Goethe-Institut Kanada 2012-2021

Kommen Sie mit auf eine Zeitreise!

© Foto: Raumlabor

Eintragung in das Gästebuch Montreals durch Mechthild Magnus, der Leiterin des Goethe-Instituts Montreal © Archive der Stadt Montreal

2012

Montreal
50 Jahre und ein neues Institut

Jetzt entdecken

2012

Montreal
50 Jahre und ein neues Institut

Das Auslaufen des Mietvertrags und neue europäische Normen für erdbebensicheres Bauen, die eine komplette Renovierung des Instituts erforderten, sind Gründe für den Umzug. Nicht zu vergessen das 50-jährige Jubiläum des Goethe-Instituts in Kanada. Mechtild Manus, die damalige Direktorin, und Manfred Stoffl, der zukünftige Direktor, besichtigen mehr als fünfunddreißig Räumlichkeiten. Ihre Wahl fällt auf das makellose Erdgeschoss des Loft des Arts, das am ikonischen Saint-Laurent-Boulevard im Herzen des kulturellen Lebens der Stadt liegt. Sie planen offene Räumlichkeiten mit der Bibliothek im Zentrum des Geschehens, und Klassenzimmer, die durch die großen Fenster der Gebäudefront schön hell werden. Hinzu kommt eine vom zeitgenössischen deutschen Ökodesign inspirierte Signatur. Beton, Glas und Holz harmonieren in dem neuen, nach Leed-Ci Silver zertifizierten Institut, das im Herbst 2012 seine Türen öffnet und sich als Ort des Austauschs, der Verbreitung, aber auch der Produktion einzigartiger kultureller Veranstaltungen versteht. Der Weg und die reiche Geschichte des Goethe-Institut Montreal setzen sich fort. 

Montreal
2013
Dem Aufruf folgen

Für den Philosophen Walter Benjamin ist Paris die Hauptstadt des 20. Jahrhunderts. Und welche ist die des 21. Jahrhunderts, könnte man fragen? Möglicherweise Berlin. Tatsächlich hat die magnetische Anziehungskraft dieser Stadt seit der Jahrhundertwende stetig zugenommen. Die Metropole stellt mit ihrem historischen und künstlerischen Reichtum, ihrer kreativen Vitalität und der Möglichkeit alternativer Lebensstile für viele ein einzigartiges Lebensideal dar.

Auf Einladung des Goethe-Instituts sammeln die Montrealer Künstler Daniel Brière und Évelyne de la Chenelière die Eindrücke ihrer Aufenthalte in der Berliner Welt, ihre Erinnerungen und ihre Ideen, und schaffen das polymorphe Werk Berlin Appelle. Zwei Abende lang beschlagnahmen die beiden das Institut. Bei Theater und Performance werden sie von Catherine de Léan und Marc Fortier begleitet und bieten einen festlichen, nachdenklichen und pointierten Blick aus Berlin. Texte, Bilder und Videos werden in verschiedenen Formen gezeigt, die sich unter anderem mit der Geschichte, der Identitätsfindung und der Architektur der Metropole befassen. 

Berlin Appelle
Poster für „Berlin Appelle“

Montreal
2014
Das „Maison Fontaine“

Wasser. Ein einfaches und kurzes Wort, aber mit einer langen Liste von Implikationen, die sich auf alle Lebensbereiche erstrecken. Maison fontaine wird im Sommer 2014 auf der Clark Esplanade in Zusammenarbeit mit dem Quartier des spectacles de Montréal und zahlreichen lokalen und internationalen Partner*innen errichtet. Diese kreisförmige ökologische Struktur soll durch ihre Architektur die grundlegende Rolle des Wassers veranschaulichen. „In diesem Haus, das von einem Brunnen mit fließendem Wasser durchquert wird“, erklärte der Projektleiter Markus Bader von der Berliner Architekturfirma raumlaborberlin der Zeitung Le Devoir, „hatten wir die Idee, einer gewöhnlichen, alltäglichen Notwendigkeit zu huldigen, der sonst nicht viel Beachtung zukommt“. Als Beispiel sei die Wiederverwendung des Brunnenwassers genannt. Es wird als Dampf abgegeben und bewässert die innen und außen eingesäten Wände. Dadurch können auf ihnen Pilze und Kräuter angebaut werden. 

„Wir wollten nicht einfach eine*n deutsche*n Künstler*in einladen, die oder der sein Ding durchsetzt; wir suchen immer den Dialog mit der hiesigen Gemeinschaft“, erklärt Manfred Stoffl, Leiter des Goethe-Instituts und Initiator des Projekts. Die Quebecer Künstlerin Cécile Martin beleuchtet das grüne Gebäude, Chantal Dumas bietet eine Klanginstallation, Magali Babin und Erin Sexton performen im Haus, und AElab und Chris Salter bieten dem Publikum eine audiovisuelle Darbietung. Die Bögen der Maison fontaine sind der Öffentlichkeit drei Monate lang zugänglich und werden so auf ihre Weise zum vergänglichen Zuhause einer ganzen Gemeinschaft.
 

