Empfehlungen für klima- und ressourcenschonende Reisen bei Förderformaten des Fachbereichs Musik


Der erste Schritt zur grünen Tour

Musik lebt von der Begegnung – vom unmittelbaren Klangerlebnis, vom Kontakt mit dem Publikum und vom Zusammenspiel mit anderen Musiker*innen. Konzert­reisen, Touren und andere Formen des Reisens haben deshalb einen festen Platz im Leben von Musiker*innen aller Stilrichtungen. Sobald Musik aber zum Ereignis wird, hat das einen negativen Effekt auf Treibhausemissionen und Ressourcenverbrauch – vor allem durch die Anreise von Besucher*innen und Musiker*innen, durch die Veranstaltung und eine Vielzahl weiterer Faktoren.

Wir vom Goethe-Institut möchten Sie ermutigen, musikalische Begegnungen umweltschonend und mit einer möglichst geringen CO₂-Bilanz zu planen und umzusetzen. Einige der hier vorgeschlagenen Maßnahmen können Sie als Musiker*in unkompliziert selbst angehen, für andere ist die Zusammenarbeit mit Partner*innen und Veranstalter*innen wichtig. Bei Touren ins Ausland ist die Beratung über die Möglichkeiten zu nachhaltigem Verhalten mit den Partner*innen im Zielland natürlich Voraussetzung.

Die folgende Checkliste gibt Anregungen, wie Sie ganz konkret Ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern können – je mehr Sie davon umsetzen, desto besser. Wann gehen Sie auf grüne Tour?
 

Wo entstehen die Emissionen?

Die Klimaschutzorganisation atmosfair hat die CO₂-Emissionen von Konzerten, Festivals und Messen berechnet. Dabei zeigt sich: Über zwei Drittel der Emissionen entstehen durch die An- und Abreise der Besucher*innen und Musiker*innen. Die übrigen Emissionen werden durch Unterkunft, Verpflegung sowie durch den Energieverbrauch und die Abfallentsorgung vor Ort erzeugt.

Als Musiker*in können Sie Ihren ökologischen Fußabdruck unmittelbar durch eine geradlinige Reiseplanung und durch ein klimafreundliches Verhalten am Aufenthaltsort verbessern. Mittelbar können Sie auf die Reduktion von Emissionen Einfluss nehmen, indem Sie mit den Veranstalter*innen zum Beispiel Anreize für die ÖPNV-Nutzung der Besucher*innen oder den Einsatz von Ökostrom vereinbaren.

Checkliste, Teil 1: Die Planung

Einen guten Teil der Emissionen können Sie bereits einsparen, bevor Sie auf Tour gehen. Mit einer klimafreundlichen Planung reduzieren Sie Reisewege für die Musiker*innen und Transportwege für Material.

Checkliste, Teil 2: Die Umsetzung

Die meisten klimaschädlichen Emissionen entstehen durch die An- und Abreise. Hier können Sie selbst nachhaltig handeln und Ihre Besucher*innen zum Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel motivieren.

Setzen Sie ein Zeichen

Als Musiker*in begeistern Sie Ihre Besucher*innen nicht nur durch Ihr musikalisches Können und Ihre Kreativität, Sie stehen auch als Person im Zentrum der Aufmerksamkeit. Deshalb sollten Sie Ihre Wirkung als Vorbild unbedingt nutzen. Wenn Sie, passend zu Ihrer Kommunikation, auf Ihren Einsatz für Ressourcenschonung und Umweltschutz aufmerksam machen, können Sie Ihr Publikum nachhaltig zu umweltfreundlichem Verhalten motivieren – und zwar weit über den Rahmen Ihrer Konzertreise hinaus.
 

Nachhaltigkeit ist mehr als Umweltschutz

Ökologie ist nur ein Aspekt von Nachhaltigkeit. Bei der Planung Ihrer Veranstaltungen sollten Sie auch die soziale Nachhaltigkeit mitbedenken und die gesellschaftliche Vielfalt und Teilhabe auf der Bühne und im Publikum fördern.

Mit einer leichten Sprache auf Ihrer Website, mit kostenfreien Tickets für Begleitpersonen und mit einem niedrigschwelligen Zugang zu den Veranstaltungsräumen bauen Sie entscheidende Barrieren ab.