Filmvorführung Angela Schanelec – Ich war zuhause, aber…..

Angela Schanelec: Ich war zuhause, aber… © Deutsche Kinemathek Museum für Film und Fernsehen

Mi, 29.01.2020

19:00 Uhr

Goethe-Institut London

Goethe-Kino

Nachdem wir im September 2018 die Retrospektive "Always Somewhere Else - The Cinema of Angela Schanelec in Dialogue" kuratiert von Patrick Holzapfel präsentiert haben, freue wir uns nun, den neuesten Film der Regisseurin als Londoner Premiere zeigen zu können. Bei der Berlinale 2019 wurde Angela Schanelec für ihn mit dem Silbernen Bären für die Beste Regie ausgezeichnet.
 

Der 13-jährige Phillip taucht nach einer Woche unerklärter Abwesenheit unvermittelt in seiner Schule wieder auf. Seine Mutter Astrid stürzt los, um ihn zu begrüßen. Sie ist so überwältigt von Gefühlen, dass es ihr die Sprache verschlägt. Auch Phillip spricht nicht, erklärt  mit keinem Wort, was passiert ist. Doch ihr Familienleben, zu dem auch Philipps kleine Schwester Clara gehört, kehrt zur Routine zurück. So scheint es zumindest. Phillip probt Hamlet in der Schule, Astrid kauft ein Fahrrad, setzt ihre Arbeit im Berliner Kulturbetrieb fort. Aber etwas ist falsch. Der Tod von Astrids Ehemann, des Vaters der Kinder, zwei Jahre zuvor könnte ein Grund sein sowie die wachsende Unabhängigkeit Phillips. Astrid fällt es schwer mit all dem fertig zu werden; sie beginnt ihr Leben in Frage zu stellen.
 
Die deutsche Filmkritikerin Katja Nicodemos hat Schanelecs Filme als “Kino der lichten Klarheit” beschrieben, eine Eigenschaft, die auch Ich war zuhause, aber … auszeichnet. Wir spüren die emotionale Spannung, Verlust und Verwirrung, aber all dies wird  ruhig, auf sehr konkreter Weise und mit einem starken Vertrauen, in die Dinge vor unseren Augen vermittelt. Ein rätselhafter Prolog scheint eine tiefere symbolische Ebene zu suggerieren, aber Schanelec sagte in einem Interview, er zeige nur etwas, das sie gerne so sehen wollte. Sie wirft Fragen über den Wert der Sprache für unsere Kommunkation und über die Authentizität von Schauspiel auf.  Aber sie last uns die materielle Präsenz der Welt auf eine Art und Weise sehen und hören, wie wir sie zuvor nicht erfahren haben.
Tickets über Eventbrite buchen Deutschland, Serbien 2019, Farbe, DCP, 105 Min. Mit englischen Untertiteln.
Drehbuch und Regie: Angela Schanlec. Mit Maren Eggert, Jakob Lassalle, Clara Moeller, Franz Rogowski, Lilith Stangenberg, Alan Williams, Jirka Zett, Dane Komljen


 

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