Maison fontaine © Foto: Raumlabor
Maison fontaine

2015

Montreal
Wir sind das Wir!

Jetzt entdecken
Édition 2015 de l'échange Montreeal © Foto: Le Vivier

2015

Montreal
Neue Musik teilen

Jetzt entdecken

2015

Montreal
Neue Musik teilen

Die Komponistin Hanna Hartman eröffnet in Montreal die Residenz für neue Musik, ein Austauschprojekt, das vom Goethe-Institut in Zusammenarbeit mit dem Hellerau - Europäisches Zentrum der Künste Dresden, einem der wichtigsten Zentren für zeitgenössische Kunst in Deutschland, dem Conseil des arts et des lettres du Québec und dem auf neuer Musik spezialisierten Veranstalter Le Vivier initiiert wurde. Seit dem Aufenthalt der Berlinerin gehört ihr Werk Horizontal Cracking In Concrete Pavments zum Repertoire des Saxophonquartetts Quasar aus Montreal!

Seinerseits nutzt der Quebecer Komponist Felix-Antoine Morin – Gründungsmitglied des Labels für experimentelle Musik Kohlenstoff Records, dessen Name auf eine gewisse Verbundenheit mit der Tradition der neuen deutschen Musik hindeutet – seinen zweimonatigen Aufenthalt in Dresden, um das Band und die digitale Bearbeitung von Carrousel zu entwickeln, einem Werk für das Multiinstrument namens „Babel Table“.


2016
Angst III: Anne Imhof

Als Hauptereignis der mit Unterstützung des Goethe-Instituts organisierten Biennale de Montréal, präsentiert der Star der deutschen Kunstwelt Anne Imhof in einem riesigen Saal des Musée d'art contemporain de Montréal ihre Performance Angst III, den dritten und letzten Akt ihrer „Opern“-Reihe. Nebel aus Kanonen, echte Falken, Alltagsgegenstände, die Langsamkeit der Performenden, die über vier Stunden lang dieselben Gesten wiederholen – für den Kulturjournalisten Jérôme Delgado aus Montreal erscheint das Werk wie „eine Art soziale Metapher, das Porträt einer unbestimmten Gemeinschaft, in der der Austausch verschlüsselt, ritualisiert und so ambivalent ist, dass er in keine Kategorie passt. Verführung, Abstoßung oder beides zugleich? Machtkämpfe oder gegenseitige Hilfe und Aufopferung?“.

Angst III:  Anne Imhof bei der Biennale Montreal im Jahr 2016 © Foto: Jonas Leihener
Angst III: Anne Imhof bei der Biennale Montreal im Jahr 2016

2017

Street Art Blog „Artbits”
Kunst-Stücke

Jetzt entdecken


2017
Gemeinsam sind wir stark

Die Nationalen Kulturinstitute der Europäischen Union (EUNIC für Englisch: European Union National Institutes of Culture) bilden ein Netzwerk, das die für kulturelle Aktivitäten im Ausland zuständigen Einrichtungen der EU-Mitgliedstaaten vereint. Das 2006 gegründete Netzwerk hat 27 Mitglieder aus 23 Ländern, die in über 150 Ländern aktiv sind. Nun gehört auch eine Gruppierung in Montreal dazu.

EUNIC Montreal wird am 29. November 2017 offiziell ins Leben gerufen und vereint das Goethe-Institut Montreal, das Österreichische Kulturforum in Ottawa, das französische Generalkonsulat in Quebec und das Istituto Italiano di Cultura in Montreal mit dem Ziel, gemeinsam die europäischen Sprachen und Kulturen zu fördern, sowie den internationalen Dialog, den Wissenstransfer und die kulturelle Vielfalt zu stärken.

Die Leiterin des Goethe-Instituts Montreal, Katja Melzer, bei der Gründung des EUNIC-Clusters Montreal © EUNIC
Die Leiterin des Goethe-Instituts Montreal, Katja Melzer, bei der Gründung des EUNIC-Clusters Montreal
Kihako Narisawa / Sonoko Kamimura : Figurative © Goethe-Institut

2018

Let's Dance!

Jetzt entdecken

2018


Kihako Narisawa (Choreographie) und Sonoko (Tanz) erhielten im Oktober eine Künstlerresidenz in den Studios des Centre choréographique Circuit-Est.

