DaF an der gymnasieskola – Unterrichtsinhalte
In diesen meist sehr lockeren und lustigen Phasen unterhielten wir uns über das vergangene Wochenende (Wiederholung der Zeitform „Perfekt“), Ergebnisse der Göteborger Fußballclubs (IFK und GAIS), berichteten von den Plänen für die Osterferien (Wiederholung der Zeitform „Futur 1“) oder frischten anhand Bilder und Mindmaps den Wortschatz für die Unterrichtsstunde auf.
Weniger Schulbuch, mehr Projektarbeit
Für die Zeit nach Ostern konnte ich mich mit Ideen für die kommenden Unterrichtsinhalte einbringen. Was mir bei den Planungen und den Unterrichtsbesuchen hier auffiel: Die Lehrkräfte orientieren sich zwar am nationalen Lehrplan, haben bei der Umsetzung aber recht großen Freiraum. Im Vergleich zu meinen bisherigen Erfahrungen in Deutschland nutzen die meisten Lehrer*innen diese Gestaltungsfreiheit stärker. Das Schulbuch wird selten verwendet, Frontalphasen sind wenn überhaupt eher kurz — der Unterricht ist oft projekt- und gruppenorientiert.Im Reisebüro
Für die Deutschgruppe 3 (Tysk 3) einigten wir uns für die kommende Zeit auf das Thema „Urlaub in Deutschland“, an dessen Ende ein Dialog im Reisebüro stehen sollte.Dazu informierten sich die Lernenden über eine Internetseite über Städteziele bzw. Urlaubsregionen in Deutschland und suchten sich jeweils ihr favorisiertes Ziel heraus. Anschließend gestalteten sie Plakate mit Bildern und Infos zum jeweiligen Urlaubsort (Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte, Kosten, Anreise) und schrieben mit Hilfe eines Beispielsdialogs ein Gespräch im Reisebüro.
„Ich empfehle Ihnen einen Urlaub im Harz“
Nachdem die Dialoge geschrieben und eingeübt waren, kam der lustige Teil. Das kleine Klassenzimmer wurde zum Reisebüro umfunktioniert. Petra und ich spielten die Kundschaft und die Schüler*innen versuchten uns von ihren Urlaubsorten zu überzeugen.
Im Reisebüro | © Robert Schwegele
Ein neuer Bundeskanzler und Süßes aus Schweden
In weiteren Unterrichtsstunden nutzten wir die Logonachrichten, um über Neuigkeiten in Deutschland wie den neugewählten Kanzler zu sprechen oder verbrachten die Nachmittagsstunde mit einer ausgiebigen Fika (Kaffe und Kuchen). Für diese hatten ein paar der Schüler*innen zuvor kurze Backvideos auf Deutsch gedreht, in denen sie zeigten, wie man schwedische Backwaren, z.B. die Chokladbollar—Schokoladenbällchen, zubereitet. Diese mussten nun natürlich getestet werden.
Fika & Nachrichten aus Deutschland | © Robert Schwegele
Schwierige starke Verben, auf Verbrecherjagd und ein Roadtrip mit dem Lada
Sprechen: Auch in den zwei Deutschgruppen „Tysk 4“ war einiges geboten. Wir wiederholten den Wortschatz zum Beschreiben von Personen. Beim Dialog „Zeugenbefragung“ wendeten die Schüler*innen ihr Wissen an und versuchten den richtigen Verbrecher ausfindig zu machen.Lesen: Wir lasen einen Auszug aus dem Buch „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf und die Kurzgeschichte „Spaghetti für zwei“, welche von Vorurteilen und Missverständnissen handelt.
Hören und Schreiben: Passend zur Verfilmung vom Buch „Tschick“ hörten wir das Lied „4 x 4“ der Bands Kraftklub und Tokio Hotel, besprachen den Text des Liedes und überlegten zusammen, wohin unser Roadtrip mit einem Lada gehen würde.
Grammatik: Auch ein bisschen Grammatik musste sein. Mit verschiedenen Übungen wiederholten wir die sogenannten „Starken Verben“, die durch ihre uneinheitliche Beugung besonders schwierig zu merken sind. Die Lernenden überlegten, was Nena gerne isst, was Einstein fand oder was Mozart gut gelungen ist.
„Deutscher Ausflug“ nach Göteborg
„Deutscher Ausflug“ nach Göteborg | © Robert Schwegele
Kurz nach der Gründung der Stadt im Jahr 1923 wurde in Göteborg eine deutsche Gemeinde gebildet. Diese bestand aus eingewanderten Protestant*innen aus den Niederlanden, Deutschland und Schottland, die beim Aufbau der Stadt mithalfen. Heute hat die Gemeinde etwa 900 Mitglieder und ist Teil der Schwedischen Kirche. Das Highlight der Führung war die Besteigung des Glockenturms. Dort befindet sich ein Glockenspiel, das aus 42 Glocken besteht und sich auch über eine Art Orgel bedienen lässt. Anschließend ging es bis ganz nach oben, wo wir eine herrliche Aussicht über die Stadt genießen konnten.
Nach der Führung besuchten wir das Restaurant “„Schnitzelplatz“. Bis auf die angebotenen Speisen war hier nicht sehr viel Deutsch. Trotzdem genossen wir Schnitzel, Apfelstrudel und ein alkohlfreies Bier. Zum Abschluss gab es eine Fotoshow, um Erinnerungen an die Berlinexkursion im Frühjahr aufleben zu lassen, bevor sich dann alle in das lange Wochenende aufmachten. Ein wirklich gelungener Ausflug.
Stärkung im „Schnitzelplatz“ | © Robert Schwegele
Für die Verabschiedung der Abschlussklassen in der letzten Unterrichtswoche musste nun noch kräftig geübt werden. Denn alle Deutschgruppen sollten dort zusammen einen musikalischen Beitrag beisteuern. Um welchen Song es geht und wie es klappte, erfahrt ihr in einem der nächsten Beiträge.