Zum 20. Jubiläum Kulturzentrums DOM
Wir wissen nicht, warum, doch wann immer das bekannte Trio The Necks im Moskauer Kulturzentrum „Dom“ auftritt, ist es ein Jubiläumsjahr: ihr letztes Konzert hier fand im Mai 2009 statt, als das „Dom“ sein zehnjähriges Bestehen feierte, ihr nun anstehender Besuch bildet den Höhepunkt einer Konzertreihe zum 20. Geburtstag der Bühne – längst eine Art Mekka für Musik fernab vom Mainstream. Und auch The Necks selbst hatten vorletztes Jahr ein Jubiläum – ihr dreißigstes.
Das Trio, bestehend aus dem Australier Chris Abrahams am Piano, Lloyd Swanton – ebenfalls Australier – am Bass und dem seit vielen Jahren in Berlin lebenden Tony Buck an den Percussions, besitzt seit Langem unzweifelhaft Kultstatus. Die Chemie zwischen ihnen ist unglaublich intensiv, die Substanz ihrer Musik lässt sich mit den üblichen klaren Begriffen nicht beschreiben. Ihre Stücke sind lang, manchmal bis zu einer Stunde, jedoch immer vollständig improvisiert, oft untermauert durch tiefen Groove; sie eröffnen sich dem Rezipienten langsam und lassen ihn dann nicht mehr los.
Die täuschende Schlichtheit der Musik von The Necks zieht jedes Mal aufs Neue in ihren Bann. Nicht eindeutig Avantgarde, nicht hundertprozentig Minimal Music, nicht wirklich Ambient, nicht ganz Jazz – The Necks passen in kein Schema, ihre Musik ist vermutlich einmalig. Man könnte sie Post-Minimal Music nennen, Post-Jazz oder auch Post-Trance, und doch wäre jeder Versuch einer Definition zum Scheitern verurteilt. Die Musiker errichten eine mit nichts vergleichbare, neue musikalische Konkretizität, erschaffen ein Universum, in das die Zuhörer unweigerlich hineingeraten und in dem sie noch lange verweilen – auch nach Ende des Konzerts oder des Albums, das sie gehört haben.
Es spielen:
Chris Abrahams: Piano
Lloyd Swanton: Bass
Tony Buck: Percussion
Mit Unterstützung des Goethe-Instituts
Zurück
