Die Staatliche Galerie auf der Soljanka und die Universität „Synergie“ präsentieren mit Unterstützung des Goethe-Instituts Moskau die Ausstellung „Kamtschatka“.
Romantische Reisen erscheinen wie ein Relikt der Vergangenheit, denn die Welt ist gut erforscht. Doch auf seiner Reise nach Kamtschatka hat der russische Fotograf Wladimir Medwedew viel Unentdecktes aufgenommen: Fotos von Vulkanen, Lava-Flüssen, Wasserfällen und Seen, schwarze Asche, mit Moos bedeckte Krater, tote Wälder – die Landschaften scheinen vollkommen zeit- und raumlos.
Während sich Wladimir Medwedew für weite, verlassene Orte interessiert, stehen für die deutsche Künstlerin und Filmemacherin Ulrike Ottinger die Bewohner Kamtschatkas im Vordergrund: Sie zerlegen Walfleisch, jagen Hirsche, tanzen rituelle Tänze. Die Künstlerin folgte auf ihrer Reise den Wegen von Adelbert von Chamisso, Alexander von Humboldt und Johann Reingold Forster und kehrte mit Hunderten Kilometern an Filmstreifen zurück. Daraus entstand der 12-Stunden-Film „Chamissos Schatten“ (2016). Seine Uraufführung hatte er bei der Berlinale 2016. Die Premiere in Russland fand im Rahmen des 38. Internationalen Moskauer Filmfestivals statt, bei dem das Goethe-Institut eine Retrospektive von Ulrike Ottinger zeigte.
Ottingers Werke sind filmische Erkundungen: Bildmächtig, voller Neugierde zeigen sie das Fremde im Vertrauten und ermöglichen Begegnungen mit dem noch Unbekannten, erschließen neues Terrain, bringen verschiedene Wirklichkeiten zusammen und verschränken Fiktion und Dokumentation, Erfundenes und Gefundenes.
Der Film „Chamissos Schatten“ ist nun ein Teil der Ausstellung „Kamtschatka“.
| Termin |
VORFÜHRUNGEN vom 7. BIS 26. März |
Di / Mi / Do
19:00–22:00 |
Teil 3 «Kamtschatka und Bering Insel», 2 Stunden 50 |
Fr
12:00–00:00 |
Teil 1 «Alaska und Aleuten»
Teil 2 «Tschuktschenhalbinsel und Wrangel Insel»
Teil 3 « Kamtschatka und Bering Insel», 12 Stunden |
Sa / So
13:00–16:00
16:00–19:00 |
Teil 3 «Kamtschatka und Bering Insel», 2 Stunden 50 |
Wladimit Medwedew, Fotograf, der Sieger von BBC Wildlife Photographer of the Year – Eric Hosking Portfolio Award (2013), gewann sieben Mal im internationalen Wettbewerb „Goldene Schildkröte“ (2006-2012), sein Fotobuch „Die Welt der wilden Natur. Die wundersame Mongolei“ gewann 2011 den Preise ASKI „Das Buch des Jahres“ und Diplom UNESCO „Für den Beitrag zum Kulturdialog“ (2011). Teilnehmer der ersten Ausstellung im Weltall mit Unterstützung der Russischen Geografischen Gesellschaft.
Ulrike Ottinger, deutsche Künstlerin und Filmemacherin, eine der ungewöhnlichsten und visuell ausdrucksreichsten Regisseurin in Deutschland. Ihre Arbeiten gewannen zahlreiche Preise, darunter Publikumspreis des Festivals in Montreal, Filmband in Gold für Johanna d‘Arc of Mongolia (1989), Preis der deutschen Filmkritik für China – die Künste – der Alltag und Prater (1986, 2008). Die Künstlerin nahm an der Biennale für zeitgenössische Kunst in Venedig und Berlin, an der Ausstellung documenta teil. 2011 bekam sie den Hannah-Höch-Preis.
Zurück
