Gespräch Wie junge Kreative die Positionen von Frauen reflektieren

HAN 21.07.2023 7360 © Goethe-Institut Hanoi

Fr, 21.07.2023

18:00 Uhr

Goethe-Institut Hanoi

Vom Monolog zum Dialog

Registration zur Teilnahme

“"Sind Männer verpflichtet, Frauen einen Antrag zu machen?"
"Man hat mir gesagt, dass ein Mädchen wie ich heiraten sollte."
"Seit über sieben Jahren bürgt mein Onkel für mich, und ich habe immer nur im Restaurant meines Onkels gearbeitet. Sechs Tage die Woche, der Alltag wiederholt sich.”


Dies sind Auszüge aus drei verschiedenen Texten: "Eine Rundreise Frankreich-Vietnam" von Line Papin, einer vietnamesischen Schriftstellerin der zweiten Generation in Frankreich, und "Ein Traum von drei Leben" bzw. "Vietnamesisches Restaurant" von Maik Cây (Nguyễn Phương Anh) und Lê Khải Việt, vietnamesischen Schriftstellern. Drei Materialien, die Wege aufzeigen, wie die Rolle der Frau in der gesellschaftlichen Entwicklung und in den verschiedenen Lebensabschnitten gesehen wurde: von öffentlichen Beziehungen am Arbeitsplatz bis zum privaten Raum in der Familie und ihrem eigenen Selbst als Kind. Die gesamte Vergangenheit und die vietnamesische Identität werden durch die Arbeit dieser jungen Kreativen beleuchtet.

In dem Material erleben wir verschiedene Geschichten, die alle die Frage nach den Einstellungen vietnamesischer Frauen vereinen: Eine Frau erzählt von ihren drei Leben als verdienstvolle Person, als hingebungsvolle Ehefrau und als Kind, die immer in der Pagode enden, weil sich die Missverständnisse häufen, unter denen die Frau leidet.
Ein junges Mädchen, dessen Freund ein Franzose ist, diskutiert mit ihrer Mutter, die stark von Kriegserfahrungen geprägt ist, über ihre geplante Reise nach Frankreich.
Ein junges Mädchen führt ein offenens Gespräch mit ihrem Freund über ihr Geschäft, die Eröffnung eines vietnamesischen Restaurants in Victoria, Australien.

In Vietnam reicht die Bewegung für die Gleichberechtigung der Frauen bis in die französische Kolonialzeit zurück. Sie wurde in verschiedenen Formaten und von verschiedenen Akteuren aufgegriffen. Diese drei Materialien schlagen eine Brücke zwischen den Generationen, die zeigt, wie die Rolle der Frauen sich vom Monolog zum Dialog entwickelt hat und welche Struktur diesen Veränderungen zugrunde liegt. An der Veranstaltung nehmen drei Autorinnen und Aktivistinnen aus dem Bereich teil, was einen offenen Austausch über das Thema ermöglichen wird.
 
Dies sind Texte und Filme von MEIN VIETNAM, einem Projekt über vietnamesische Identitäten über Ländergrenzen hinweg, das vom Goethe-Institut in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern durchgeführt wurde. Das Projekt wurde von der Delegation der Europäischen Union in Vietnam und anderen Personen finanziell unterstützt. Diese Veranstaltung ist eine von drei Veranstaltungen, die von Mai bis Juli 2023 organisiert werden, um die Texte und Filme vorzustellen.

MODERATORin:

Quyên Nguyễn (*1984)
Nguyen Quyen © Nguyen Quyen Quyên Nguyễn ist Doktorin der englischen Literatur und unabhängige Wissenschaftlerin und Kritikerin. Sie ist Übersetzerin aus dem Englischen ins Vietnamesische. Zu ihren veröffentlichten übersetzten Werken gehören What We Talk When We Talk Love von Raymond Carver (Mitübersetzerin), Atonement von Ian McEwan und Middlesex von Jeffrey Eugenides. Sie ist außerdem Mitbegründerin einer gemeinnützigen literarischen Website Zzz Review in Vietnam.

Sprecher*innen:

Dang Thi Thai Ha (*1990)
Đặng Thị Thái Hà © Cá nhân Dang Thi Thai Ha ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Literatur der Akademie der Sozialwissenschaften in Vietnam. Sie hat sich auf die Untersuchung zeitgenössischer Literatur aus der Perspektive des Ökokritizismus und der Gendertheorie spezialisiert. Die Art und Weise, wie weibliche Körper in künstlerischen Werken dargestellt werden, und die Beziehung zwischen menschlichen Körpern und ihrer physischen Umgebung sind zwei ihrer Lieblingsthemen, die sie besonders interessieren und denen sie engagiert nachgeht. Zu ihren mitverfassten Büchern gehören Reception Asthetic and Vietnamese Literature (University of Education, Hue, 2014), Southeast Asian Ecocriticism: Theories, Practices, Prospects (Lexington Books, 2017), Literature and genders (Social Sciences Publishing House, 2020). Sie hat ein persönliches Buch mit dem Titel Identity, Body, and Ecology - Some experiences on reading literature (Hoi Nha Van Publishing House, 2019) veröffentlicht. Einige bedeutende Forschungsarbeiten wurden veröffentlicht: Literature and women: some theoretical and historical issues (Vietnam Journal of Literary Studies, No.3, 2018), Ecofeminism and the deconstruction of “logic of domination” (case of Nguyen Ngoc Tu’s prose works) (Vietnam Journal of Literary Studies, No.9, 2022), Xuan Dieu in Self-Reliant Literary Association: A Queer Voice (Vietnam Journal of Literary Studies, No.11, 2022).

Maik Cây (Nguyễn Phương Anh) (*1988)
Maik Cay (Nguyen Phuong Anh) Foto (Ausschnitt): © Privat Maik Cây (Nguyễn Phương Anh) ist eine unabhängige Schriftstellerin, Dramatikerin und Filmemacherin aus Hanoi, Vietnam. Sie ist Mitbegründerin von Tiếng-Thét, einer queeren, feministischen Kreativgruppe, die sich für marginalisierte Stimmen ungehörter oder oft zum Schweigen gebrachter lokaler Künstler und Schriftsteller einsetzt.
www.facebook.com/maikcaay

Lê Khải Việt (*1983)
Lê Khải Việt (*1983) Foto (Ausschnitt): © Privat Lê Khải Việt hat Wirtschaftsrecht studiert und ist in einem namhaften vietnamesischen Verlag tätig. Er hat eine Sammlung von Kurzgeschichten veröffentlicht. Krieg und Erinnerung sind seine Themen. Er stammt aus Saigon, hat unter Vietnamesen in verschiedenen Ländern gelebt und bleibt weiterhin auf der Suche nach seiner Identität und Rolle.

Line Papin (*1995, Hà Nội)
Line Papin Foto (Ausschnitt): © Philippe Matsas Line Papin zog im Alter von 10 Jahren nach Frankreich. Sie studierte Film und Kunstgeschichte an der Sorbonne und an der Filmhochschule La Fémis. 2016 erschien ihr erstes Buch.

 

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