Wladiwostok | Literarisches Treffen Literarisches Treffen mit Eugen Ruge

Eugen Ruge © Privatarchiv

Do, 20.05.2021

18:00 Uhr

Pavillon des Festivals für deutsche Kultur und Sprache

Wie Wladiwostok mehrere Kulturen absorbiert hat und absorbiert, so ist auch der Schriftsteller Eugen Ruge ein „Erbe“ sowohl russischer als auch deutscher Traditionen. Der berühmte Autor wurde im Jahre 1954 in Soswa im Gebiet Swerdlowsk geboren und lebt heute in Berlin. Aus seiner Feder stammt etwa ein Dutzend Bücher und jedes wurde zu einem kulturellen Ereignis.
 
Den literarischen Abend über den neuen Roman von Eugen Ruge „Metropol“, der kürzlich in russischer Sprache im Verlag Logos veröffentlicht wurde, leitet die Journalistin Daria Kochkina aus Wladiwostok.
 
Im Rahmen der Veranstaltung sind Onlinegespräche mit dem Schriftsteller Eugen Ruge (Berlin) und der Übersetzerin Elena Stern (Nowosibirsk) geplant. Einige Passagen aus dem Roman werden in der Originalsprache des Autors sowie in der Übertragung ins Russische zu hören sein.
 
Das Buch „Metropol“ stand unmittelbar nach der Veröffentlichung im Oktober 2019 auf der Bestsellerliste des Magazins Spiegel. Es handelt sich um eine Art Fortsetzung der eigenen Familiengeschichte von Ruge, die er in dem Buch „Tage des abnehmenden Lichts“ zu erzählen begonnen hatte. Im Zentrum stehen reale Ereignisse – was die Familie Ruge im Moskau der 1930er-Jahre erlebt hat: Ruges Vater, sein Onkel und seine Großmutter – die „rote Charlotte“, wie der Autor sie nennt. Mehr als ein Jahr verbrachte Charlotte im Hotel Metropol und wartete auf die Entscheidung ihres Schicksals: Verhaftung, Tod oder eine neue Aufgabe von einer Partei, deren Ideale sie ihr ganzes Leben lang unterstützt hatte.
 
2015 gelang es Ruge, die Parteiakte seiner Großmutter einzusehen und Antworten auf viele Fragen zu finden. Zur Inspiration ließ sich der Schriftsteller selbst im Hotel Metropol neben dem Zimmer nieder, in dem Charlotte so viel Zeit damit verbracht hatte herauszufinden, was auf sie zukommen würde.

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