Theater Utopia'89 / Nous sommes le peuple

Utopia'89 / Wir sind das Volk © Paris-Berlin Cie/Michaël Barriera

Mi, 30.09.2020

20:00 Uhr – 21:30 Uhr

Münsterhof

Theaterprojekt rund um den Fall der Berliner Mauer und die Demonstration am 4. November 1989 in Ost-Berlin

"Es ist, als hätte jemand plötzlich das Fenster geöffnet!" (Stefan Heym, Autor)

4. November 1989, Berlin, Alexanderplatz. Zwischen 500.000 und eine Million Ostdeutsche versammelten sich, um den Redner*innen zuzuhören, die auf der improvisierten Tribüne auf der Plattform eines Lastwagens aufeinander folgten. Dazu gehören Intellektuelle und Künstler*innen (Christa Wolf, Heiner Müller....), Wissenschaftler*innen, aber auch Politiker*innen, Gegner*innen (Marianne Birthler) sowie Anhänger*innen des derzeitigen Regimes (Günter Schabowski), Student*innen, ein Anwalt (Gregor Gysi), ein Theologe und sogar Markus Wolf, ehemaliger Chef der ostdeutschen Gegenspionage... Diese Demonstration, die den Höhepunkt einer Bewegung markierte, die ihre Wurzeln einige Monate zuvor in Leipzig hatte, bevor sie sich allmählich in Ostdeutschland ausbreitete, war die größte, die jemals unter dem sozialistischen Regime der DDR genehmigt wurde - fünf Tage vor dem Fall der Mauer. In den Erinnerungen ist von diesem Moment nichts mehr übrig. Alles wurde zerquetscht, verschluckt vom Fall der Mauer. Aber wenn man die Archivvideos im Internet abspielt oder die Reden erneut liest, erkennt man schnell die unglaubliche Kluft zwischen dem, was die offizielle Geschichte beibehalten hat, und den Bestrebungen der Ostdeutschen. Keine*r dieser Redner*innen wünschten sich wirklich den Fall der Mauer und die Vereinigung und wenige von ihnen hatten damit gerechnet.... Ihre Träume waren ganz anders. Es ist dieses Traummaterial, das Regisseur Frédéric Barriera besonders interessiert, dieser erwachte Traum, den viele Ostdeutsche auf einmal teilten...

Text und Inszenierung: Frédéric Barriera
mit Ausschnitten aus Texten von Christa Wolf, Marianne Birthler, Heiner Müller usw.
Schauspiel: Amandine Thiriet und Jürgen Genuit
Bühnenbild und Kostümdesign: Annika Juliane Tritschler
Licht: Carl Bergerard
Musik/Sound: Thorsten Bloedhorn
Stimmen: Beate Duderstadt und Bernd Moss
Choreographie: Bérengère Ramon
Grafikdesign: Michaël Barriera

Voranmeldungen: https://bit.ly/3gsaTG8


Eine Produktion von Paris-Berlin Cie (Normandie, Frankreich), mit Unterstützung des Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (Berlin), der Rosa Luxemburg Stiftung (Berlin), des Institut français Berlin, des DFJW, des Centre Marc Bloch (Berlin), von Lilas en scène, des Theaterhauses Mitte, des Théâtre de l'Epée de bois (Co-Regie): https://nslp.hypotheses.org

Dieses Theaterstück wird im Rahmen des Jubiläums "30 Jahre Deutsche Einheit" präsentiert, in Verbindung mit der Ausstellung "Voll der Osten. Leben in der DDR" (MISHA, 21.09-30.10), dem Kolloquium "L’Allemagne, 30 ans après. De l’unification à l’unité ?" (MISHA, 01 + 02.10), der Diskussion mit der Autorin Jana Hensel (MISHA, 01.10) und dem Wochenende "1990-2020 : 30 ans d’unité allemande" (Lieu d’Europe, 03 + 04.10).

Programm Allemagne, 30 ans après (auf Frz.)

Partner des Jubiläums "30 Jahre Deutsche Einheit": CIERA, CNRS, Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland, Goethe-Institut Strasbourg, Institut universitaire de France, Librairie du monde entier, Lieu d’Europe, MISHA, MSH Lorraine, Université de Haute-Alsace, Université de Lorraine, Université de Strasbourg, Ville et Eurométropole de Strasbourg

Zurück