Brücken über den Atlantik
Nordamerika
Seit über zwei Jahrzehnten bringt das Transatlantic Outreach Program (TOP) Sozialkunde- und MINT-Lehrkräfte aus den USA und Kanada mit Deutschland in Dialog – eine Reise zu historischen Schauplätzen, aktuellen Herausforderungen und gemeinsamen Perspektiven.
Wenn Lehrkräfte aus den USA und Kanada über die Weimarer Republik, den Marshallplan oder die Berliner Luftbrücke sprechen, tun sie das meist aus der Distanz des Klassenzimmers. Doch im Rahmen des Transatlantic Outreach Program (TOP) wird Geschichte greifbar: An Originalschauplätzen diskutieren sie über Demokratie, Erinnerungskultur und gesellschaftliche Transformation – und entdecken dabei nicht selten auch persönliche Verbindungen zu Deutschland, etwa über die Geschichten ausgewanderter Vorfahren.
Transatlantische Freundschaft im Herzen der Demokratie: Ein Besuch vor dem Reichstagsgebäude | © Goethe-Institut/TOP
Das Programm ist intensiv: In zwei Wochen besuchen die Lehrkräfte Schulen, Universitäten, Unternehmen, Museen und kulturelle Einrichtungen in verschiedenen Regionen Deutschlands. Dabei entstehen Gespräche auf Augenhöhe – über Bildungssysteme, gesellschaftliche Herausforderungen und die Rolle von Erinnerung in der politischen Bildung.
Ob in Georgia, Saskatchewan oder Oberfranken – die aktuellen Themen ähneln sich: Wie gelingt Integration? Wie geht man mit sozialen Unterschieden um? Wie lässt sich Umweltbildung praktisch umsetzen? In den Gesprächen zeigt sich: Die Herausforderungen sind transatlantisch – und die Lösungsansätze oft überraschend ähnlich.
Bildung mit allen Sinnen: Besuch eines Schulgartens in Düsseldorf | © Goethe-Institut e.V./TOP
Nach ihrer Rückkehr tragen die Lehrkräfte ihre Erfahrungen in den Unterricht, in Lehrerzimmer und in ihre Communities. Sie bringen neue Perspektiven mit, hinterfragen eingefahrene Konzepte und knüpfen langfristige Verbindungen – nicht nur zu Deutschland, sondern auch untereinander.
Industriekultur und Wandel: Eine TOP-Gruppe vor dem Förderturm der Zeche Zollverein | © Goethe-Institut e. V./TOP
Wenn Lehrkräfte aus den USA und Kanada über die Weimarer Republik, den Marshallplan oder die Berliner Luftbrücke sprechen, tun sie das meist aus der Distanz des Klassenzimmers. Doch im Rahmen des Transatlantic Outreach Program (TOP) wird Geschichte greifbar: An Originalschauplätzen diskutieren sie über Demokratie, Erinnerungskultur und gesellschaftliche Transformation – und entdecken dabei nicht selten auch persönliche Verbindungen zu Deutschland, etwa über die Geschichten ausgewanderter Vorfahren.
Transatlantische Freundschaft im Herzen der Demokratie: Ein Besuch vor dem Reichstagsgebäude | © Goethe-Institut/TOP
Ein differenziertes Deutschlandbild
Seit 2002 organisiert das Besucherprogramm gemeinsam mit dem Goethe-Institut Washington und weiteren Partnern mit finanzieller Unterstützung unter anderem durch das Auswärtige Amt Besucherreisen, die weit über klassische Bildungsreisen hinausgehen. Ziel ist es, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch bestehende Bilder zu hinterfragen. Denn das Deutschlandbild vieler Teilnehmenden ist oft von Klischees geprägt – bis sie vor Ort auf ein Land treffen, das vielfältiger, komplexer und offener ist, als erwartet.Das Programm ist intensiv: In zwei Wochen besuchen die Lehrkräfte Schulen, Universitäten, Unternehmen, Museen und kulturelle Einrichtungen in verschiedenen Regionen Deutschlands. Dabei entstehen Gespräche auf Augenhöhe – über Bildungssysteme, gesellschaftliche Herausforderungen und die Rolle von Erinnerung in der politischen Bildung.
Begegnung als Schlüssel
Besonders eindrücklich sind die Schulbesuche – das Herzstück der TOP-Reisen. Hier begegnen die Gäste nicht nur dem deutschen Bildungssystem, sondern auch den Schüler*innen selbst. Sie nehmen am Unterricht teil, tauschen sich mit Kolleg*innen aus und erleben den Schulalltag hautnah. Einige unterrichten sogar selbst und stellen fest: „They’re the same everywhere – just kids.“Ob in Georgia, Saskatchewan oder Oberfranken – die aktuellen Themen ähneln sich: Wie gelingt Integration? Wie geht man mit sozialen Unterschieden um? Wie lässt sich Umweltbildung praktisch umsetzen? In den Gesprächen zeigt sich: Die Herausforderungen sind transatlantisch – und die Lösungsansätze oft überraschend ähnlich.
Bildung mit allen Sinnen: Besuch eines Schulgartens in Düsseldorf | © Goethe-Institut e.V./TOP
Erinnerungskultur als Lernfeld
Ein zentrales Thema der Reisen ist die deutsche Erinnerungskultur. Der offene, selbstkritische Umgang mit der NS-Vergangenheit beeindruckt viele Teilnehmende tief. Für einige wird dies zum Anstoß, auch die eigene nationale Geschichte neu zu reflektieren – ein Prozess, der weit über die Dauer der Reise hinausreicht.Vielfalt als Stärke
Die Gruppen, die 2024 Deutschland besuchten, waren so vielfältig wie ihre Herkunftsregionen: Junge Lehrerinnen im zweiten Berufsjahr trafen auf erfahrene Pädagogen aus New York City oder den ländlichen Regionen Montanas. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in ihren Klassenzimmern wider und bereichert den Austausch.Nach ihrer Rückkehr tragen die Lehrkräfte ihre Erfahrungen in den Unterricht, in Lehrerzimmer und in ihre Communities. Sie bringen neue Perspektiven mit, hinterfragen eingefahrene Konzepte und knüpfen langfristige Verbindungen – nicht nur zu Deutschland, sondern auch untereinander.
Industriekultur und Wandel: Eine TOP-Gruppe vor dem Förderturm der Zeche Zollverein | © Goethe-Institut e. V./TOP