Deutschland
„Once We Were Trees, Now We Are Birds”: Festival des Goethe-Instituts im Exil und der Martin Roth-Initiative

Vom 6. bis zum 8. Juni findet das Festival „Once We Were Trees, Now We Are Birds” im Berliner Kunsthaus ACUD statt. An drei Tagen präsentieren ehemalige Stipendiat*innen der Martin Roth-Initiative künstlerische Arbeiten. Ihre visuellen Erzählungen und poetischen Stellungnahmen erzählen von Brüchen und Aufbrüchen, Verlust, Verwandlung und Neubeginnen. Das Festival ergänzt die gleichnamige Ausstellung, die noch bis zum 8. Juni 2025 in der ifa-Galerie zu sehen ist.
Berlin
6. - 8. Juni 2025
„Oh mein Nachbar, oh Oleaster, einst waren wir Bäume, jetzt sind wir Vögel“ singen die Tauben in einer Überlieferung aus der südöstlichen Küstenregion der Türkei. Im titelgebenden Bild der Vögel, die einst wie Bäume tief verwurzelt waren und nun gezwungen sind, neue Himmelsrichtungen zu suchen, spiegelt sich das zentrale Motiv des mehrtägigen Festivals. Im Mittelpunkt steht das Schaffen ehemaliger Stipendiat*innen der Martin Roth-Initiative, einem der weltweit größten Schutzprogramme für bedrohte Künstler*innen, organisiert vom ifa – Institut für Auslandsbeziehungen und dem Goethe-Institut. Ihre Arbeiten eröffnen einen vielstimmigen Blick auf Verlust und Verwandlung: auf das, was bleibt, wenn Heimat schwindet, und das, was entsteht, wenn etwas neu beginnen muss.
Ein Temporäres Nest im Acud Kunsthaus
Für drei Tage verwandelt sich das Kunsthaus ACUD für „Once We Were Trees Now We Are Birds“ zu einem Zufluchtsort, an dem von Vertreibung geprägte Stimmen, Resonanzen erzeugen und neue Vorstellungswelten erschaffen. Das Programm beinhaltet Performances, Filmvorführungen, Konzerte, DJ-Sets, Lesungen, Diskussionen und einen interaktiven Essens-Workshop, kuratiert von Anna Karpenko, Emrah Gökdemir, Kholoud Bidak und Ludmila Pogodina. Insgesamt beteiligen sich 28 Künstler*innen aus 13 Ländern. Darunter ist die musikalische Performance der südafrikanischen Künstlerin Pure sowie die Performance von aliveduo. Pures‘ Klangwelten erzählen von der Suche nach Wurzeln in fremden Landschaften. In „Letters Home“ entfalten aliveduo (Alena Starostina und Ivan Nikolaev) “ entlang persönlicher Tagebuchfragmente ein vielschichtiges Echo auf Heimatverlust und den tastenden Aufbau eines neuen Lebens.
Von Brüchen, Wendepunkten und Aufbrüchen
Das Festival ergänzt die gleichnamige Gruppenausstellung, die seit dem 21. Februar 2025 in der ifa-Galerie zu sehen ist. Diese bringt rund 50 Positionen – alle ebenfalls ehemalige Stipendiat*innen der Martin Roth-Initiative - aus den verschiedenen Disziplinen wie Bildende Kunst, Performance, Literatur, Fotografie zusammen. Für die Ausstellung gestaltete jede*r Künstler*in ein Postermotiv, das im Format DIN A1 ausgestellt wird. Die künstlerischen Arbeiten, die sich mit Themen wie gesellschaftlicher Gewalt, politischer Unterdrückung, Einschränkungen der Meinungsfreiheit und Menschenrechten befassen, können von den Besucher*innen mitgenommen werden. Sie bilden so als gedrucktes Werk einen Gegenpol zum endlosen Strom digitaler Bilder und können als widerständiger Akt verstanden werden.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen des Festivals sowie zur Ausstellung ist frei.
Kontakt
Yasmina Suleiman
Pressereferentin
Goethe-Institut Hauptstadtbüro
Tel. +498915921638
YasminaIsabelle.Suleiman@goethe.de