2018

Gemeinsam um die virtuelle Welt

Jetzt entdecken
Pasch Tour 2018 - Vorschaubild © Pasch

2018

10 Jahre Pasch

Jetzt entdecken

2018

Zur Feier von 10 Jahren PASCH lud das Goethe-Institut Montreal den deutschen Popsänger Wincent Weiss auf eine Nordamerika Tournee ein.
Wincent Weiss auf Tour 2018


2019
Entstehungen

Auf die Frage „Was entsteht in der zeitgenössischen Performance?“ antworten das Musée d’art contemporain de Montréal und EUNIC Montreal mit Émerge, einer beeindruckenden fünftägigen Veranstaltung, zu der ein Dutzend europäische und kanadische Kunstschaffende und weitere Beteiligte eingeladen sind, ihre neuesten Werke zu präsentieren und die Herausforderungen der Performance zu diskutieren. Das Duo von PPKK, das 2016 in Berlin von der Berlinerin Sarah Ancelle Schoenfeld und dem Montrealer Louis-Philippe Scoufaras gegründet wurde, performt PPKK 04.01, ein Werk, das 2017 in München für die Konzertausstellung mit dem Titel Mythology, Electricity and Music konzipiert wurde.  
  
Hier finden Sie die Aufzeichnungen der während des Forums geführten Diskussionen:

Website – Emerge

PPKK 04.01 mit Sarah Ancelle Schoenfeld und Louis Philippe Scoufaras Foto: Art Genève
PPKK 04.01 mit Sarah Ancelle Schoenfeld und Louis Philippe Scoufaras


2020
Versöhnung

Was die Versöhnungsbemühungen zur konstruktiven Aufarbeitung traumatischer historischer Konflikte angeht, ist Tagesspiegel-Redakteur Lars von Törne kategorisch: „Comic-Erzählungen können zu dieser Art der Vergangenheitsbewältigung beitragen, und viele Autor*innen haben dies in der Geschichte dieser künstlerischen Ausdrucksform gezeigt“. Das Goethe-Institut Kanada schließt sich dieser Aussage an und lädt zwanzig kanadische und deutsche Zeichnende ein, neue Comics auf Deutsch, Englisch, Französisch und in indigenen Sprachen rund um das Konzept der Versöhnung zu schaffen.

„Wir haben festgestellt, dass es sich um ein Thema handelt, das unsere beiden Länder aus verschiedenen Blickwinkeln berührt“, erklärt die Bibliothekarin Marie-Pierre Poulin vom Goethe-Institut Montreal gegenüber der Zeitung Le Devoir.

Der deutsche Künstler Olivier Kugler inszenierte zum Beispiel den englischen Schauspieler Stan Boardman, dessen Familie teilweise der Bombardierung Liverpools durch die Nazis im Jahr 1941 zum Opfer gefallen war. Später nutzte der Schauspieler seine Eindrücke und Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg und die Deutschen als Inspirationsquelle für seine Witze. Der vom indigenen Autor und Illustrator Gord Hill vorgestellte Comic The 500 Years of Indigenous Resistance Comic Book formuliert Vorbehalte gegenüber dem Konzept der Versöhnung und seiner Umsetzung durch die kanadische Regierung.

Diese und weitere Comics der zwanzig Kunstschaffenden finden Sie HIER

Tim Mossholder © unsplash
 © Simon & Schuster

2021


Annus horribilis

Jetzt entdecken

2021


Annus horribilis

Im Jahr 2020 ist Kanada Ehrengastland der Frankfurter Buchmesse: eine prestigeträchtige und großartige Gelegenheit, die zeitgenössische Literatur von hier mit der Literatur aus Deutschland und der Welt in einen Dialog zu bringen. Leider muss die Veranstaltung aufgrund der Pandemie auf 2021 verschoben werden. Kanada behält seinen Ehrengasttitel. Was hat dieses aufwühlende Jahr 2020 bedeutet? Das Austauschprojekt 20 on 2020 gibt zehn Autor*innen aus Kanada und Deutschland die Gelegenheit, ihre Erfahrungen zu reflektieren und ihre Beobachtungen zu diesem tragischen Jahr darzulegen.

In der Einleitung dieses kostenlos erhältlichen E-Books, zitiert der Essayist und Romanautor John Ralston Saul einen öffentlichen Brief von Thomas Mann aus dem Jahr 1937: „Die Einheit der Menschheit und die Vollständigkeit des menschlichen Problems liegen in dem Wort, von dem aus man, weniger als je zuvor in unseren Tagen, das Intellektuelle und Künstlerische vom Politischen und Sozialen trennen kann, indem man sich in den Elfenbeinturm des ‘Kulturellen’ isoliert“.

Laden Sie sich das Buch hier umsonst herunter.