Raum des freien Klangs
SHARED SPACE
Raum des freien Klangs
05. – 07.09.2023, Galerie Toplocentrala / Cube
Täglich 16:00 - 21:00 Uhr
Kuratorin: Biliana Voutchkova
Zum Ende des Sommers laden die bulgarisch-deutsche Künstlerin Biliana Voutchkova und das Goethe-Institut Bulgarien in die Galerie des Toplocentralas zu einer Veranstaltung ein, die dem freien Klang gewidmet ist.
Zwischen dem 5. und 7. September bietet das Festival Shared Space Raum, um die sogenannte
Echtzeitmusik-Szene zu erleben, die in den letzten zwei Jahrzehnten in Berlin entstand. Ihre Wurzeln hat sie in den besetzten Häusern und Underground-Clubs der 1990er Jahre, unmittelbar nach dem Fall der Berliner Mauer.
Echtzeitmusik entwickelte eine Vielzahl experimenteller und unkonventioneller musikalischer Formen, die sich auf den ursprünglichen Ausdrucksstil verschiedener Interpreten beziehen (z. B . Musik auf von den Interpreten selbst geschaffenen Instrumenten oder nicht standardmäßige Verwendung bekannter Instrumente, elektroakustische Musik , Trash-Pop, Performance, Klangkunst usw.).
Biliana Voutchkova wird gemeinsam mit ihren Kolleg*innen aus Berlin, Seoul und Sofia ein abwechslungsreiches Programm mit audiovisuellen Installationen, Abendkonzerten, spontanen Nachmittagssitzungen und offenen Gesprächen entwickeln. Der Raum wird mit Installationen und Objekten, die von den Teilnehmern in der Natur gefunden werden, künstlerisch gestaltet und täglich mit dem ergänzt, was in ihm geboren wird. Natürlich wird es unerwartete Begegnungen und Veranstaltungen geben.
Die Künstler*innen, die an dem dreitägigen Festival teilnehmen, werden an den verschiedenen Tagen in unterschiedlichen Konfigurationen auftreten. Und das Aufregendste daran ist, dass sie alle zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne stehen werden!
Das Landstages collective (Sabine Vogel, Biliana Voutchkova, Lena Czerniawska, Emilio Gordoa) bereitet die Installationen in dem Raum vor. Sie stehen in Verbindung mit ihrer Arbeit im Freien und neuem Material, das in Bulgarien gesammelt wurde.
Teilnehmer*innen:
Sabine Vogel - Flöten, elektroakustische Geräte
Lena Czerniawska - Live-Zeichnungen, gesprochene Worte, Installationen
Emilio Gordoa - Vibraphon, Perkussion, Naturobjekte, Installationen
Miako Klein - Blockflöte, Petzold
sOo Jung Kae - Tasteninstrumente
Noah Kae Choi – Live-Zeichnungen
Biliana Voutchkova - Violine, Stimme, elektroakustische Geräte, Installationen
Georgi Donchev - Kontrabass, Perkussion, Naturobjekte
Rosen Zahariev - Trompete, Schlagzeug
Programm
» 5. September, Dienstag
16:00 - 18:00 Uhr, Offizielle Eröffnung, innerhalb und außerhalb der Galerie (freier Eintritt)
Offenes Gespräch über die Berliner Echtzeitmusikszene und musikalische Solo-Interventionen in Symbiose mit den ausgestellten Installationen.
ab 19:00 Uhr, Langsames Konzert mit Instrumenten, Stimmen und Materialien (Eintrittskarten)
Vogel, Gordoa, Voutchkova, Donchev, Zahariev
» 6. September, Mittwoch
16:00 - 18:00 Uhr, multidisziplinärer Nachmittag mit Musik, Tanz und Live-Zeichnung, Gespräche mit Teilnehmern und geladenen Gästen: Katina Dischkov, Ina Gerginova-Evtimova, Sasha Krastarska und Alexandra Spasova (freier Eintritt)
ab 19:00 Uhr, Konzert (Eintrittskarten)
Kae, Kae Choi, Vogel, Voutchkova, Donchev
» 7. September, Donnerstag
16:00 - 18:00 Uhr, elektroakustischer Raum, Sessions und Gespräche mit Teilnehmern und und dem eingeladenen Gast Todor Karastoyanov (freier Eintritt)
ab 19:00 Uhr, Konzert und Abschluss (Eintrittskarten)
Klein, Czerniawska, Kae, Kae Choi, Voutchkova, Donchev
Einige der Veranstaltungen sind
kostenlos, und die Eintrittskarten für die Konzerte im
Topocentrala werden an der Kasse verkauft und kosten 15 BGN (10 BGN ermäßigt) oder 30 BGN (25 BGN ermäßigt) für das gesamte dreitägige Festival.
