Im Rahmen vom 20. Festival des deutschen Films
Das Festival (7. – 13. Oktober) feiert sein 20-jähriges Jubiläum mit Vorpremieren, neuen Produktionen und Kurzfilmen, und vorab mit einem Filmkonzert eines Meisterwerks des deutschen Stummfilms in der restaurierten Fassung:
Das Cabinet des Dr. Caligari von Robert Wiene, am 5. Oktober in der Pariser Philharmonie, begleitet von dem Orchestre national d’Île-de-France.
Im Rahmen des Festivals rückt das Goethe-Institut Paris dieses Jahr in Sondervorstellungen die Schauspieler in den Vordergrund: Wie geht ein Darsteller an seine Rolle heran? Wie geht er vor, um sie sich anzueignen?
Sandra Hüller und
Denis Lavant sind eingeladen, diesen Fragen nachzugehen, in Gesprächen mit dem Filmemacher
Christoph Hochhäusler, der ebenfalls einen zu Unrecht eher vergessenen Schauspieler präsentiert:
Adolf Wohlbrück.
SCHAUSPIELERINNEN & SCHAUSPIELER
Samstag, 10. Oktober, 11 Uhr
REVOLVER LIVE
Interview mit
Denis Lavant, geführt von
Christoph Hochhäusler, Regisseur und Gründungsmitglied des Filmmagazins
Revolver, zusammen mit
Sandra Hüller
Revolver interessiert sich insbesondere für die konkrete Entstehung von Filmen, und befragt Filmemacher, Autoren, Produzenten, Kameraleute. Seit Jahren verfolgt das Magazin mit besonderem Interesse den französischen Film.
Denis Lavant kam im Alter von 13 Jahren über das Straßentheater zum Schauspiel und kann mittlerweile auf eine lange Film- und Theaterkarriere zurückblicken. Sein Durchbruch gelang ihm 1984 mit dem Film
Boy meets Girl von Leos Carax, mit dem er noch zwei weitere Filme drehte:
Die Liebenden von Pont Neuf und
Holy Motors. Vor kurzem war er in Wolfgang Beckers neuem Film
Ich und Kaminski zu sehen.
FOKUS AUF ADOLF WOHLBRÜCK / ANTON WALBROOK
Samstag, 10. Oktober, 13:30 Uhr
LA RONDE
F 1950, s/w, v.fr., 110 Min.; Regie:
Max Ophüls; mit Adolf Wohlbrück, Simone Signoret, Serge Reggiani
Moderation:
Pierre Eisenreich, Redakteur bei der Filmzeitschrift
Positif.
Max Ophüls ließ sich durch das gleichnamige Drama Schnitzlers inspirieren und fügte in seinem Film die Rolle des Spielmachers hinzu, von Adolf Wohlbrück brillant verkörpert. Er stellt uns im Wien des beginnenden 20. Jahrhunderts mehrere in Liebesbegegnungen verwickelte Figuren vor, die alle miteinander verbunden sind. Begleitet wird er dabei von weiteren hervorragenden Schauspielern, die Max Ophüls grandios einsetzt.
GESPRÄCHSRUNDE
Samstag, 10. Oktober, 15:30 Uhr
mit
Christoph Hochhäusler,
Sandra Hüller und
Pierre Eisenreich,
zum Thema Schauspieler, am Beispiel von Adolf Wohlbrück, einschließlich Filmausschnitten; Adolf Wohlbrück (1900-1967) war einer der elegantesten Schauspieler des deutschen Films zwischen den beiden Weltkriegen. Begonnen hat er seine Karriere zur Zeit des Stummfilms. Unter dem Naziregime emigrierte er nach England, wo er seinen Namen in Anton Walbrook ändern ließ. Nach den Erfolgen
Viktor und Viktoria und
Maskerade in Deutschland war er in Dickinsons
Gaslicht sowie in Powells und Pressburgers
Leben und Sterben des Colonel Blimp und
Die roten Schuhe zu sehen.
IN NAHAUFNAME: SANDRA HÜLLER
Sonntag, 11. Oktober, 11 Uhr
MADONES / MADONNEN
2007, Farbe, 125 Min.; Regie:
Maria Speth; mit Sandra Hüller, Luisa Sappelt, Susanne Lothar
In Anwesenheit von Sandra Hüller
Der Film ist das Porträt einer Frau, die erklärt, ihre Mutter sei für sie nie eine Mutter gewesen. Als sie zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird, lässt sie ihre fünf Kinder bei der Mutter und drängt diese so in die Rolle, die sie ihr immer abgesprochen hat.
Sandra Hüller studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. 2006 wurde sie für ihre Rolle in Hans-Christian Schmids
Requiem mit dem goldenen Bären als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Die Schauspielerin mit der faszinierenden Ausstrahlung, deren Mimik mühelos von Lässigkeit zu Zerbrechlichkeit wechselt, ist zurzeit bei den Münchner Kammerspielen beschäftigt.
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