Welche Möglichkeiten eröffnet uns die Literatur im Umgang mit extremen inneren Erfahrungen wie Trauer, Rassismus oder Bipolarität? Diese Erfahrungen schriftlich festzuhalten impliziert ein großes Maß an Authentizität. Erinnerungen, das Zeitvergehen, die fragile Grenze zwischen Fiktion und Autobiografie: Die Schriftstellerin Esther Kinsky und die Künstlerin Lisette Lombé diskutieren über die innere Erfahrung und ihre vielschichtige Umsetzung ins Schriftliche.
Esther Kinsky arbeitet als literarische Übersetzerin aus dem Polnischen, Englischen und Russischen und als Autorin von Prosa und Lyrik. Sowohl für ihre übersetzerische als auch für ihre schriftstellerische Arbeit wurde Esther Kinsky mehrfach ausgezeichnet. 2015 erhielt sie u. a. den Kranichsteiner Literaturpreis sowie den Preis der SWR-Bestenliste für
Am Fluss. Wiederkehrende Themen ihrer Arbeit sind die Wahrnehmung durch Sprache und die damit verbundenen Erinnerungsprozesse, vor allem im Kontext von Fremde.
Lisette Lombé ist eine belgisch-kongolesische Slammerin und multidisziplinäre Künstlerin. Sie ist Gründungsmitglied des L-Slam-Kollektivs, einer multikulturellen und generationenübergreifenden Gruppe von Dichterinnen. 2019 veröffentlicht sie zusammen mit ihrer Schwester Julie Lombé eine Sammlung von Texten aus den Workshops des L-Slam-Kollektivs unter dem Titel
On ne s'excuse de rien. Sie leitet Slam-Workshops, hauptsächlich für Frauen. Als Feministin und afrofeministische Aktivistin steht ihre die weiblich Emanzipation im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit. Im Jahr 2020 erhielt sie den Golden Afro Artistic Award für ihren Roman
Vénus Poética (Verlag L'Arbre à Paroles) und den Grenades/RTBF-Preis für ihre Sammlung
Brûler brûler brûler (Verlag l'Iconoclaste).
Im Rahmen des Festivals 'Lettres d’Europe et d’ailleurs' (vom 12. bis 16. Oktober) sowie in Zusammenarbeit mit der Association KOSMOPOLIT und Les Amis du Roi des Aulnes
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