Film
Filme bei Frauen in der Volksversammlung

Silver Girls
Foto: Eva Maschke/Royal Pony

Sechs Filme, die sowohl die Geschichte(n) der Frauenbewegungen als auch die Subjektivität persönlicher Erfahrungen dokumentieren. Sechs Ansätze, die alle im Bewusstsein der Genderproblematik, in der Solidarität und in der Überzeugung münden, dass der Kampf in seinen unendlich vielfältigen Ausdrucksformen der einzig mögliche Weg ist.

Teatro Nacional Cervantes



11.30 Uhr
Quand les femmes s’en mêlent (Frankreich)
Paule Zadjermann, 2003, 52’, Dokumentarfilm.

13.00 Uhr
Mitten im Malestream (Deutschland)
Helke Sander, 2005, 92’, Dokumentarfilm.

15.00 Uhr
Mujeres de la mina (Argentinien)
Malena Bystrowicz und Loreley Unamuno, 2014, 60’, Dokumentarfilm. Präsentation der Filmemacherinnen.

16.45 Uhr
Lulú femme nue (Frankreich)
Sólveig Anspach, 2013, 87’ Fiktion.

18.45 Uhr
Mi amiga del parque (Argentinien)
Ana Katz, 2015, 84’, Fiktion.
Präsentation der Filmemacherin.

21.00 Uhr
Frauenzimmer (Deutschland)
Sara Aila Waasner, 2009/10, 74’ Dokumentarfilm.
 
 
Quand les femmes s’en mêlent

Paule Zadjermann, Frankreich, 2003, Dokumentarfilm, 52’

Im Dialog mit drei Generationen - Großmüttern, Müttern und Töchtern – dokumentiert der Film die Geschichte des Feminismus in Frankreich von der Nachkriegszeit bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. Haushalt, Mutterschaft, Abtreibung, Pille, sexuelle Freiheit, Öffentlichkeit, Militanz, Infragestellen des patriarchalischen Systems. Über 70 Jahre Kämpfe und Forderungen, die auch heute noch fortdauern.

Paule Zajdermann (1951, Frankreich) ist eine erfolgreiche Fernsehregisseurin. Seit 1985 produzierte sie mehr als zwanzig Dokumentarfilme. Viele ihrer Arbeiten beschäftigen sich mit wichtigen Frauenthemen wie Abtreibung, Mutter-Tochter-Beziehung, Hausangestellte, Simone de Beauvoir und Judith Butler.
 
Mitten im Malestream
Helke Sander, Deutschland, 2005, Dokumentarfilm, 92’

Mitten im Malestream © Foto: SDK Mitten im Malestream Foto: SDK
Acht Aktivistinnen der Frauenbewegung, die Ende der 60er Jahre entstand, reflektieren über Schwächen und Stärken der Bewegung und ihres Engagements. Illustriert von Dokumentarmaterial untersuchen sie  Kernfragen wie Selbst­ver­ständnis von Männern als Väter, die  Kampagne gegen den Paragraphen 218, die poli­ti­sche Ausein­an­der­set­zung der Frau­en­be­we­gung mit den beiden christ­li­chen Kirchen oder neue Lebens- und Arbeitsmodelle.

Helke Sander (1937, Deutschland) ist Filmemacherin und Autorin. Sie studierte in den späten 60er Jahren an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin, wurde aktives Mitglied der Studentenbewegung und später eine der führenden feministischen Aktivistinnen. Sie gründete den Aktionsrat zur Befreiung der Frau und 1974 mit Frauen und Film die erste feministische Filmzeitschrift in Europa. Ihre fast 40 Filme sind eng mit ihrem feministischen Engagement verbunden.
 
Mujeres de la mina (Frauen im Bergwerk)
Malena Bystrowicz und Loreley Unamuno, Argentinien, 2014, Dokumentarfilm, 60’

Mujeres en la mina © Foto: Mujeres en la mina Mujeres en la mina Foto: Mujeres en la mina
Ein Portrait von drei Frauen, die in den Bergwerken von Cerro Rico, dem Wahrzeichen für koloniale Ausbeutung in Potosi, Bolivien, leben und arbeiten. Die Arbeit im Bergwerk wird von den Männern verrichtet, Frauen sind das schwächste Glied des Systems. Drei Frauen öffnen ihre Privatsphäre und geben Einblick in ihre Geschichte, die von Kampf und Widerstand bestimmt sind.

