Die Filmreihe ergänzend wird der
Skip Norman: Here and There-
Studientag, der auch die Programme 3 und 4 umfasst, Normans Praxis und Filme in ihrem spezifischen Kontext verorten, sein akademisches Schaffen und seine bedeutende karriereumspannende Tätigkeit als Fotograf näher beleuchten sowie dem Nachhall seiner Arbeit in einer jüngeren Generation von Künstlern und Filmemachern nachspüren.
Nachfolgend finden Sie einen Zeitplan und Informationen zu den Programmen 3 und 4. Wenn Sie nicht für den ganzen Tag kommen können, versuchen Sie bitte, jeweils zu Beginn der verschiedenen Programmabschnitte zu einzutreffen.
12:00 – 13:30: PROGRAMM 3: KOOPERATIONEN
Eingeführt von Alexandra Symons-Sutcliffe
13:30 – 14:00: PAUSE
14:00 – 16:00: VORTRÄGE & PRÄSENTATIONEN
16:30 – 17:30: PROGRAMM 4: DIE AMERIKANISCHEN JAHRE I
Gefolgt von einer Diskussion mit Mirra Bank
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Prgramme 3 – Kooperationen (12:00 – 13:30)
Zu den Student*innen, die 1966 zusammen mit Skip Norman in den ersten DFFB-Jahrgang aufgenommen wurden, gehören einige der bekanntesten politischen Filmemacher*innen im Westdeutschland der Nachkriegszeit, darunter Harun Farocki, Helke Sander, Hartmut Bitomsky und Holger Meins, der später Mitglied der radikalen Rote Armee Fraktion wurde. Innerhalb des Jahrgangs arbeitete man stark zusammen, teilte politische Überzeugungen, die vom Klassenzimmer bis auf die Straße reichten, und verbündete sich gegen die Ungerechtigkeiten sowie gegen eine deutsche, dem Status Quo gegenüber offenbar gleichgültige Bürgerschaft. So wie seine Kommiliton*innen Norman bei seinen eigenen Produktionen unterstützten – darunter Meins als Kameramann und Gerd Conradt als Kameraassistent bei
Riffi – brachte Norman sein eigenes Talent und seine Vision als Kameramann in die Arbeiten seiner Mitstudent*innen ein.
Die Filme in diesem Programm zeugen von einem gemeinsamen Engagement sowohl für politischen Radikalismus als auch für formale Experimente, das sich durch die Arbeiten des Jahrgangs zieht. Die Auswahl reicht vom feministischen
Cri de Coeur von Helke Sanders
Subjeketitüde über die Anti-Vietnam-Kriegskritik von Harun Farockis
White Christmas bis hin zu dem brisanten, aber selten gesehenen
Berlin – 2. Juni 67 von Thomas Giefer und Hans-Rüdiger Minow, der die Massenproteste an diesem Datum gegen den Besuch von Mohammad Reza Shah Pahlavi Shahansha in West-Berlin einfängt, die in den tödlichen Schüssen auf den Studenten Benno Ohnesorg kulminierten, die die Epoche prägen sollten.
Subjektitüde
Helke Sander, 1966, Westdeutschland, Deutsch, 4 Min.
Assistant Director of Photography: Skip Norman
Silvo
Helke Sander, 1967, Westdeutschland, Deutsch, 11 Min.
Assistant Director of Photography: Skip Norman
White Christmas
Harun Farocki, 1968, Westdeutschland, Deutsch, 3 Min.
Director of Photography: Skip Norman
Their Newspapers [Ihre Zeitungen]
Harun Farocki, 1968, Westdeutschland, Deutsch, 17 Min.
Director of Photography: Skip Norman
Berlin - 2. Juni 67
Thomas Giefer & Hans-Rüdiger Minow, 1967, Westdeutschland, Deutsch, 45 Min.
Director of Photography: Skip Norman
GESAMTLAUFZEIT: 80 min
Mit einer Einführung von Alexandra Symons-Sutcliffe.
Bitte beachten Sie, dass das Programm drastische Kriegsaufnahmen, Polizeigewalt und Diskussionen über häusliche Gewalt beinhaltet.
Alle Filme mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Kinemathek
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Programm 4 – Die Amerikanischen Jahre 1 (16:30 – 17:30)
Mitte der 1980er Jahre arbeitete die New Yorker Filmemacherin Mirra Bank mit der legendären amerikanischen Dichterin und Musikerin Nikki Giovanni an dem experimentellen (Auto-)Porträt
Spirit to Spirit zusammen. Aufbauend auf Aufnahmen von Giovanni allein auf einer Tonbühne, dirigiert sie die von Skip Norman geführte Kamera, während sie über Momente aus ihrer Kindheit, ihre Erfahrungen mit der Bürgerrechtsbewegung, des Vietnamkriegs sowie u.a. über ihre Gedanken zur Kunst der Poesie spricht. Damit verwoben sind – neben präzise eingesetztem Archivmaterial – Rezitationen ihrer gefeiertsten Kompositionen, darunter „Nikki-Rosa“ und „Cotton Candy on a Rainy Day“. Sie vermitteln ihre außerordentliche Sprachkunst sowie ihre formelle Vielseitigkeit, ihren mühelosen Wechsel zwischen Scheu, Wut und Trauer, bisweilen innerhalb ein und desselben Werks. Ihr handwerkliches Können spiegelt sich in Normans subtilem Umgang mit Licht und Farbe wider, der Giovannis einzigartigen Witz und Charisma auf das Niveau einer Leinwandikone erhebt.
Spirit to Spirit: Nikki Giovanni
Mirra Bank, 1986, USA, Englisch, 29 Min.
Kamera: Skip Norman, Produzent*innen: Mirra Bank & Perrin Ireland
Gesamtlaufzeit: 29 Min.
Im Anschluss folgt ein Gespräch mit Mirra Bank.
Präsentation der 4K-Restaurierung mit besonderm Dank an Mirra Bank, Academy Film Archives, und The Women's Film Preservation Fund, mit Unterstützung der Leon Levy Foundation.
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