CineRoma | Kinoprogramm jenseits von Etiketten

Media Incubator 2021 © Bilyana Mateeva

Sa, 02.10.2021 –
Mi, 06.10.2021

18:30 Uhr

Dom na kinoto

Kinoprogramm

Das Goethe-Institut Bulgarien und das Dom na kinoto laden Sie zum CineRoma-Programm ein, das Filme präsentiert, die sich mit Menschen und Geschichten jenseits von Etiketten beschäftigen. Die Vorführungen begleiten die zweite Ausgabe des interkulturellen Workshops des Media Incubators für Journalisten und zielen darauf ab, die Ethik und die Instrumente der visuellen Darstellung von Minderheiten in den audiovisuellen Medien zu erörtern.

Anfang Oktober können Sie sich sechs Filme ansehen, von denen viele zum ersten Mal in Bulgarien gezeigt werden und die Geschichten aus dem Leben einiger europäischer Minderheiten erzählen. Das Programm umfasst Spielfilme aus Rumänien und Österreich sowie Dokumentarfilme aus Bulgarien und Deutschland.

Zu vier der Vorführungen haben wir spezielle Gäste eingeladen, die im Kinosaal mit dem Publikum über das Thema diskutieren werden:
 
  • Regisseurin und Drehbuchautorin Elitsa Petkova (Willkommen Zuhause, 2011);
  • Regisseurin und Drehbuchautorin Lyudmila Zhivkova (Lustig ist das Zigeunerleben, 2017);
  • Schauspielerin Natalia Tsekova;
  • Co-Produzentin des Films Aferim! Rositsa Valkanova.

Mit dem CineRoma-Kinoprogramm wollen wir die Aufmerksamkeit der Zuschauer nicht auf die Etiketten und Stigmata lenken, die seit Jahren auf das Bild der Roma-Minderheiten im Kino und im audiovisuellen Bereich projiziert werden, sondern auf den menschlichen Kern, der zum Anlass für das Erzählen von Geschichten wird.




PROGRAMM

                                            
02. Oktober, 18:30

Letter of Forgiveness (2020), Regie. Alina Serban
Drama, 15 Minuten, UT: bulgarisch


Das Jahr ist 1855, und der Film ist basiert auf der wahren Geschichte einer Roma-Mutter und ihres Sohnes, deren Leben den Lauf der rumänischen Geschichte veränderte, indem es zur Abschaffung der Sklaverei beitrug. Der Kurzfilm ist Teil eines künftigen Langfilmprojekts und zeigt einen Tag in dem Haushalt, in dem Maria und ihr Sohn Dinka als Sklaven dienen. 
 

Gipsy Queen (2020), Regie. Hüseyin Tabak
Drama, 117 Minuten, UT: bulgarisch


Die stolze und selbstbewusste Ali (Alina Serban) hätte nie gedacht, dass sie einmal als alleinerziehende Mutter in Hamburg landen und sich mit Aushilfsjobs über Wasser halten würde. Die Geschichte folgt ihrer Vergangenheit als erfolgreiche Boxerin, die gezwungen war, ihre Familie in Osteuropa zu verlassen. Erst als sie den Boxtrainer Tanne (Tobias Moretti) kennenlernt, wagt sie die Rückkehr in den Ring.
 

03. Oktober, 18:30

Willkommen Zuhause (2011), Regie. Elitsa Petkova
Dokumentarfilm, 69 Minuten, UT: bulgarisch


Wie fühlt man sich, wenn mitten in der Nacht vierzig Polizisten an der Tür klingeln, um einem zu sagen, dass man 30 Minuten Zeit hat, seine Sachen zu packen? Der Film zeigt das Leben von Roma, die 2010 aus Deutschland in den Kosovo abgeschoben wurden. Elitsa Petkova zeigt das Schicksal von Menschen, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, denen dann aber die Abschiebung in ihr Heimatland droht, dessen Sprache die meisten von ihnen nicht sprechen.
 
Diskussion im Anschluss mit der Regisseurin Eliza Petkova
 

04. Oktober, 18:30

Lustig ist das Zigeunerleben (2017), Regie. Lyudmila Zhivkova
Dokumentarfilm, 54 Minuten, UT: englisch


Der Film ist die persönliche Recherche des Autors zum Thema des Schicksals der Zigeuner während des Zweiten Weltkriegs. Es stellt sich heraus, dass nur hier, in Bulgarien, kein einziger Zigeuner gelitten hat, im Gegensatz zu den Ereignissen, die sich in anderen europäischen Ländern abgespielt haben. Die Geschichte folgt den Spuren von Gut und Böse, der Erinnerung an unser Land und seine Roma und der Menschlichkeit, die wir nicht vergessen dürfen.
 
Diskussion im Anschluss mit der Regisseurin Lyudmila Zhivkova
 

05. Oktober, 18:30

Zigeuner sein (1970), Regie. Peter Nestler
Dokumentarfilm, 47 Minuten, UT: bulgarisch

 
Ein Dokumentarfilm über die Situation der Sinti und Roma in Deutschland und Österreich, 25 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus. Peter Nestler rekonstruiert die Verfolgung und Ermordung von Zigeunern während des Nationalsozialismus anhand von Interviews, Dokumenten und Zeitzeugenberichten. Der Filmemacher beschreibt die Realität der ehemals Verfolgten in den späten 1960er Jahren und fängt so die Auswirkungen der Vergangenheit in der Gegenwart ein.

Diskussion im Anschluss mit der Schauspielerin Natalia Tsekova
 

06. Oktober, 18:30

Aferim! (2015), Regie. Radu Jude
Komödie, 108 Minuten, UT: bulgarisch


Walachei, 1835: Zwei Reiter suchen nach einem entlaufenen Zigeunersklaven, der verdächtigt wird, ein heimliches Verhältnis mit der Frau seines Herrn zu haben. Unterwegs treffen die beiden auf Menschen verschiedener Nationalitäten und Religionen, in denen sich die Vorurteile widerspiegeln, die von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden.
 
Einführung von Rossitsa Valkanova (Ko-Produzentin des Filmes „Aferim!“)

 
* Alle Diskussionen im Dom na kinoto werden von Hristo Hristozov moderiert.


Alle Vorführungen finden im Dom na kinoto statt.
Preis der Eintrittskarte: 5 BGN.

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