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Kenia
„International Inventories Programme“

„Invisible Inventories“, Installation, 2018 | Foto: Shift Collective
„Invisible Inventories“, Installation, 2018 | Foto: Shift Collective

Um über Restitution sprechen zu können, muss auch Klarheit über Bestände bestehen. Das „International Inventories Programme“ hat bereits 18.000 kenianische Kulturgüter inventarisiert, die sich aktuell in Institutionen des „Globalen Nordens“ befinden. Begleitet wird diese Arbeit durch die Diskussionsreihe „Object Movements Dialogues“, die sich am 8. April in Nairobi der Bedeutung einzelner Exponate für die Gemeinschaften in Kenia widmet. Darüber hinaus reflektieren zeitgenössische Arbeiten das Thema in der Ausstellung „Invisible Inventories“, die im September im Nairobi National Museum eröffnet wird und 2021 nach Deutschland kommt.
 
Nairobi
8. April 2020

Das „International Inventories Programme“ setzt sich künstlerisch, wissenschaftlich und kuratorisch mit der Frage auseinander, wie kenianische Kulturgüter, die sich gegenwärtig in Institutionen des „Globalen Nordens“ befinden, in Kenia zugänglich gemacht werden können. Hierzu werden sie in einer umfassenden Online-Datenbank erfasst. Als kontinuierlich aktualisiertes Archiv schafft dieses Inventar die Grundlage für eine faktenbasierte Auseinandersetzung mit Restitutionsfragen. Eine spätere Erweiterung der Datenbank auf andere Länder soll ermöglicht werden. Seit 2019 wurden bereits über 18.000 Objekte in der Datenbank gesammelt. Beteiligt sind daran Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Kurator*innen, etwa der National Museums of Kenia in Nairobi, des Kölner Rautenstrauch-Joest-Museums, des Weltkulturen Museums in Frankfurt am Main sowie der Kollektive The Nest (Kenia) und SHIFT (Deutschland). 

Das kulturelle Erbe unterschiedlicher Gemeinschaften

Um auch die Zivilgesellschaft einzubeziehen, bietet die begleitende Reihe „Object Movements Dialogues“ ein öffentliches Forum für Diskussionen über Fragen des kulturellen Erbes, der Provenienz und Bedeutung von Objekten sowie über Prozesse der Restitution. Am 8. April findet die bereits fünfte Ausgabe der Diskussionsrunde unter dem Titel „Community Voices“ im Nairobi National Museum statt. Während sich der Diskurs um die potentielle Rückführung der Objekte hauptsächlich in der kenianischen Hauptstadt Nairobi verorten lässt, gehören die Objekte selbst zu über 40 unterschiedlichen ethnischen Gruppen, die über das Land verteilt in 47 Landkreisen leben. Daher werden zu diesem „Object Movements Dialogue“ Repräsentant*innen unterschiedlicher Gemeinden eingeladen, um die Bedeutung der Objekte für ihre Gemeinschaften zu diskutieren. 

Vielfältige Narrative der Kolonialgeschichte

Ein zentraler Aspekt des „International Inventories Programme“ ist die Provenienzforschung zu Sammlungen kenianischer Objekte in Museen und anderen Institutionen außerhalb Kenias. Ihr widmen sich sowohl Wissenschaftler*innen als auch Künstler*innen im Ausstellungsprojekt „Invisible Inventories“. Die Ausstellung wird kollektiv erarbeitet, um die facettenreichen Sichtweisen und vielfältigen Narrative der Kolonialgeschichte Europas und Afrikas zu erfassen. Die entstehenden zeitgenössischen Kunstwerke, darunter Videoarbeiten und Installationen, sowie die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung werden im September 2020 im Nairobi National Museum sowie im Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt in Köln (Mai 2021) und im Weltkulturen Museum in Frankfurt am Main (September 2021) präsentiert. 
 
Das „International Inventories Programme“ wird gefördert durch die Exzellenzinitiative des Goethe-Instituts. Das „Invisible Inventories“-Ausstellungsprojekt wird von der Kulturstiftung des Bundes gefördert.

Kontakt

Viola Noll
Stv. Pressesprecherin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
noll@goethe.de
 
Anisha Soff
Projektleitung International Inventories Programme
Goethe-Institut Nairobi
Tel.: +254 20 2224640
Anisha.soff@goethe.de

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