Filmreihe "Ungehörte Stimmen"

Ungehörte Stimmen Alexandra Gogova

Do, 23.02.2017 –
Fr, 24.02.2017

Vidin

Sondervorführungen in Vidin

23.-24. Februar 2017
Fremdsprachengymnasium „Yordan Radichkov“
Café-Club „Starijat Grad“


Projekt des Goethe-Instituts Bulgarien
Kuratorin: Diana Ivanova
Moderator_innen: Vanya Zhekova, Tatiana Vaxberg, Rumen Petrov
 

 
Die Filmreihe beschäftigt sich mit dem komplizierten Thema der (un)sichtbaren Anwesenheit der repressiven Geheimdienste im Leben der Menschen während der kommunistischen Zeit in der DDR und in Bulgarien aus der Sicht bulgarischer und deutscher Dokumentar- und Spielfilme.
Das Thema wird einer neuen Generation erschlossen und konfrontiert sie aufs Neue mit der Frage, was Wahrheit und was Propaganda ist. Auf jede Filmvorführung folgt eine Diskussion mit dem Publikum.

Dabei werden auch Begriffe und Wörter erklärt, die im heutigen Vokabular nicht mehr existieren und die Gefühle der Angst und Ohnmacht damals beschworen, die vielleicht unbewusst immer noch unser heutiges Leben beeinflussen.
 
 
23. Februar 2017, 11:30 Uhr
Fremdsprachengymnasium „Yordan Radichkov“

                                                
VERRIEGELTE ZEIT, 1990
94 Min.
Dokumentarfilm, Deutschland, 1990
Regie: Sibylle Schönemann
Kamera: Thomas Plenert, DEFA
Silberne Taube 1990, DOK Leipzig; Bundesfilmpreis 1991
 
Sibylle Schönemann arbeitete seit 1980 im DEFA-Dokfilmstudio. 1984 stellte sie zusammen mit ihrem Mann, Hannes Schönemann, einen Ausreiseantrag. Wenig später wurde das Ehepaar von der Stasi verhaftet und im Februar 1985 zu Gefängnis verurteilt. Im Juli 1985 erfolgte der Freikauf durch die Bundesrepublik Deutschland.
Nach dem Mauerfall begab sich Frau Schönemann auf die Suche nach den Hintergründen ihrer Verhaftung und den Menschen, die sie verfolgt, verhört, gequält und verurteilt hatten. So entstand 1990 der Film „Verriegelte Zeit”, der in ergreifender Weise die politische Verfolgung in der DDR der 1980er Jahre dokumentiert. Der Film ist ein Lehrstück über die Facetten menschlichen Versagens und die Aufarbeitung jüngster deutscher Vergangenheit.


23. Februar 2017, 17:00 Uhr
Café-Club „Starijat Grad“

Eintritt frei

LISTEN, 2014
75 Min.
Dokumentarfilm, Bulgarien, 2014
Regie: Diana Ivanova
Auszeichnung Regiedebüt 2014, Dokumentarfilmfestival
„Golden Rython“ Plovdiv
 
”Die Geschichte des US-amerikanischen Propagandasenders „Radio Free Europe“ als Fallbeispiel des Kalten Krieges, entworfen aus der Perspektive Bulgariens. Was bedeutete diese Stimme der „Freien Welt“ für die Hörer hinter dem Eisernen Vorhang? Welche Absichten verfolgten die Journalisten und Redakteure des Senders sowie die Kräfte im Hintergrund? Wie weit gingen Geheimdienste beim Kampf um die politische Deutungshoheit?


24. Februar 2017, 10:00 Uhr
Fremdsprachengymnasium „Yordan Radichkov“


DIE AKTE PETROV (The Petrov File), 2015
92 Min.
Spielfilm, Bulgarien/ Deutschland/Frankreich, 2015
Regie: Georgi Balabanov
Auszeichnung Regie 2015, Montreal, Kanada
 
Kurz vor dem Zusammenbruch des sozialistischen Regimes in Bulgarien erhält der Schauspieler Alexander Petrov ein Auftrittsverbot. Nach dem Ende des Kommunismus kann er auf die Bühne zurückkehren. Bei der Beerdigung seines alten Mentors und Idols muss er erfahren, dass gerade dieser ihn damals verraten hatte und stürzt in eine Krise.
Er wendet sich von der Öffentlichkeit ab. Unterstützung erhält er in dieser Zeit von seinem Freund Markov, einem früheren Chef des Geheimdienstes, der inzwischen ein erfolgreicher Geschäftsmann geworden ist. Er lässt sich von Markov überreden, in die Politik zu gehen und Führer einer neuen Partei zu werden. Doch die angebliche Freiheit der Demokratie ist keine wirkliche. Das alte System lebt unbemerkt und ungestört fort.
Die Akte Petrov ist eine kluge und ironische Auseinandersetzung mit der ungebrochenen, von keiner politischen Wende erschütterten Dominanz der bulgarischen Eliten.

 
24. Februar 2017, 15:30 Uhr
Café-Club „Starijat Grad“

Eintritt frei

DAS LEBEN DER ANDEREN, 2006
132 Min.
Spielfilm, Deutschland, 2006
Regie: Florian Henkel von Donnersmarck
Oscar 2007; Deutscher Filmpreis 2006 u.v.a.
 
Das Leben der Anderen, das Langfilmdebüt des Filmregisseurs Florian Henckel von Donnersmarck, der auch das Drehbuch verfasste, wurde ein weltweiter Publikumserfolg. Das Drama stellt den Stasi-Apparat und die Kulturszene Ost-Berlins in den Mittelpunkt und setzt sich zudem allgemein ernsthaft und kritisch mit der Geschichte der DDR auseinander.
Es greift das Thema auf, dass wahre Kunst das Gute im Menschen hervorzubringen vermag, und zeichnet die Möglichkeit einer Versöhnung zwischen Opfern und Tätern. Viele Rezensenten äußerten sich positiv, dass nach einer Reihe von Komödien über die DDR endlich ein Spielfilm das Thema in ernsthaftem Stil behandelte. Man war aber gespalten in der Beurteilung, ob der Film die historischen Aspekte angemessen wiedergebe.

 

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