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Illustration: Technologischer Wandel Foto (Ausschnitt): © Possessed Photography

Technologischer Wandel

Die weltweite COVID-Pandemie offenbart eine bemerkenswerte Diskrepanz: Während unser Leben in nahezu allen Bereichen zum Stillstandkommt, beschleunigt sich die Dynamik der digitalen Transformation in beispiellosem Umfang. Das vergangene Jahr macht deutlich: Die wahren Krisen sind solche der Konkurrenz zwischen Technologien. Die Pandemie verstärkt nicht nur die weltweite wirtschaftliche und politische Labilität, sondern auch den Einsatz netzbasierter Dienste. So entstehen Machtkonzentration und Monopole.

Um die offene und demokratische Weltgesellschaft weiterhin verteidigen zu können, sind neue Aktionsformen und Allianzen gefordert. Außerdem bedarf es neuer Technologien, die aus dem Kreislauf von zentraler Datenspeicherung, Kapitalisierung und Überwachung ausbrechen. Die Blockchain-Technologie ist ein dezentraler digitaler Prozess, der Transaktionen aller Art -einschließlich Daten, Informationen, Finanzanlagen, Rechte, Eigentumsurkunden und Ereignisse - sicher, direkt und effizient zwischen anonymen Parteien ermöglicht.

Mit dem Decentralised Autonomous Organisation With Others (DAOWO) Programm hat das Goethe-Institut ein transnationales Kooperationsnetzwerk im Bereich der Künste und Blockchain-Technologien mitgegründet, dem führende internationale Kunstinstitutionen, Technologieeinrichtungen und -gemeinschaften in Städten wie Berlin, Hongkong, Minsk, Moskau, Johannesburg und London angehören. Bildende Künstler*innen, Kulturschaffende und Blockchain-Unternehmer*innen kooperieren mit lokalen Initiativen, Gemeinschaften, Einrichtungen und Unternehmen, um neue transnationale Systeme und Ansätze zu entwickeln.

Im Rahmen von Peer-to-Peer. Potenziale im technologischen Wandel? wird dieses Netzwerk nun mit weiteren Kultureinrichtungen und Akteur*innen verknüpft: Internationale DAO-Teams aus den beteiligten Städten setzen sich mit Fragen der kulturellen Produktion und Distribution, mit der zukünftigen Verfasstheit und Organisation von Kulturinstitutionen auseinander. Sie präsentieren neue kollaborative Modelle der Zusammenarbeit zwischen Kulturakteur*innen, zivilgesellschaftlichen Organisationen, Aktivist*innen und Institutionen. In den kommenden Monaten entstehen so neue Ansätze für dezentralisiertes Arbeiten, die im Januar 2022 im Haus der Kunst in München während des Symposiums Artworld DAO Summit vorgestellt und diskutiert werden. Dabei sollen bereits etablierte dezentral und demokratisch organisierte, internationale Netzwerke erweitert werden, um so ein Gegengewicht zu marktorientierten und von wenigen Konzernen gelenkten Produkten zu bilden.

Das Modul Peer-to-Peer. Potenziale im technologischen Wandel? erkundet Organisations-, Kommunikations- und Handlungsmuster, die aus der Blockchain-Technologie auf die Arbeitsweisen im kulturellen Feld übertragen werde und vice versa. Es ist somit ein wichtiger Beitrag, um dezentrale und kollaborative Strukturen weltweit zu vernetzen, zu skalieren, zu institutionalisieren, ihnen Sichtbarkeit zu verschaffen und zur digitalen Mündigkeit der Öffentlichkeit beizutragen.

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