Online-Buchgespräch Aminata Touré

Foto von Aminata Touré © Johanna Ghebray

Mi, 12.01.2022

18:00 Uhr – 19:30 Uhr

Online

Wir können mehr sein. Die Macht der Vielfalt

Aminata Touré verbrachte die ersten Jahre ihres Lebens in einer Unterkunft für Geflüchtete, heute ist sie Vizepräsidentin eines Landtags. Dass sich dieser Satz wie eine Heldinnengeschichte liest, zeigt, dass wir noch nicht in einer offenen und gleichberechtigten Gesellschaft leben. Es ist höchste Zeit, das zu ändern.

Aminata Tourés Eltern flohen 1992, kurz vor ihrer Geburt, aus Mali. Im selben Jahr, während sie mit ihrer Familie in einer Flüchtlingsunterkunft lebte, brannten in Deutschland eben solche Häuser. Und das nicht zum letzten Mal. Ihr Buch handelt vom Aufwachsen als Schwarze Frau in einer Gesellschaft, die immer noch Mühe hat, ihren eigenen Rassismus zu erkennen, aber auch vom Weg in die Politik, von Erfolgen und vom Scheitern – nicht, um zu sagen, dass es schwer oder einfach war, sondern, um zu sagen, was in diesem Land anders werden muss.

Politik kann mehr sein als Machterhalt und die Verwaltung der Zustände. Ein Aufruf an junge und diverse Menschen, in die Institutionen zu gehen, um die Politik und unser Zusammenleben zu verändern.

Das Gespräch wird geführt von Pap Ndiaye.

Aminata Touré wurde 1992 in Neumünster geboren. Sie studierte Politikwissenschaft und Französische Philologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Sie ist Sprecherin für Migration und Flucht, Antirassismus, Frauen und Gleichstellung, Queerpolitik, Religion sowie Katastrophenschutz & Rettungsdienst. Sie ist Mitglied des Innen- und Rechtsausschusses und des Parlamentarischen Untersuchungsauschusses sowie stellv. Mitglied des Petitionsausschusses des Landtages von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN. Seit dem 28. August 2019 ist sie außerdem Vizepräsidentin des schleswig-holsteinischen Landtages. Damit ist sie die erste afrodeutsche und jüngste Vizepräsidentin in Deutschland.

Pap Ndiaye ist Universitätsprofessor an der Sciences Po. Seit März 2021 ist er Generaldirektor des Musums Palais de la Porte Dorée. Pap Ndiaye ist Spezialist für die Sozialgeschichte der Vereinigten Staaten, mit Fokus auf die Geschichte der Minderheiten. Er interessiert sich darüber hinaus für die Lebensumstände von Minderheiten in Frankreich (Geschichte und Soziologie der schwarzen Bevölkerung). Er promovierte und studierte an der ENS und der Universität Virginia. Lehraufträge führten ihn an die EHESS und in die Vereinigten Staaten (Universität Pennsylvania, New York University, Nortwestern University). Derzeit arbeitet er an einer globalen Geschichte der Bürgerrechte im 20. Jahrhundert, die er aus einer transnationalen Perspektive betrachtet.
 
Im Rahmen des Projektes „Das politische Buch“ in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung Frankreich

 

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