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Im Gespräch mit Michail Krumov
Die Kunst des Debattierens

Michail Krumov gewinnt das XIII. Internationale Finale von Jugend debattiert international
Foto: © János Szita

Seit 2018 beteiligen sich 18 bulgarische Schulen am Wettbewerb „Jugend debattiert international“. Dass in diesem Jahr mit Michail Krumov vom 91. Galabov-Gymnasium in Sofia ein bulgarischer Schüler das internationale Finale in Budapest gewonnen hat, gleicht einer Sensation. Im Interview mit dem Goethe-Institut Bulgarien spricht Michail über die Kunst des Debattierens und wie er die Finalwoche in Budapest erlebt hat. 
 

Von Susanne Wunderlich

Wie lange bist du schon bei Jugend debattiert dabei?

Ich nehme dieses Jahr zum zweiten Mal am Wettbewerb teil. Das letzte Mal hatte ich es nur bis zum Schulfinale geschaffen. Lustig ist, dass ich dieses Jahr nicht mehr teilnehmen wollte, weil ich mittlerweile mit der Vorbereitung auf mein Abitur beschäftigt bin, aber mein Deutschlehrer, Herr Christoph Münch, hat mich überredet dann doch mitzumachen und ich bin ihm sehr dankbar dafür!

Gefällt dir das Debattieren und warum? 

Ich finde das Debattieren sehr spannend und interessant. Für die Demokratie in einem Land ist es von Vorteil, dass die Bürger eine Debattenkultur gewohnt sind, politische Entscheidungen hinterfragen und bereit sind, miteinander zu diskutieren und einander zuzuhören. Beim Debattieren hat man aber auch die Möglichkeit, an seinen eigenen Eigenschaften, Fähigkeiten und Kompetenzen zu arbeiten. Hinzu kommen all die Freundschaften, die ich durch die  Teilnahme bei „Jugend debattiert“ geschlossen habe.
 
Wie war für dich die Zeit beim Finale in Budapest mit den anderen Teilnehmern?

In Budapest haben wir eine ganz wundervolle Finalwoche gehabt. Es war ziemlich anstrengend, aber es hat auch Spaß gemacht. Ich hatte die Möglichkeit, Jugendliche aus verschiedenen osteuropäischen Ländern kennenzulernen, die ähnliche Interessen und Leidenschaften hatten wie ich.
 
Wie hast du dich auf die Finaldebatte vorbereitet?

Obwohl ich schon sehr viel Zeit und Energie in die Vorbereitung investiert hatte, habe ich mich eigentlich nie auf eine Debatte „gut vorbereitet“ gefühlt. Es gibt immer Statistiken, Artikel, Umfragen usw., die vielleicht relevant sind und die man noch nicht gelesen hat. Ich habe aber inzwischen festgestellt, dass die Vorbereitung allein nicht ausreicht. In Budapest haben sich alle Schülerinnen und Schüler gegenseitig sehr geholfen – wir standen nicht nur in Konkurrenz zueinander, sondern es gab auch einen Teamgeist.
 
Ist es schwer für dich, auf Deutsch zu debattieren?

Obwohl mein Deutsch nicht perfekt ist, bin ich schon mehr oder weniger daran gewohnt, auf Deutsch zu diskutieren, da ich an einem deutschsprachigen Gymnasium lerne.
 
Was bedeutet dieser Sieg für dich? 

Zu gewinnen ist natürlich immer etwas ganz Besonders. Es ist echte Musik für die Ohren, immer wieder von den tollen Leistungen Bulgariens bei diesem Wettbewerb zu hören. Auch die Mitgliedschaft im Alumni-Verein von „Jugend debattiert“ und die ganzen zusätzlichen Veranstaltungen, die damit verbunden sind, sind eine tolle Sache. Ich finde aber, dass bei der Finalwoche in Budapest jeder Debattant ein Sieger ist, nicht nur weil alle sehr gut debattieren, sondern auch, weil das eine Erfahrung ist, die jedem nur Gutes bringen kann.

Was glaubst du, kann dieser Wettbewerb für eine demokratische Gesellschaft leisten?

Es ist von großer Bedeutung für jeden demokratischen Staat, dass die Bürger sich mit politischen Themen auseinandersetzen können und miteinander respektvoll diskutieren können. Dies stärkt nicht nur den Glauben in demokratische Grundsätze, sondern auch den Umgang miteinander.
 

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