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Belgien
Abschlusskonferenz „Unzivilgesellschaft“

Abschlusskonferenz „Unzivilgesellschaft“ | Foto: © Protestfotografie
Nach dem rechtsradikalen Anschlag in Hanau protestieren deutschlandweit Menschen gegen rechten Terror und rassistischer Gewalt. Ziel der Abschlusskonferenz des Projekts „Unzivilgesellschaft“ ist es, gemeinschaftliche Lösungsansätze für die Zukunft zu entwickeln, die der Entstehung und Ausbreitung rechtsextremer Strukturen entgegenwirken und gleichzeitig die europäische Zivilgesellschaft stärken. | Foto: © Protestfotografie

Der europäische Rechtsextremismus ist gut vernetzt und teilweise gewaltbereit, rassistische Praktiken scheinen präsenter denn je. Die Goethe-Institute in Brüssel, Budapest, Mailand und Oslo beleuchten mit „Unzivilgesellschaft“ die Phänomene rassistischer Gewalt aus gesamteuropäischer Perspektive. Am 27. November 2021 findet die Abschlusskonferenz im Brüsseler Théâtre National Wallonie-Bruxelles statt. Akteur*innen aus Wissenschaft, Kultur und Politik entwickeln Perspektiven zur Stärkung der Zivilgesellschaft und diskutieren gemeinschaftliche Lösungsansätze, um rechtsradikalen Strukturen entgegenzuwirken. Es sprechen unter anderen Didier Eribon über die Anziehungskraft des Faschismus und Serpil Temiz Unvar, die nach dem Tod ihres Sohnes bei den Anschlägen in Hanau die Bildungsinitiative FERHAT UNVAR gründete.

Brüssel
27. November 2021

Der Terror des „NSU“ oder die Attentate in Halle und Hanau, der Anschlag auf der norwegischen Insel Utøya, die Mordserie an Roma in Ungarn, der rassistisch motivierte Amoklauf im italienischen Macerata – rechtsextremistische Gewalt ist in vielen europäischen Ländern virulent. Dennoch wird das Phänomen meist nur aus nationaler Perspektive betrachtet.

Mit dem Projekt „Unzivilgesellschaft“ weiten die Goethe-Institute Brüssel, Budapest, Mailand und Oslo den Blick und suchen nach gemeinsamen europäischen Strategien gegen Rechtsextremismus. In einer europaweiten Online-Diskussionsreihe, einer Ausstellung sowie Expert*innen-Gesprächen sind dazu seit April 2021 künstlerische und zivilgesellschaftliche Diskurse angestoßen worden.

Europäische Zustände

Am 27. November 2021 findet im Brüsseler Théâtre National die Abschlusskonferenz des Projekts statt. Nach der Begrüßung durch Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, wird die Konferenz durch den französischen Soziologen Didier Eribon („Rückkehr nach Reims“) eröffnet.  

Auf einem ersten Panel begegnen sich wissenschaftliche Perspektiven. Wilhelm Heitmeyer – Professor am Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld und Autor der Langezeitstudie „Deutsche Zustände“ – diskutiert mit Tore Bjørgo (Centre for Research on Extremism, Oslo) sowie Manuela Caiani (Scuola Normale Superiore, Pisa).

Kontinuitäten der Gewalt 

Den zweiten Teil des Nachmittags eröffnet Serpil Temiz Unvar, die nach dem Mord an ihrem Sohn die antirassistische Bildungsinitiative FERHAT UNVAR gründete und kulturelle und politische Ansätze im Kampf gegen Rassismus und neonazistische Gewalt in den Fokus rückt. Es begegnen sich Anna Mirga-Kruszelnicka (European Roma Institute for Arts and Culture), Pierette Herzberger-Fofana (Präsidentin der European Parliament Anti-Racism and Diversity Intergroup (ARDI) und Abgeordnete der Grünen im Europäischen Parlament) sowie Elke Kaschl-Mohni, Leiterin des Goethe-Instituts Brüssel.  

Ein Ziel der Konferenz ist es, die Vielschichtigkeit rassistischer Praktiken, die Kontinuitäten der Gewalt sowie die Vernetzung rechter Strukturen in Europa und darüber hinaus sichtbar zu machen. Ein ganz besonderes Anliegen der Konferenz ist es, europaweite Gegenstrategien zu entwickeln und zivilgesellschaftliche Initiativen zu stärken und zu vernetzen, die sich gegen den Rechtsextremismus wehren.

Im Anschluss wird das Stück „EXTREME/MALECANE“ von Paola Pisciottano aufgeführt. Die dokumentarische Arbeit beschäftigt sich mit rechten Radikalisierungsprozessen von Jugendlichen in Europa.

Zudem ist von 18. November bis 12. Dezember 2021 im Brüsseler LaVallée die Ausstellung „Offener Prozess“ zu sehen, die sich mit der Aufarbeitung des NSU-Komplexes beschäftigt und namhafte zeitgenössische Künstler*innen zeigt.

„Unzivilgesellschaft“ ist ein Projekt der Goethe-Institute Brüssel, Budapest, Mailand und Oslo in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern: Beursschouwburg Brüssel, LaVallée Brüssel, Théâtre National Brüssel, Mertek Media Monitor Budapest, Romano Teatro Budapest, Fondazione Giangiacomo Feltrinelli Mailand, Black Box teater Oslo, ASA-FF e.V. Chemnitz, Projekt „Offener Prozess“ Chemnitz.

Kontakt

Tanya Wittal-Düerkop
Pressebeauftragte
Goethe-Institut Belgien
tanya.wittal-dueerkop@goethe.de

Viola Noll
Stellv. Pressesprecherin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel. +49 160 9699 0995
noll@goethe.de

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