Konzert Genauhingehört…

HAN 02.04.2022 Genauhingehört © Goethe-Institut Hanoi

Sa, 02.04.2022

19:30 Uhr

Goethe-Institut Hanoi

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Improvisierte Musik bedeutet nicht musik beliebig spielen.

Improvisation erfordert das Zusammenhalten von Kontrastaspekten. Man muss sich in jedem Augenblick die verschiedenen Klangschichten anhören, die von anderen Musikern gespielt werden. Zugleich muss man höchst aufmerksam dabei sein und das Instrument beherrschen, um schnell auf Klänge zu reagieren. Subtile Aufmerksamkeit wird verlangt, um zu entscheiden, ob man mitgeht oder schweigt. Man kann ähnliche Klänge spielen, um den/die Kollegen zu unterstützen, aber irgendwann muss man sich auch dagegen wehren. Improvisierte Musik ist also eine Verschmelzung von Erfahrung und Können, von Stille und Sensibilität.

Heutzutage sind viele Komponist*innen auch Interpret*innen und umgekehrt. Ihre improvisierten Stücke zeigen ihre musikalische Persönlichkeit, denn die Zeit erlaubt es ihnen nicht, ihre Musik wie in einem Studio zu bearbeiten. Improvisationen sind Echtzeit-Kreationen, bei denen Kompositionen mit anderen Spielern oder mit ihrem inneren Selbst in dem Moment interagieren, in dem sie spielen. Improvisierte Musik ist eine aufregende Reise, bei der weder Künstler noch das Publikum ahnen, was als nächstes passiert.

Biografien

Joachim Heintz (*1961)
Joachim Heintz © Joachim Heintz studierte Komposition an der Hochschule für Künste Bremen. Viele seiner Kompositionen verbinden Instrumente und Elektronik. Seit 2004 leitet er das elektronische Studio im Institut für neue Musik Incontri der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, wo er die Komposition im Fach Elektronische Musik lehrt.

Seit 2015 ist er an der Entwicklung von ALMA beteiligt, einer Software zur Improvisation. Zwei CD's (mit Günter Christmann und Shaghayegh Bagheri) sind aus dieser Arbeit hervorgegangen. Er ist Vorsitzender der Hannoverschen Gesellschaft für Neue Musik und veranstaltet er alle zwei Jahre TRAIECT (Traditional Asian Instruments and Electronics), bei dem neue Musik für traditionelle asiatische Instrumente und Elektronik von Ländern verschiedener Herkunft geschrieben wird (2017 Korea, 2018 Iran, 2020 Taiwan). Dertzeit bereitet er  TRAIECT für vietnamesische Instrumente vor.

Ha Thuy Hang (*1989)
Ha Thuy Hang © Ha Thuy Hang ist Multimediakomponistin Improvisationsmusikerin aus Hanoi. Sie beschäftigt sich intensiv mit traditioneller vietnamesischer Musik und Kunst, in denen sie ihre kulturelle Harmonie gefunden hat. Zugleich ist sie auf der Suche nach dem Modernen in der traditionellen Musik, und integriert das in ihre musikalische Praxis. Sie improvisiert mit und auf den traditionellen vietnamesischen Instrumenten und fügt sie in elektronische Musik ein. Ha gründete "The Future of Tradition", ein Projekt, das sich an junge Menschen richtet, die sich für den Erhalt und die Entwicklung traditioneller Kultur und Kunst interessieren.


Thuy Linh Nguyen Thi (*1993)
Nguyen Thi Thuy Linh © Le Duy Anh studierte traditionelle Musik (Monochord und Zither) an der Vietnam National Academy of Music. Sie hat einen Bachelor für Kunst, Literatur und Kulturpolitik von der Hanoi University of Culture. Sie nahm an einem Kurs über Improvisation, experimentelle Musik am DomDom Music and Exprimental Art Center teil. Linh hat sich auf traditioneller Instrumente spezialisiert, um die Folklore zu bewahren und zu pflegen. Sie verbindet die traditionelle Musik mit zeitgenössischer durch improvisierte Kompositionen.

Sie verfügt über umfangreiche Erfahrung als Interpretin die traditioneller Instrumente. Im März 2018 nahm sie an der Sommerakademie mit Heiner Goebbels „Contemporary Music and Dance - Improvisation“ teil. 2019 komponierte sie mit Baydance Musik zu dem zeitgenössischen Tanzstück „Random Cubic“. Sie spielte auch „ Da nhien“ im Musikkonzert „Nhung chan troi bui do“ – unter der künstlerischen Leitung von Tran Kim Ngoc im Institut Francais. 2020 komponierte sie Musik für das Tanzstück „Divide“ im Rahmen des vom Goethe-Institut organisierten „Kulturlabor“.

Lương Huệ Trinh (*1985)
Luong Hue Trinh © Luong Hue Trinh Multimedia-Komponistin und Improvisationsmusikerin, hat einen Bachelor in Jazz Piano von der Vietnam National Academy of Music. Mit einem DAAD-Stipendium studierte sie Multimedia-Komposition an der Hochschule für Musik & Theater Hamburg. Sie schloss mit einem Master ab.

Trinh erhielt Aufträge für Ausstellungen, Konzerte und Radio und arbeitete mit Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedenen Kunstbereichen in Asien, Europa, Amerika, Australien und Afrika zusammen. „Illusions“ – ihr erstes Album erschien beim Label Pan y Rosas, Chicago. Es war auf der Liste „Best of 2016“ von Avant Music News, San Francisco, USA. Sie wurde 2019 von Hanoi Grapevine’s Finest zur besten Künstlerin gewählt. Zur Zeit lebt sie  Accra, Ghana.

Ngô Trà My (*1972)
  Ngô Trà My © Ngô Trà My ist Dozentin für Đàn Bầu an der Nationalen Musikakademie Vietnam und eine der bekanntesten Đàn Bầu-Solistinnen in Vietnam. Mit ihrem Instrument ist sie auf verschiedene Weisen unterwegs. Sie unterrichtet, gibt Konzerte, geht den Verbindungen zur traditionellen Musik nach ebenso wie zur zeitgenössischen und experimentellen Musik. Sie ist Mitglied des Asia Traditional Music Orchestra, der Thang Long Traditional Music Band, der New Music Band MMTM und Beraterin des C Asean Consonant Ensemble. Kürzlich trat sie im Konzert Drifting Interval auf und nahm an der Dubai Expo 2022 teil.

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