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Japan
Villa Kamogawa

Villa Kamogawa | Foto: @ Villa Kamogawa
Die japanische Künstlerin Mio Okido setzt mit einer Installation aus den Nationalflaggen Nordkoreas, Japans und Südkoreas ein transnationales Zeichen. | Foto: @ Villa Kamogawa

In einer Welt, die immer stärker digital vernetzt ist, werden Orte des analogen Austauschs seltener. Die Villa Kamogawa in Kyoto ist ein solcher Ort: Hier treffen Künstler*innen aus Deutschland, Europa und Ostasien auf ihre Kolleg*innen in Japan, um gemeinsam Projekte zu entwickeln, die lokale Traditionen neu interpretieren, globale Fragen aufgreifen und gemeinsam nach neuen Lösungen suchen.

Kyoto

Viele kommen nach Japan, um die weltberühmten Bauwerke und Gärten, die Landschaft und die Ästhetik der japanischen Kultur zu erleben. Andere wiederum interessieren sich für die besondere Art und Weise, wie die japanische Gesellschaft mit den Herausforderungen der Moderne umgeht. Die Residenz ist ein Labor für Ideen, ein Inkubator, in dem Kunst experimentiert, Brücken baut und  Ansätze entstehen, die weit über die Stadt hinaus wirken.

Die aktuellen Projekte verdeutlichen die Vielfalt und Kraft künstlerischer Begegnungen. Caroline Redl, Schauspielerin und Coach aus Berlin, hat während ihres Arbeitsaufenthalts Studierende der Kyoto-Universität in ihrer Selbstwahrnehmung und ihrem Selbstbewusstsein gestärkt und zusammen mit einem Experten des tibetischen Buddhismus über „Mindfulness“ diskutiert. Das Stück „mo(u)rning“ von Belle Santos und Emi Ogura wurde im Kyoto Art Center uraufgeführt und wird auch in den Berliner Sophiensælen zu sehen sein. Olaf Holzapfel realisierte auf der Insel Ibukijima im Rahmen der Setouchi-Triennale das Projekt „Der wilde Fang“ zusammen mit japanischen Handwerker*innen. Adam Kaplan entwarf das Maskottchen der Villa Kamogawa „Sauersauer“, während Kai Linke gemeinsam mit dem Lackkünstler Sato Holzobjekte gestaltete sowie auf der EXPO Osaka 2025 vorstellte und Shirin Sabahi den Abbau der EXPO filmisch dokumentierte.

Das neue Verfahren

Das neue Auswahlverfahren der Villa Kamogawa bedeutet, dass zehn Expert*innen aus Deutschland und Japan jährlich bis zu vier Kulturakteure (Künstler*innen, Kurator*innen, Kulturtheoretiker*innen) nominieren. Die Nominierten können sich anschließend um ein Stipendium an der Villa Kamogawa bewerben. Aus rund 30 Bewerbungen wählt eine fünfköpfige Jury – drei Mitglieder aus Japan und zwei aus Deutschland – die sechs Stipendiat*innen des Folgejahres aus. Die Aufenthalte finden im Frühjahr, im Sommer oder im Herbst für jeweils drei Monate in Kyoto statt.

Ergänzend vergibt der Mondriaan Fund aus den Niederlanden ein weiteres dreimonatiges Stipendium, und ab 2026 werden sich weitere internationale und deutsche Partner beteiligen. Neben den Residenzen bietet die Villa Kamogawa vierwöchige Arbeitsaufenthalte für Koproduktionen mit lokalen Partnern. Die Arbeitsaufenthalte geben ehemaligen Stipendiat*innen die Möglichkeit, zur Umsetzung ihrer Projekte zurückzukehren, und bieten zugleich Raum für andere Kulturschaffende, die ein Vorhaben in Japan gemeinsam erarbeiten möchten.

Neue künstlerische Perspektiven

Auch diese meist vierwöchigen Arbeitsaufenthalte eröffnen neue Perspektiven. Ein aktuelles Beispiel ist die japanische Künstlerin Mio Okido, die in Berlin lebt und mit einer Installation aus den Nationalflaggen Nordkoreas, Japans und Südkoreas ein transnationales Zeichen setzt. Solche Projekte machen deutlich, wie die Villa Kamogawa den Dialog zwischen Kulturen fördert und Kunst zu einem globalen Gespräch macht.

Kontakt 

Yasmina Suleiman 
Pressereferentin 
Goethe-Institut Hauptstadtbüro  
Tel.+49 89 15921638 
 YasminaIsabelle.Suleiman@goethe.de 
 

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