Die Echtzeitmusik-Konzerte werden auch außerhalb von Sofia präsentiert, und zwar zwischen 8. und 12. September:
08.09., TAM, Veliko Tarnovo
10.09., ReBonkers, Varna
12.09., Radio Plovdiv, Studio 1, Plovdiv
Das Shared Space Festival wird in Zusammenarbeit und mit Unterstützung des Goethe-Instituts Bulgarien durchgeführt. Partner der Veranstaltung sind RCCA Topocentrala, Polnisches Institut Sofia, Korea Disability Arts & Culture Center und Korea sports promotion foundation.
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Über die Teilnehmer
Biliana Voutchkova
© Cristina Marx
Biliana Voutchkova ist eine dynamische, durch und durch engagierte interdisziplinäre Künstlerin, Geigerin, Komponistin und Performerin, Improvisatorin und Kuratorin mit einer höchst individuellen, unkonventionellen künstlerischen Sprache. Durch das Prisma des Hörens, ihre frühe Ausbildung in klassischer Musik und die Jahre der Entwicklung als zeitgenössische Künstlerin und Performerin erforscht sie Zustände der Spontaneität und intuitiven Resonanz, die in ihren facettenreichen Aktivitäten verkörpert sind. Ihre Arbeit umfasst ein breites Spektrum an Klang, Vision und Bewegung als auch konzertante Improvisationsaufführungen, zeitgenössische Kompositionen und ortsspezifische Originalarbeiten, Ausstellungen, Langzeit-/multidisziplinäre Performances, audiovisuelle Arbeiten und Installationsformate mit Schwerpunkt auf der Verbindung zwischen Innenwelt und Klangraum.
Angesiedelt zwischen Berlin und ihrem ländlichen Wohnsitz an der Schwarzmeerküste Bulgariens, arbeitet Biliana international als Solistin und mit renommierten Ensembles wie ihren Gruppen Voutchkova/ Thieke Duo und Jane in Ether, den Splitter- und Trickster-Orchestern, United Berlin, Ensemble Modern, Solistenensemble Kaleidoskop etc.
Biliana ist Gründerin und Kuratorin des DARA String Festivals, Künstlerin der SHAPE+ Platform für 2022/2023 und kürzlich Stipendiatin des Deutschen Aufenthaltsstipendiums an der Cité des Arts / Paris, des Kompositionsstipendiums des Berliner Senats, Flügel des INM/Berlin, des Musikfonds, des Deutschen Musikrates, des Nationalen Kulturfonds/Bulgarien und des Trust for Mutual Understanding/New York.
Sabine Vogel
© Cristina Marx
Als Flötistin konzentriert sich Sabine Vogel auf Klang und Improvisation, wobei sie erweiterte Techniken, sowohl akustische als auch elektronische, einsetzt und eine sehr persönliche, zeitgenössische Sprache für die Flöte schafft. Sie kreiert auch ortsspezifische Arbeiten in der Natur sowie Konzertinstallationen und Performances, die sich auf ihre Arbeit im Freien beziehen. Diese Arbeiten beziehen sich oft auf Klang, Ort, Zeit, Moment und Erinnerung. Sie ist ein aktives Mitglied der Echtzeitmusik-Szene in Berlin, wo sie lebt. Konzerte und Tourneen führten sie u. a. nach Skandinavien, Italien und in die USA.
Emilio Gordoa
© J. Perez
Der mexikanische Komponist, Klangkünstler, Perkussionist und Vibraphonist, Emilio Gordoa, der in Berlin lebt, beschäftigt sich mit zahlreichen Projekten als Komponist, Solist und arbeitet zusammen mit Künstlern aus den Bereichen Theater, Tanz und Performance. Emilio konzentriert sich insbesondere auf experimentelle Musik, Klangkunst, Noise, Free Jazz, Improvisation und zeitgenössische Musik. Er entdeckte das Vibraphon durch zahlreiche Spieltechniken ganz neu. 2019 war Emilio Improviser in Residence des renommierten Moers Festivals und erhielt 2021 eine lobende Erwähnung beim Prix Ars Electronica. Er ist Mitglied des Splitter Orchesters, Gordoa-Malfon-Edwards-Narvesen, Zirkeltraining, RadiationiX, Para.keets, Corso, Dörner-Thieke-Vorfeld-Gordoa und M0VE.
Lena Czerniawska
© Kaziemierz Ździebło
Lena Czerniawska ist zeichnende und schreibende Künstlerin, Improvisatorin, Performerin und Kulturanimatorin. Sie leitet das Experimental Literary Program auf Radio Kapitał und arbeitet mit Künstlern zusammen, die mit der Echtzeitmusikszene in Berlin und der experimentellen/improvisierten Musikszene weltweit verbunden sind. Sie versucht, mehr zu suchen als zu finden, denn "wer fand, suchte falsch" (Aglaja Veteranyi).
