25 Jahre
Goethe-Institut St. Petersburg

25 Jahre GI © Goethe-Institut

25 Jahre Goethe-Institut in St. Petersburg – das ist ein Vierteljahrhundert deutsch-russischer Kulturaustausch.

1993 traf der erste Leiter des Goethe-Institut an der Newa, Karl-Heinz Thalmann, in der „nördlichen Hauptstadt“ ein. Seine Adresse war: Fontanka 46, Majakowski-Bibliothek. Zwei Jahre zuvor hatte das Goethe-Institut in Moskau seine Arbeit aufgenommen. Damals war der Fall der Berliner Mauer gerade einmal vier Jahre her. Mit dem europäischen Wendejahr 1989 war der „Kalte Krieg“ zu Ende, und eine Zeit der neuen Möglichkeiten hatte begonnen.

Zwischen 1989 und 1993 gibt es, für uns, einen direkten Zusammenhang: Weil die Zeit der Konfrontation zu Ende war und eine Zeit der Kooperation beginnen konnte, deswegen konnte es auch endlich ein deutsches Kulturinstitut an der Newa geben.

In unseren Archiven finden sich Zeugnisse lebendiger Jahre: In der „Kapella“ werden Verse von Paul Celan und Aleksandr Blok deklamiert, das „Ensemble modern“ bringt die Musik von Kurtág und Lachenmann in die Stadt, es gibt „Vorträge mit Diskussion“ zum Beispiel zu „Aspekten  experimenteller Poesie in der Nachkriegszeit mit Beispielen aus verschiedenen europäischen Ländern (mit Dias und Tonband)“, bald beginnen umfassende Kinoprogramme mit den Filmen von Herzog, Schlöndorff, Wenders, Fassbinder, erstmals findet ein europäisches Tanztheater-Festival statt, Günter Grass versammelt Schriftsteller aus Ost und West zu Seminar und fährt, nicht ohne seine Pfeife, auf dem offenen Boot über die Moika.

Im Goethe-Institut haben Sprachkurse, Sprachprüfungen, Programme der Bildungskooperation und Kultur sowie eine Bibliothek ihr Zuhause.

Viele Tausende haben in all den Jahren bei uns die deutsche Sprache gelernt oder weiter entwickelt. Glücklicherweise ist es heute viel leichter geworden, nach Deutschland zu reisen oder, via Internet, mit anderen Ländern zu kommunizieren. Was sich nicht geändert hat ist: Wer fremde Sprachen spricht, der versteht besser.

2018 stand das „15. Festival des deutschen Films“ in St. Petersburg im Zeichen unserer „25 Jahre“, und das Weihnachtskonzert von „Concerto Köln“ im Großen Saal der Philharmonie war auch ebenfalls dem Jubiläum gewidmet. Was seinerzeit, nämlich am 30.9.1994, in einer St. Petersburger Zeitung stand über die Zukunft des Goethe-Institut in der Stadt, gilt genauso heute: „Die Perspektive ist: eine Vielzahl gemeinsamer Projekte.“