Im Rahmen der Ausstellung bauhaus imaginista
Kader Attias Film beschäftigt sich mit dem aufgeladenen Thema der kulturellen Aneignung in der Zeit des Kolonialismus. Er beleuchtet zwei Aspekte dieser Debatten: erstens die Appropriierung und Reappropriierung, die fortwährend zwischen Kulturen stattfinden, und zweitens die Komplexität, die mit den Forderungen nach Restitution verbunden ist. The Post-Colonial Body Part 1: The Objects setzt sich kritisch mit Geschichten auseinander, in denen Vertreter der Kolonialmächte oder Missionare Objekte aus nichtwestlichen Gesellschaften entwendeten und sie in westliche Länder brachten. Dort wurden sie in private und öffentliche Sammlungen integriert und oft aus einer rein westlich wissenschaftlichen Perspektive präsentiert. Darüber hinaus untersucht der Film die spätere Reaktion der ehemals kolonisierten Kulturen sowie deren Forderungen nach Rückgabe dieser Werke.
Kader Attia ist ein Künstler, der in Algerien und in den Vorstädten von Paris aufwuchs.
In seiner Arbeit verfolgt er einen poetischen und symbolischen Ansatz, um die weitreichenden Auswirkungen der westlichen modernen kulturellen Hegemonie und des Kolonialismus auf nichtwestliche Kulturen zu untersuchen und sich mit der Identitätspolitik von der Tradition bis zur Moderne im Lichte unserer globalisierten Welt auseinanderzusetzen. 2016 gründete Attia in Paris La Colonie, einen Raum für Diskussion und Ideen, der sich insbesondere mit der Dekolonisierung nicht nur von Völkern, sondern auch von Wissen, Haltungen und Praktiken beschäftigt. Attia wurde von den Kuratoren beauftragt, ein Werk für das Kapitel „Learning From“ von bauhaus imaginista herzustellen, das Projekt untersucht die komplexen (Fehl-)Interpretationen und Übersetzungen vormodernen Handwerks.
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