Conversation Whiteness and Collective Trauma in the Rearview Mirror

Whiteness and Collective Trauma in the Rearview Mirror  | Alice Hasters und Mohamed Amjahid im Gespräch mit Akasemi Newsome

Fr, 04.03.2022

16:00 Uhr PT

Online UC Berkeley

Alice Hasters und Mohamed Amjahid im Gespräch mit Akasemi Newsome

Organisiert vom Institute of European Studies der UC Berkeley, dem Pacific Regional Office des German Historical Institutes Washington, und dem Goethe-Institut San Francisco.
 
Wenn Sie an der Veranstaltung an der UC Berkeley physisch teilnehmen möchten, senden Sie bitte eine E-Mail an: pro@ghi-dc.org

Von der Statue des Sklavenhändlers Edward Colston, die im britischen Bristol ins Meer gestürzt wurde, bis zur Verunstaltung einer Büste des ehemaligen belgischen Königs Leopold II. in Gent haben Black Lives Matter-Aktivist*innen in Europa die öffentliche Debatte über Rassismus und die koloniale Vergangenheit Europas in den vergangenen Monaten zu Schlagzeilen gemacht. Auch in Deutschland gab es hitzige Diskussionen und Demonstrationen über die Rolle des Landes bei der Sklaverei und im Kolonialismus und deren heutigem Erbe. Allerdings sind diese Entwicklungen im deutschen Kontext angesichts des Schattens der nationalsozialistischen Vergangenheit und der tief verwurzelten Praxis der "Holocaust-Erziehung" und des Holocaust-Gedenkens, die die deutsche Gesellschaft seit den 1980er Jahren durchdrungen hat, besonders heikel.
Das Institute of European Studies an der UC Berkeley, das Pazifische Regionalbüro des German Historical Institutes Washington und das Goethe-Institut San Francisco beginnen daher eine Reihe von Gesprächen, um das Verhältnis dieser jüngeren Auseinandersetzung mit Rassismus und kolonialer Gewalt zur langjährigen Auseinandersetzung Deutschlands mit seiner NS-Vergangenheit zu untersuchen. Wir stellen Perspektiven aus Kunst, Fotografie, Architektur und materieller Kultur vor, die in Gedenkstätten und Museen, aber auch in Film, Literatur und Podcasts verwurzelt sind. Unser Ziel mit dieser Reihe ist es, die Rolle von Race und Rassismus bei der Frage zu erörtern, wer sich in Deutschland legitimerweise an die Vergangenheit des Landes erinnern kann, wie sich die Grenzen dieser Vergangenheit konstatieren und auf welche Art und Weise sie erinnert wurde und weiterhin erinnert wird.

Für die erste Folge der Gesprächsreihe Conversations on Memory Cultures in Contemporary Germany am 4. März 2022 haben wir die Journalistin Alice Hasters und den Journalisten Mohamed Amjahid eingeladen. Beide Autoren haben über Weißsein als soziales Schichtungsmodell im heutigen multikulturellen Deutschland geschrieben. Hasters und Amjahid werden über die Bedeutung einer kritischen Hinterfragung und Aufarbeitung der deutschen Erinnerungskultur, über Weißsein und die Idee einer "Dominanzgesellschaft" in Deutschland diskutieren und die Verbindung zwischen den Diskursen in Deutschland und den USA in der transatlantischen Medienlandschaft untersuchen.

Alice Hasters ist 1989 in Köln geboren und arbeitet als Autorin in in Berlin u.a. für den Rundfunk Brandenburg Berlin die Tagesschau und den Deutschlandfunk. Zusammen mit Maxi Häcke spricht sie im monatlich erscheinenden Podcast „Feuer&Brot“ über Feminismus und Popkultur. Ihr Buch Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten erschien 2019 bei hanseblau und wurde zum Bestseller.

Mohamed Amjahid wurde als Kind sogenannter Gastarbeiter*innen 1988 in Frankfurt am Main geboren. Er hat Politikwissenschaften in Berlin und Kairo studiert. Nach seinem Master-Abschluss hat er für verschiedene große Medien in Deutschland gearbeitet. Er ist freier investigativer Journalist und Buchautor. Zuletzt ist von ihm der Bestseller Der weiße Fleck im Piper-Verlag erschienen.

Akasemi Newsome ist stellvertretende Direktorin des Institute of European Studies an der University of California, Berkeley, und stellvertretende Forschungsdirektorin am Global, International and Area Studies Hub, beide an der University of California, Berkeley. Ihre Forschungen zu den Politiken der Arbeit, der Einwanderung und Comparative Racialization befassen sich mit Themen der internationalen und vergleichenden politischen Ökonomie, einschließlich Rechte und Global Governance, Institutionen, kapitalistische Entwicklung und soziale Bewegungen. Neben drei gemeinsam herausgegebenen Sonderausgaben und veröffentlichten Artikeln in International Relations, dem Journal of European Integration, Comparative Labor Law and Policy Journal, Perspectives on Europe und PS: Political Science and Politics untersucht ihr Buchmanuskript The Color of Solidarity die Bedingungen für die gewerkschaftliche Unterstützung von Einwanderungsforderungen in Europa. Sie ist außerdem Mitherausgeberin (mit Marianne Riddervold und Jarle Trondal) von The Palgrave Handbook of EU Crises (2021).

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