Tomsk | Filmvorführung Das Filmfestival der EU-Länder

GUNDERMANN ©Pandora

Mi, 04.12.2019

Kino Fackel

Vom 22. November bis zum 4. Dezember 2019 empfängt das Tomsker Gebiet bereits zum dritten Mal das Filmfestival der EU-Länder. Für fast zwei Wochen sind bei freiem Eintritt die neuesten Filmproduktionen aus Europa auf der großen Leinwand zu sehen. Bei der Finissage am 4. Dezember zeigt das Goethe-Institut Nowosibirsk mit freundlicher Unterstützung des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland den Film Gundermann des bekannten deutschen Regisseurs Andreas Dresen. Die Tomsker DAAD-Lektorin Kathrin Kazimirek stellt den Film vor und moderiert die anschließende Gesprächsrunde.
 
GUNDERMANN
Drama, Biografie, Musikfilm; Deutschland 2018, 128 Minuten, Altersempfehlung: ab 16 Jahre
Regie: Andreas Dresen
Besetzung: Alexander Scheer, Bjarne Mädel, Kathrin Angerer, Milan Peschel, Peter Schneider, Axel Prahl
 
Gundermann ist ein Baggerfahrer, der Gedichte schreibt. Er ist ein Poet, ein Clown und ein Idealist. Ein Träumer und ein Kämpfer. Ein stürmischer Liebhaber und ein gestochener Stachel. Indem er sich vollständig der Baggerarbeit bei der Kohlenförderung in der DDR widmet, schreibt er stimmungsvoll seine Gedichte und Lieder. Sein Leben ist aber voll von Widersprüchen, so widersprüchlich wie die Bewunderung für die Schönheit der Natur vor dem Hintergrund des technischen Eingriffs der Industrie. Als überzeugter Kommunist streitet Grundermann mit der Partei und überschreitet die Grenzen des Erlaubten. Um gastieren zu können, beginnt er für die Stasi zu arbeiten und versteht nicht sofort, wie er damit anderen Menschen schadet. Als er endlich das Glück mit seiner Geliebten findet, kann sie nicht akzeptieren, dass die Musik und die Arbeit für ihn immer an erster Stelle stehen. Gundermann ist ein Film über die Liebe und die Musik, über das Drama eines Menschen und die Suche nach Vergebung. Erzählt wird die Geschichte der Verfolgung und des Werdegangs von Gerhard „Gundi“ Gundermann, einem der prägendsten Liedermacher Ostdeutschlands, der durch seine geistreiche und oft traurige Lyrik zu sozialen Themen bekannt ist. Mit großer Zärtlichkeit, feinem Gespür und Humor wirft Regisseur Andreas Dresen einen Blick auf die Seiten des Lebens in seiner Heimat – eines Landes, das nicht mehr existiert.
 
Der Film erhielt den Gilde-Filmpreis 2018 für den Besten Film (national), den Darstellerpreis des Günter-Rohrbach-Preises 2018, den Bayerischen Filmpreis 2018 für den besten Hauptdarsteller. Er war in zehn Kategorien für den Deutschen Filmpreis 2018 nominiert: in den Kategorien Bester Spielfilm, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Bester Hauptdarsteller, Beste weibliche Nebenrolle, Beste Kamera/Bildgestaltung, Bester Schnitt, Bestes Szenenbild, Bestes Kostümbild und Bestes Maskenbild. Außerdem nahm Gundermann an mehreren internationalen Filmwettbewerben teil.

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