Film Art & Power: Lutz Dammbeck – Das Netz (2004)

Das Netz von Lutz Dammbeck © DEFA

So, 15.09.2019

National Gallery of Art

Der deutsche Regisseur und Medienkünstler Lutz Dammbeck wird, anschließend an seinen Aufenthalt als Artist-in-Residence der DEFA Film Library an der University of Massachusetts Amherst, mit seiner aus 18 Dokumentar- und Animationsfilmen bestehenden Filmreihe Art & Power: Lutz Dammbeck auf US-Tour gehen. Alle Film der Tour werden zur Ausleihe und zum Streaming zu Bildungszwecken von der DEFA Library zur Verfügung gestellt.

Die Tour-Etappe in Washington DC besteht aus drei Vorführungen von Dammbecks Arbeiten, zwei  davon beinhalten Q&As und eine Diskussion mit dem Filmemacher selbst. Das Filmprogramm, einschließlich Lutz Dammbecks Auftritt in der National Gallery of Art am 15. September und im Goethe-Institut Washington am 16. September, werden ermöglicht durch die Unterstützung von Wunderbar Together: Germany and the U.S., der DEFA-Stiftung und der DEFA Film Library an der University of Massachusetts Amherst.

Das Netz – Unabomber, LSD & Internet
Deutschland, 2003, 121 min., s/w / Farbe, Dokumentarfilm, Buch und Regie: Lutz Dammbeck.

Im Anschluss Q&A und Diskussion mit Lutz Dammbeck.

Im Jahr 1996 verhaftete das FBI den amerikanischen Terroristen und ehemaligen Mathematikprofessor sowie anarchistischen Autor Ted Kaczynski, den Unabomber, der sich selbst als Kämpfer gegen die zunehmende Technologisierung der Welt sah. Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts traten eine Reihe intellektueller Entwicklungen—darunter Kybernetik und Systemtheorie, Multimedia-Kunst, neue Konzepte in der Psychologie und militärische Forschung—in den Vordergrund und gewannen an Bedeutung für die Kontrolle und Beeinflussung von Kommunikation und dem Verhalten der Massen. Mit der Entwicklung des Internets in den 1980er Jahren stellte sich die Frage: Was bedeutet die unbegrenzte Entwicklung der Informationstechnologie für die menschliche Gesellschaft?

Dieser fesselnde und provokative Dokumentarfilm untersucht, wie die moderne Technologie soziale Beziehungen beeinflusst, auf die Gedanken der Menschen einwirkt und Realität potentiell durch virtuelle Realitäten ersetzt. Er verwebt Auszüge aus einem Briefwechsel zwischen Ted Kaczynski und dem Regisseur mit Interviews wichtiger amerikanischer Augenzeugen, einschließlich des New Yorker Verlegers John Brockman, des amerikanischen Autors und Mitschöpfers des Whole World Catalog Steward Brand und des Physikers und Philosophen Heinz von Foerster. Die Geschichte des Unabombers wird als extremes Beispiel dafür präsentiert, wie die individuelle Identität in einer globalen virtuellen Welt verschwinden kann.

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