Dauernde performative Aktion im Rahmen des Programms "Vom Möglichkeitssinn" im Festival "Punkt der Erreichbarkeit"
100 Jahre russische Revolution – ein Ereignis nicht nur auf historischer Ebene, sondern auch auf künstlerischer und avantgardistischer Ebene, eine Entwicklung mit der St. Petersburg aufs Engste verbunden ist. Die Performance der bekannten rumänischen Künstlerin Alexandra Pirici beschäftigt sich mit diesem besonderen Erbe der Stadt – sowohl im politisch-historischen Kontext als auch im künstlerisch-historischen Kontext. Diese beiden Kontexte voneinander abzugrenzen kann zuweilen gelingen, zuweilen aber auch sehr schwer fallen.
Die Performance, die im Saal des Russischen Museums stattfindet, ruft verschiedene kulturelle sowie politische Bilder und Ereignisse ins Gedächtnis. Die Übertragung der Hinrichtung des rumänischen Diktators Nicolae Ceausescu verschmilzt mit Joseph Beuys unvergesslicher Werbeanzeige für Whisky, die ihm sein "7000 Oaks" - Projekt für die Documenta finanzierte. Melania Trumps und Michele Obamas im Wortlaut überraschend übereinstimmende Reden werden Anna Akhmatovas Versen "A land not mine" gegenübergestellt.
"Delicate Instruments of Engagement" ist eine lebende Ausstellung, eine subjektive Auswahl u.a. an Bildern, Situationen, Reden, Memen und Legenden der Popkultur mit Hilfe derer eine vergleichende Geschichte der Kunst und Politik. Durch die fünf Performer wird ein flüchtiger virtueller Ausstellungsraum in den Räumlichkeiten des Russischen Museums geschafft.
Von Alexandra Pirici
Mit Paul Dunca, Paula Gherghe, Farid Fairuz, Maria Mora, Cristian Nanculescu
© Foto: Goethe-Institut
Die Performance ist Teil des vom Festival "Punkt der Erreichbarkeit" und vom Goethe-Institut St. Petersburg gemeinsam organisierten Programms "Vom Möglichkeitssinn. Zum 100. Jahrestag der Revolution". Kurator des Programms ist Florian Malzacher (Deutschland). Das Sommerfestival der Künste "Punkt der Erreichbarkeit" findet vom 20. Juli bis einschließlich 6. August 2017 in St. Petersburg statt. Auf dem Festival werden Theater- sowie interdisziplinäre Projekte kontextbezogen und in jeweils angemessenem Raum aufgeführt.
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