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22. Juni 2022
Forum "Beyond the Lone Offender" mit reduziertem Programm

Die anlässlich des 30. Jahrestages der rassistischen Anschläge von Mölln und Rostock-Lichtenhagen geplante Veranstaltung des Goethe-Instituts zu neuen Systemen rechter Bewegungen wird mit reduziertem Programm stattfinden. Die Veranstaltung auf Kampnagel in Hamburg soll jetzt insbesondere den Menschen eine Bühne bieten, die von rechter und rassistischer Gewalt in Deutschland betroffen sind.
 

In den letzten Tagen hatten einige Teilnehmer*innen ihre Beteiligung am Programm aus Protest zurückzogen. Daniel Stoevesandt, Leiter des Goethe-Instituts Hamburg: „Wir haben im Vorfeld der Veranstaltung organisatorische Fehler gemacht und bedauern sehr, dass es zu diesen Absagen gekommen ist – dies umso mehr als uns der Anlass der Veranstaltung wichtig ist. Deshalb werden wir das Forum mit einem reduzierten Programm weiterhin durchführen, um dem Thema die Aufmerksamkeit zu geben, die es verdient.“

2022 jährt sich sowohl der Brandanschlag auf das Haus der Familie Arslan in Mölln, als auch das größte und fast vergessene rassistische Pogrom der deutschen Nachkriegsgeschichte in Rostock-Lichtenhagen zum 30. Mal. Das dokumentarische Stück MÖLLN 92/22 von Regisseur Nuran David Calis widmet sich mittels Gesprächen und Interviews der Geschichte der Familien Arslan und Yılmaz. Das bundesrepublikanische Deutschland wird aus der Perspektive der Eingewanderten und von Rassismus Betroffenen erzählt – eine Perspektive, die in der deutschen aktiven Geschichtsschreibung bislang kaum vorkommt (Fr. 24. und Sa. 25.6. jeweils 20 Uhr).

Mit „Sonnenblumenhaus“ verarbeitet Dan Thy Nguyen in einer Hörspielpräsentation die Sicht der Überlebenden des rassistischen Pogroms in Rostock-Lichtenhagen und dokumentiert die schwerwiegenden und folgenreichen Ereignisse (Fr. 24.6. 18 Uhr).

Zwei Jahre nach dem rassistischen und rechtsextremistischen Anschlag in Hanau engagiert sich die Bildungsinitiative Ferhat Unvar mit antirassistischer Bildungsarbeit. Familie und Freund*innen von Ferhat Unvar haben sich entschlossen, einen Gedenk- und Erinnerungsraum zu gestalten. Alles was sie erinnern und nicht erinnern, sprechen und nicht sprechen, ist ein kollektiver Versuch zu gedenken. Sie teilen ihre Erinnerungen und Gedanken, ihre Wut, ihren Schmerz und auch ihre Kraft. Sie sprechen über Ferhat und mit Ferhat und in Gedenken an Ferhat. Mit der Performance: „Tot sind wir erst, wenn man uns vergisst“ wird dieser Gedenk- und Erinnerungsraum nun vorgestellt (Sa. 25.6. 18:30 Uhr). Die Stadtrundgänge, die bereits am vergangenen Wochenende begonnen haben, gehen weiter. Mandeep Raikhys „Dancing the Secular – ein Choreografischer Spaziergang durch Hamburg“ (Deutsch/Englisch) ist eine stadtbasierte performative Intervention, die Fragen zu Antisemitismus, Islamophobie und religiösem Kommunalismus stellt (Sa. 25.6. 12:00 Uhr).

In der Zukunft soll eine weitere Veranstaltung das Thema erneut aufgreifen und auch auf die Diskussionen über die Ausladung von Mohammed El-Kurd eingehen, die zu den Absagen und der damit einhergehenden Reduzierung des Programms geführt hatte.

Weiterführende Links:
Beyond the Lone Offender - Kampnagel
Bildungsinitiative FERHAT UNVAR
Mölln 92/22 von Nuran David Calis

Kontakt: 

Dr. Jessica Kraatz Magri
Pressesprecherin und Bereichsleiterin Kommunikation
Goethe-Institut Zentrale
Tel.: +49 89 15921 249
jessica.kraatzmagri@goethe.de

Viola Noll
Stv. Pressesprecherin
Goethe-Institut Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906471
noll@goethe.de

 
 

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