Malena Bystrowicz ist Dokumentarfilmemacherin und Fotografin. Sie studierte am Institut für Filmkunst von Avellaneda (IDAC) und besuchte zudem die Werkstatt für Fotografisches Essay von Adriana Lestido. Sie führte Regie bei den Dokumentarfilmen Piqueteras (2002) mit Verónica Mastrosimone, Agujeros en el techo (2007) und Elena (2008).

Loreley Unamuno ist Dozentin für Audiovisuelle Kunst (UNSAM) und Absolventin Nationalen Filmschule ENERC im Fach Regie. Als Regisseurin war sie an mehreren nationalen Kurz- und Spielfilmen beteiligt. Mujeres de la mina ist ihr erster Dokumentarfilm.
 
Lulú mujer desnuda 
Sólveig Anspach, Frankreich, 2013, Spielfilm, 87’

Lulu © Foto: Isabelle Razavet - Arturo Mio Lulu Foto: Isabelle Razavet - Arturo Mio
Nach einem gescheiterten Vorstellungsgespräch beschließt Lulú, nicht zu ihrem Mann und den drei Kindern zurück zu kehren. Auf der Suche nach sich selbst begegnet sie drei Schlüsselfiguren: einem ehemaligen Strafgefangenen, einer zu Tode gelangweilten alten Frau und einer jungen Angestellten, die von ihrem Chef belästigt wird.

Sólveig Anspach (1960-2015) war eine Regisseurin und Drehbuchautorin französisch-isländischer Herkunft; sie lebte und arbeitete hauptsächlich in Frankreich. In Paris studierte sie Philosophie und klinische Psychologie sowie anschließend Filmregie an der Filmhochschule La Fémis, wo sie 1989 ihren Abschluss machte. Dreh- und Angelpunkt all ihrer Werke sind außergewöhnliche Frauenfiguren. Sólveig Anspach starb nach einem langen Kampf gegen Brustkrebs im Alter von 54 Jahren.
 
Mi amiga del parque
Ana Katz, Argentinien, 2015, Spielfilm, 84’

Mi amiga del parque © Foto: Ana Katz Mi amiga del parque Foto: Ana Katz
Es sind schwere Zeiten für Liz, Mutter von Nicanor und Ehefrau von Gustavo, der für Dreharbeiten in Chile unterwegs ist. Liz fühlt sich verloren und allein. Täglich geht sie in den Park in ihrer Nachbarschaft. Dort lernt sie Rosa kennen. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich eine intensive Freundschaft, bald teilen sie Geheimnisse, Aspekte der Hausarbeit und er Fürsorge der Kinder.  

Ana Katz (1975, Argentinien) ist Regisseurin und Film- und Theaterschauspielerin. Sie studierte Filmregie an der Universidad del Cine sowie Schauspiel bei Julio Chávez, Helena Tritek und Ricardo Bartís. Für ihre Spielfilme Sillas musicales (2002), Una novia errante (Festival de Cannes 2007), Los Marziano (2011), Mi amiga del parque (2015) und den kürzlich uraufgeführten Film Sueño Florianópolis wurde sie mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet.
 
Frauenzimmer
Saara Aila Waasner, Deutschland 2009/2010, Dokumentarfilm, 74 ‘

Silver Girls © Foto: Eva maschke/Royal Pony  Silver Girls Foto: Eva maschke/Royal Pony
Christel, Paula und Karolina sind drei Sexarbeiterinnen über 50. Sie sind nicht darauf aus, sich zu rechtfertigen oder zur Schau zu stellen. Ihre facettenreichen Persönlichkeiten machen deutlich, auf welch unterschiedliche Art und Weise sie der Prostitution nachgehen und warum sie sich für den Beruf der Sexarbeiterin entschieden haben.       
                                                                                                    
Saara Aila Waasner (1981, Deutschland) studierte an der Filmakademie Baden-Württemberg, wo sie mehrere Kurzfilme drehte. Frauenzimmer ist ihr Abschlussfilm. Hauptthema der Filme Waasners sind Frauen mit ungewöhnlichen Schicksalen. 2011 drehte sie Das Kreuz mit der Liebe.

Auswahl Inge Stache

Programm Frauen in der Volksversammlung


 

Details

Teatro Nacional Cervantes

Libertad 815
Buenos Aires

Raum Trinidad Guevara. Eintritt frei, abhängig von der Raumkapazität.