Am 12. Mai wäre Joseph Beuys hundert Jahre alt geworden. Wir nehmen dieses Datum zum Anlass, auf Leben und Werk des Künstlers zurückzublicken, der sowohl unsere Definition von Kunst als auch ihre Beziehung zum Leben, zu Politik und Umwelt grundlegend in Frage gestellt hat. Wir freuen uns, ein Gespräch zwischen dem britischen Künstler und Schriftsteller David Beech und Catherine Nichols, einer der künstlerischen Leiterinnen von beuys 2021 präsentieren zu können. Der Künstler und die Kuratorin werden ihre unterschiedlichen Sichtweisen einbringen, um Beuys‘ komplexes und kontroverses Werk und dessen Einfluss auf Kunst und Gesellschaft bis ins Jahr 2021 hinein kritisch zu beleuchten.
Dave Beech ist Künstler und Autor und war Mitglied des Freee Art Collective. Seine Kunstwerke bestehen aus Montagefolgen mit Texten, die die Geschichte des Dokumentarfilms und der Fotografie kritisch reflektieren. Seine Arbeiten wurden auf den Biennalen von Istanbul und Liverpool ausgestellt. Beech erforscht die prägenden sozialen Bedingungen für die künstlerische Praxis und deren Beziehungen zu breiteren sozialen und politischen Kräften. Zu seinen Büchern gehören The Philistine Controversy (mit John Roberts, 2002), Art and Value: Art’s Economic Exceptionalism in Classical, Neoclassical and Marxist Economics (2015) sowie zuletzt Art and Labour: On the Hostility to Handicraft, Aesthetic Labour and the Politics of Work in Art (2020). Er ist Reader in Art and Marxism an der University of the Arts, London.
Catherine Nichols ist Kunst- und Literaturwissenschaftlerin, Kuratorin und Schriftstellerin und lebt in Berlin. Sie hat eine Vielzahl von Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und Kulturgeschichte zu Themen kuratiert, die von der Reformation bis zu den Leidenschaften, von der Sonne bis zur Sexualität reichen. In Zusammenarbeit mit Eugen Blume hat sie mehrere Ausstellungen kuratiert, die sich mit der Arbeit von Joseph Beuys befassen, darunter die Retrospektive
Beuys: Wir sind die Revolution (Hamburger Bahnhof, Berlin 2008),
Das Ende des 20. Jahrhunderts: Es kommt noch besser (Hamburger Bahnhof, Berlin 2013) und die experimentelle Ausstellung
Das Kapital. Schuld – Territorium – Utopie (Hamburger Bahnhof, Berlin 2018). Sie hat zahlreiche Publikationen zur zeitgenössischen Kunst herausgegeben, u.a.
Black Mountain. Ein interdisziplinäres Experiment 1933–1957 (2015) und
Shine on Me. Wir und die Sonne (2018). Derzeit ist sie künstlerische Leiterin von
beuys 2021 und bereitet zusammen mit Eugen Blume und Isabelle Malz die Ausstellung
„Jeder Mensch ist ein Künstler“ Kosmopolitische Übungen mit Joseph Beuys vor. (K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 27.5.-15.8.2021)
beuys 2021. 100 jahre joseph beuys ist ein Programm mit Ausstellungen und Veranstaltungen in den unterschiedlichsten Formaten, die in rund 20 Museen und Kulturinstitutionen in Nordrhein-Westfalen über das Jahr stattfinden werden. Unter der künstlerischen Leitung der Kurator*innen und Beuys-Expert*innen Eugen Blume und Catherine Nichols sucht dieses gemeinsame Programm um eine kritische Neubewertung des im Rheinland geborenen Künstlers.
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Vom Mittwoch, den 12. bis Samstag, den 15. Mai streamen wir den Dokumentarfilm Beuys von Andres Veiel (2017). Für weitere Informationen und die Buchung eines kostenlosen Tickets klicken Sie bitte
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