie bei der deutschen Kulturgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Er ist Autor von No Place Like Home: Locations of Heimat in German Cinema (Berkeley: University of California Press, 2005), ausgezeichnet mit dem MLA Scaglione Preis als bestes Buch zu germanistischen Studien. Sein breitgefächertes Interesse an der deutschen Sprache, dem Film und der Kulturwissenschaft erlaubte es ihm, themenübergreifende Artikel zum deutschen Kino, der Kritischen Theorie und der deutschen Kultur des 20. Jahrhunderts zu veröffentlichen. Seine Aufsätze zu Siegfried Kracauer, Theodor Adorno, dem Werk Alexander Kluges, der Rolle des Melodramas und Affekts im jüngsten „Event-Fernsehen“, zum Neuen Deutschen Film, zum Phänomen des Starruhms in Deutschland und Hollywood sowie Artikel über die Darstellung des Judentums und der Amerikanisierungs- und Popkultur in Nachkriegsdeutschland erschienen in unzähligen Zeitschriften und Publikationen in den USA und Deutschland.

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