Miako Klein
© Lux Studio Productions
Die in Berlin lebende Musikerin, Performerin und Improvisatorin Miako Klein wurde klassisch auf Blockflöte und Violine ausgebildet und verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der Aufführung zeitgenössischer Musik sowie alter und improvisierter Musik. Miako hinterfragt die konventionellen Wege der Musikdarbietung, indem sie die Grenzen zwischen Stilen und Genres verschiebt, experimentiert und interdisziplinär mit anderen Künstlern zusammenarbeitet. Sie tritt als Solistin und Kammermusikerin auf und arbeitet oft mit Komponisten zusammen, die Werke für sie geschrieben haben.
Miako war Gast des Ensemble Modern, des ICE contemporary Ensemble New York, des Quartetts New Generation und des Il Pomo d'Oro. Sie arbeitete mit dem Cirque du Soleil und der Tanzkompanie Constanza Macras | Dorky Park und tritt regelmäßig mit JANE IN ETHER (mit Biliana Voutchkova und Magda Mayas), ihrem Duo WARBLE (mit Brad Henkel) und dem Trompeter Sava Stoyanov auf. Miako studierte Blockflöte und Violine am Amsterdamer Konservatorium sowie an der UdK Berlin, wo sie sich auf die historische Aufführungspraxis konzentrierte. Ihr Studium schloss sie mit mehreren Master of Music ab.
Georgi Donchev
© Todor Dinev
Georgi Donchev studierte an der Nationalen Musikakademie in Sofia, von 1993 bis 1995 am renommierten Berklee College of Music. Seine Wurzeln liegen in der klassischen Musik und im Jazz. Konzerttourneen führten ihn auf vier Kontinente, in den 2010er Jahren lebte er in Berlin, gegenwärtig wieder in Bulgarien, wo er sich mit der experimentellen europäischen Musikszene beschäftigt. Er ist Mitglied des Quartetts For Free Hands mit Vladimir Karparov, Dimitris Christides und Andreas Brunn.
Rossen Zahariev
© Anna Batscheva
Rossen Zahariev beginnt im Alter von 7 Jahren mit dem Klavierspiel und mit 10 Jahren mit der Trompete. Nach seinem Abschluss an der Sofioter Musikschule setzt er seine Ausbildung an der bulgarischen Musikakademie, am Rotterdamer Konservatorium und am Berklee College of Music fort. Spielt auf der Bühne für Nachwuchskünstler bei Woodstok '99. Spielt in der Band von Rakalam Bob Moses und nimmt seine Alben "Nishoma" und "Universal Folk Song" auf. Wohnt derzeit in Sofia und arbeitet als freischaffender Trompeter/Bandleader/Komponist, schafft eine Szene für improvisierende Gruppen, organisiert Konzerte und Performances mit Klangschöpfern, Musikern und Schauspielern und experimentiert mit freien Improvisationstechniken.
Soojung Kae
© Kanghyuk Lee
Die Musik von sOo Jung Kae wird als "Schmelztiegel aus klassischer Musik des 20. Jahrhunderts, freier Improvisation, Punk und Jazz" beschrieben. Sie ist als Solistin und in verschiedenen Besetzungen mit Kollegen aus der internationalen zeitgenössischen Musikszene, bei großen Festivals und Konzertreihen aufgetreten. Ihre Kompositionen und Musikaufnahmen wurden in Zusammenarbeit mit Tanz, Fernsehen und Film verwendet, darunter der für das Internationale Filmfestival von Venedig nominierte Film "With a Girl of Black Soil". Derzeit lebt sie in Korea, wo sie eine Professur am Dong-Ah Institute of Media and Arts innehat. sOo Jung Kae experimentiert weiter und sucht furchtlos nach neuen Wegen, um ihre Kunst weiterzuentwickeln, und bietet den Zuhörern dabei ein außerordentlich einzigartiges Erlebnis.
Noah Kae Choi
© Kanghyuk Lee
Noah Kae Choi ist Kalligraph, Live-Autor und Logo-Designer, geboren in Boston/USA. Er lebt seit seinem zarten Alter von 3 Jahren in Seoul, Südkorea. Durch Elemente und Reize, die im täglichen Leben zu finden sind, dekonstruiert und erschafft er durch seine Kunst komplexe Muster. Choi gewann 2022 den ersten Art Brut Award und hat in der Nodeul Space 445 Gallery, der New Zealand Audio Foundation und dem Nam June Paik Art Center ausgestellt. Er hat live im HAN'S Haus in München, im Nam June Paik Art Center, im Yeouido Hangang Park, in der Chlisung Shipyard, im Mucontinent, bei Strange Fruit und an anderen Orten geschrieben. Darüber hinaus spielte er im Alter von 9 Jahren Schlagzeug für die Band Avant de Noise im Bahnhof Culture Seoul und im Seochon Office.
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