Krasnojarsk | Lesungen Alex Capus liest aus der Erzählsammlung „13 wahre Geschichten“

Alex Capus © Marco Grob

So, 03.11.2019

16:00 Uhr – 17:00 Uhr

Internationales Ausstellungs- und Geschäftszentrum „Sibirien“

Der Schweizer Schriftsteller Alex Capus präsentiert auf der Buchmesse seine neuen Werke, die kürzlich auf Russisch herausgegeben wurden. Am 2. November wird der Autor aus den Romanen Königskinder und Das Leben ist gut lesen, und am 3. November wird sein Buch 13 wahre Geschichten im Fokus stehen.
 
Alex Capus tut, was er am besten kann: Geschichten erzählen. Dieses Mal sind es historische Miniaturen, also wahre Geschichten, die er der Vergessenheit entrissen hat:. Die wahre Geschichte des Gärtnergehilfen Ernest Perron etwa, der sich den Schah von Persien zum besten Freund machte und wie er im Schatten des Pfauenthrons zu Macht und Ansehen kam. Oder jene des tapferen Schweizer Soldaten Max Waibel, der ganz allein den Zweiten Weltkrieg um mehrere Monate verkürzte. Oder jene des katholischen Lebemanns Geo Chavez, der als erster Mensch im Flugzeug die Alpen überflog und vor Schreck über diesen Frevel starb. Oder jene des Uhrmachersohns Louis Chevrolet, der die erfolgreichste Automarke aller Zeiten gründete, zuletzt aber verarmt als angestellter Chevrolet-Mechaniker endete. Oder jene der gottesfürchtigen Bauersfrau Veronika Gut, die nach dem Franzoseneinfall 1798 zur Waffenschmugglerin und Gotteskriegerin wurde.
 
Die Lesung am 3. November beginnt um 16 Uhr auf der Bühne 2. Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache mit Übersetzung statt und wird von dem Übersetzer Swjatoslaw Gorodetskij moderiert. Der Eintritt ist frei.
 
Alex Capus wurde in der Normandie als Sohn eines Franzosen und einer Schweizerin geboren. 1966 zog er mit seiner Mutter nach Olten in der Schweiz, wo er heute lebt. Er studierte Geschichte, Philosophie und Ethnologie an der Universität Basel. Nach seinem Studium war er als Journalist und Redakteur tätig. Seit 1994 veröffentlicht er regelmäßig Romane, Kurzgeschichten und Reportagen. Er verarbeitet in seinen Werken oft reale Geschichte mit Fiktion und wurde bereits mit zahlreichen literarischen Preisen ausgezeichnet.

Alex Capus liebt es, Menschen aufzustöbern, die nicht unbedingt im Zentrum der großen Weltgeschichte agierten, aber in deren Randbereichen eine nicht ganz unbedeutsame Rolle spielten oder einfach nur „dabei waren“. Ihre Zeitzeug*innenschaft macht sie interessant – wie auch ihre Vita und ihr Charakter. Fleißig trägt der Autor die bisweilen kärglichen Informationen über ihre Lebensläufe zusammen, und dann rekonstruiert er ihre Biografien.
 
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der freien Bildungs- und Kultureinrichtung Philosophicum Basel und mit Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia

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