Studien- und Wissenschaftsbibliothek der Region Pilsen
„Ruhiger Arbeitsplatz und anregender Treffpunkt“
Ohne Bibliothek kann sich Iva ihr Leben nicht vorstellen. Sie besucht mehrmals in der Woche die Studien- und Wissenschaftsbibliothek der Region Pilsen – entweder das prächtige Hauptgebäude oder die umfangreiche Abteilung der Auslandsbibliotheken.
Als ich 15 Jahre alt war, bin ich mit meiner Familie aus dem Elsass zurück in meine Heimatstadt Pilsen gezogen. Einen Bibliotheksausweis für die Studien- und Wissenschaftsbibliothek habe ich mir mit 18 Jahren ausstellen lassen. Heute besuche ich die Bibliothek mehrmals in der Woche. Ich verbringe hier so viel Zeit, weil ich die Ruhe finde, die ich zum Arbeiten oder Lesen brauche.
Früher habe ich mir vor allem Übersetzungen aus dem Englischen ins Tschechische ausgeliehen, etwa Bücher von Daniel Defoe und Agatha Christie. Dann habe ich mich mehr mit den Autoren aus dem französisch- und deutschsprachigen Raum beschäftigt. Meine Lieblingsschriftssteller sind Bernard Minier, Philippe Chappuis und Erich Kästner.
Gleich zu Beginn meines Studiums stellte ich fest, dass mir die Bibliothek eine Vielzahl von nützlichen Materialien bietet. Diese Entdeckung machten auch Kommilitonen und Kommilitoninnen anderer Fachrichtungen und Fakultäten. Man konnte und kann viele Skripte zu den einzelnen Fächern bestellen, mit Angaben zu tschechischer wir fremdsprachiger Literatur.
Wenn ich ein Buch zu einem bestimmten Thema suche, nutze ich den Online-Katalog für die Recherche. Manche Bücher lagern im Magazin und man muss sie extra bestellen. Viele Bücher finde ich in den frei zugänglichen Regalen im Hauptgebäude und in der Abteilung der Auslandsbibliotheken mit der englischen, deutschen, österreichischen und romanischen Abteilung. Mit diesen Büchern arbeite ich dann direkt in der Bibliothek, oder ich leihe sie mir aus und nehme sie mit nach Hause.
Im Hauptgebäude sitze ich gern im Studiensaal. Da kann ich mich am besten konzentrieren.In den Gängen von dem Hauptgebäude gibt es Plätze mit WLAN, das nutze ich und bereite meine Stunden für das Gymnasium und für die Universität vor. Hier kann ich mich mit Menschen unterhalten, die auch die Bibliothek nutzen. Wenn ich Lust auf einen Kaffee bekomme, gehe ich ins Bibliothekscafé. Es trägt den schönen Namen „Knihomol“, das bedeutet Bücherwurm.
Sowohl im Hauptgebäude der Bibliothek wie auch in der Abteilung der Auslandsbibliotheken kann man eine Vielzahl unterschiedlicher Veranstaltungen besuchen: Ausstellungen, Gesprächsrunden mit Muttersprachlern, Autorenlesungen, Vorträge, Filmvorführungen, Abende mit bekannten Menschen, die über ihre Arbeit berichten, Seminare. Besonders häufig besuche ich die Seminare für Deutschlehrer. Und ich gucke mir regelmäßig die Ausstellungen im Hauptgebäude an.
Warum ich dieser Bibliothek immer treu geblieben bin und bleiben werde, hat mehrere Gründe: Ich schätze das Dienstleistungsangebot und die vielen Bücher, die mir zur Verfügung stehen. Außerdem finde ich es sehr wichtig, dass die Bibliothekare und Bibliothekarinnen immer bereit sind, ihre Hilfe oder ihre Beratung anzubieten.
Das Hauptgebäude der Studien- und Wissenschaftsbibliothek der Region Pilsen steht in der Nähe des Pilsener Marktplatzes. Ursprünglich befand sich in dem Gebäude ein dominikanisches Frauenkloster. 1931 wurde darin ein Stadtlesesaal und eine Bibliothek errichtet. In den 1950er-Jahren erfolgte die Sanierung des während des Zweiten Weltkriegs verfallenen Gebäudes und der endgültige Umbau zur Bibliothek. Grundstock bildeten die Bücher des Städtischen Historischen Museums sowie zahlreiche Klosterbibliotheken. Heute umfasst der gesamte Bestand annähernd zwei Millionen Medien. Die Bibliothek hat mehr als 11.000 registrierte Leser.
Die Abteilung der Auslandsbibliotheken befindet sich in einem historischen Gebäude auf dem Pilsener Marktplatz, dem Scribonio-Haus aus dem 16. Jahrhundert. Es wird heute das Europäische Haus genannt. Die Abteilung umfasst die Englische, Österreiche, Deutsche und die Romanische Bibliothek sowie die Galerie des Europahauses als Veranstaltungsort.